Levy, Emil: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Romanistenlexikon
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Emil Levy''' (23.10.1855 Hamburg – 28.11.1917 Freiburg i. Br.); Sohn des Kaufmanns u. Bankiers Nathan Levy (1818–1885); Vater des Geographen u. Diplomat…“)
 
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Emil Levy''' (23.10.1855 Hamburg – 28.11.1917 Freiburg i. Br.); Sohn des Kaufmanns u. Bankiers Nathan Levy (1818–1885); Vater des Geographen u. Diplomaten Friedrich Leyen (Levy; 1891–1944)
+
'''Emil Levy''' (23.10.1855 Hamburg – 28.11.1917 Freiburg i. Br.); Sohn des Kaufmanns u. Bankiers Nathan Levy (1818–1885); Vater des Geographen u. Diplomaten Friedrich Leyden (Levy; 1891–1944)
  
 
{| class="wikitable" style="float:right"
 
{| class="wikitable" style="float:right"
Zeile 9: Zeile 9:
 
Privatschule bzw. Höhere Bürgerschule Hamburg; Ostern 1875 Abitur Johanneum Hamburg; Stud. Neuere Sprachen Heidelberg (Karl Bartsch; Wilhelm Ihne; Eugen Laur); Einjährig-Freiwilliger in Wandsbek; 1877 Forts. d. Stud. Berlin (Adolf Gaspary; Adolf Tobler); Parisaufenthalt zum Handschriftenstudium; 30.6.1880 Prom. (Tobler) Berlin; zweijähriger Frankreichaufenthalt, Studium bei Gaston Paris, Paul Meyer u. Arsène Darmsteter (Paris), bei Camille Chabaneau (Montpellier); 1883 Habil. (Fritz Neumann) Freiburg i. Br.; 1887 nb. ao. Prof. Freiburg i. Br.; 1908 o. HonProf. Freiburg. i. Br.
 
Privatschule bzw. Höhere Bürgerschule Hamburg; Ostern 1875 Abitur Johanneum Hamburg; Stud. Neuere Sprachen Heidelberg (Karl Bartsch; Wilhelm Ihne; Eugen Laur); Einjährig-Freiwilliger in Wandsbek; 1877 Forts. d. Stud. Berlin (Adolf Gaspary; Adolf Tobler); Parisaufenthalt zum Handschriftenstudium; 30.6.1880 Prom. (Tobler) Berlin; zweijähriger Frankreichaufenthalt, Studium bei Gaston Paris, Paul Meyer u. Arsène Darmsteter (Paris), bei Camille Chabaneau (Montpellier); 1883 Habil. (Fritz Neumann) Freiburg i. Br.; 1887 nb. ao. Prof. Freiburg i. Br.; 1908 o. HonProf. Freiburg. i. Br.
  
1904, Preis der Diez-Stiftung.
+
1904 Preis der Diez-Stiftung.
  
 
Guilhem Figueira, ein provenzalischer Troubadour, Berlin 1880 (Diss.); Le Troubadour Paulet de Marseille, Paris 1882; Der Troubadour Bertolome Zorzi, Halle a. S. 1883 (Habil.-Schr.); Poésies religieuses provençales et françaises, du manuscrit extravagant 268 de Wolfenbuettel, Paris 1887; Provenzalisches Supplementwörterbuch. Berichtigungen u. Ergänzungen zu M. [François] Raynouards Lexique roman [1838–1844], 8 Bde., Leipzig 1892–1924 (Nachdruck Hildesheim 1973); Petit dictionnaire provençal-français, Hamburg 1909, 5. Auflage Heidelberg 1973 (frz. Nachdrucke: Raphèle-les-Arles 1991, Nîmes 2005).
 
Guilhem Figueira, ein provenzalischer Troubadour, Berlin 1880 (Diss.); Le Troubadour Paulet de Marseille, Paris 1882; Der Troubadour Bertolome Zorzi, Halle a. S. 1883 (Habil.-Schr.); Poésies religieuses provençales et françaises, du manuscrit extravagant 268 de Wolfenbuettel, Paris 1887; Provenzalisches Supplementwörterbuch. Berichtigungen u. Ergänzungen zu M. [François] Raynouards Lexique roman [1838–1844], 8 Bde., Leipzig 1892–1924 (Nachdruck Hildesheim 1973); Petit dictionnaire provençal-français, Hamburg 1909, 5. Auflage Heidelberg 1973 (frz. Nachdrucke: Raphèle-les-Arles 1991, Nîmes 2005).
  
