Gautier, Paul

Aus Romanistenlexikon
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Paul Gautier (18.12.1889 Langenberg, Lothringen – 21.3.1965 Frankfurt a. M.); Sohn des Lehrers Karl Gautier u. der H. geb. Leonard

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Französische Sprache (Dolmetscher)

23.7.1910 Abitur; 1910-14 Stud. Neuere Sprachen München u. Straßburg; 30.7.1915 1. StE.; Okt. 1914-März 1916 Wiss. Hilfsarb. Sem. f. rom. Sprachen u. Kulturen Hamburg; 1.4.1916 Lektor f. Franz. U Straßburg; Jan.-Dez. 1917 zugl. Schuldienst Reichsland Elsaß-Lothringen; 1.6.1918 AA Berlin (Sprachendienst), 17.9.1918 Ständ. Hilfsarb. AA; 1.2.1919 pl. Lektor f. Franz. FWU Berlin (seit 1.10.1933 nebenamtl.); 26.9-31.12.1920, Dolmetscher in d. dt.-franz. Grenzkommission für Lothringen; 4.2.1921 RRat; Leitung d. Übersetzungs- u. Sprachendienstes (seit 1.12.1937 Ref. L/Sprachendienst); 1.10.1926 ORRat; 20.10.1940 Vortr. LRat.

„Wenige Wochen nach meinem Eintreffen in Heidelberg 1938 erschien es der Staats- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät nützlich, mir die Leitung des Dolmetscher-Instituts zu übertragen. […] Von Anfang an sah ich eine interessante Aufgabe in dem Ausbau dieses modernen und wichtigen Instituts. […] Ziel der Ausbildung, die damals noch mit 4, bzw. 6 Semestern abschloß, war die mündliche und schriftliche Beherrschung der gewählten Sprache und beim Abschluß des Diplom-Examens die Technik des Simultan-Dolmetschens. Diese sprachtechnische Ausbildung war die Basis des Unterrichts. Auf sie legte auch der vom Auswärtigen Amt aus Berlin zu den jeweiligen Prüfungen entsandte französische Lektor, M. Gautier, besonderen Wert. Da ich selbst einst an der Berliner Universität, wo er Kurse für Französisch abhielt, sein Schüler war, gestaltete sich die Zusammenarbeit sehr erfreulich, zumal er für die besten Absolventinnen gute Stellungen in den Ministerien bereithielt“ (Mönch, 1981, 77).

Paul Schmidt, Statist auf diplomatischer Bühne 1923-45. Erlebnisse des Chefdolmetschers im Auswärtigen Amt mit den Staatsmännern Europas, Bonn 1949, 14, 599; Asen, Gesamtverzeichnis, 1955, 56; Mönch, Aus meinem Leben, 1981, 77; Biogr. Handbuch d. deutschen Ausw. Dienstes 2, 2005, 17 (P); Maurer, Universität und „Volksgemeinschaft“, 2015, 762-763.