<blockquote>„In einem Nachruf der Universität wird Levy bescheinigt, der Fakultät vierunddreißig Jahre lang angehört und getreulich Kurse im Provenzalischen, Rätoromanischen, Altfranzösischen, Altitalienischen und Katalanischen abgehalten zu haben. Sein Lebenswerk sei jedoch sein ,Supplement-Wörterbuch‘, das sich schon bald von den Ergänzungen zum selbständigen Korpus gewandelt habe, denn es habe den doppelten Umfang des Raynouardschen Ausgangswerks erreicht. Den formalen Abschluß habe Levy zwar nicht mehr erlebt, aber die letzten Lieferungen des Schlußbandes habe er noch druckfertig machen können. Der letzte Band wurde erst sieben Jahre nach seinem Tod von seinem Berliner Kommilitonen Carl Appel, ebenfalls einem Tobler-Schüler, herausgegeben, mit dem Levy lebenslang befreundet war. Wenn Levy in seinen Nachlaßbestimmungen festlegte, daß seine Materialien in Komplementbänden publiziert und die Kurzfassung des ,Supplement-Wörterbuchs‘, der ,Petit Dictionnaire‘, in einer erweiterten Ausgabe erscheinen sollten, so verhinderten die materiellen Schwierigikeiten der Inflation dieses Vorhaben“ (Hausmann, 2009, 92).
+
<blockquote>„In einem Nachruf der Universität wird Levy bescheinigt, der Fakultät vierunddreißig Jahre lang angehört und getreulich Kurse im Provenzalischen, Rätoromanischen, Altfranzösischen, Altitalienischen und Katalanischen abgehalten zu haben. Sein Lebenswerk sei jedoch sein ,Supplement-Wörterbuch‘, das sich schon bald von den Ergänzungen zum selbständigen Korpus gewandelt habe, denn es habe den doppelten Umfang des Raynouardschen Ausgangswerks erreicht. Den formalen Abschluß habe Levy zwar nicht mehr erlebt, aber die letzten Lieferungen des Schlußbandes habe er noch druckfertig machen können. Der letzte Band wurde erst sieben Jahre nach seinem Tod von seinem Berliner Kommilitonen Carl Appel, ebenfalls einem Tobler-Schüler, herausgegeben, mit dem Levy lebenslang befreundet war. Wenn Levy in seinen Nachlaßbestimmungen festlegte, daß seine Materialien in Komplementbänden publiziert und die Kurzfassung des ,Supplement-Wörterbuchs‘, der ,Petit Dictionnaire‘, in einer erweiterten Ausgabe erscheinen sollten, so verhinderten die materiellen Schwierigkeiten der Inflation dieses Vorhaben“ (Hausmann, 2009, 92).
 
</blockquote>
 
</blockquote>
 
Nachruf, Akademische Mitteilungen. Organ für die gesamten Interessen der Studentenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i. Br., NF, 23. Sem., Dienstag, den 22.1.1918, Nr. 9/10, 22–23; W. Th. Elwert, NDB 14, 1985, 403; Wirbelauer, Die Freiburger Philosophische Fakultät, 2006, 959; Frank-Rutger Hausmann, „Der Freiburger Provenzalist Emil Levy (1855–1917)“, RZLG 33, 2009, 91–101.
 
Nachruf, Akademische Mitteilungen. Organ für die gesamten Interessen der Studentenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i. Br., NF, 23. Sem., Dienstag, den 22.1.1918, Nr. 9/10, 22–23; W. Th. Elwert, NDB 14, 1985, 403; Wirbelauer, Die Freiburger Philosophische Fakultät, 2006, 959; Frank-Rutger Hausmann, „Der Freiburger Provenzalist Emil Levy (1855–1917)“, RZLG 33, 2009, 91–101.

Aktuelle Version vom 22. Mai 2016, 18:04 Uhr

Emil Levy (23.10.1855 Hamburg – 28.11.1917 Freiburg i. Br.); Sohn des Kaufmanns u. Bankiers Nathan Levy (1818–1885); Vater des Geographen u. Diplomaten Friedrich Leyden (Levy; 1891–1944)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Altprovenzalisch (Altokzitanisch)

Privatschule bzw. Höhere Bürgerschule Hamburg; Ostern 1875 Abitur Johanneum Hamburg; Stud. Neuere Sprachen Heidelberg (Karl Bartsch; Wilhelm Ihne; Eugen Laur); Einjährig-Freiwilliger in Wandsbek; 1877 Forts. d. Stud. Berlin (Adolf Gaspary; Adolf Tobler); Parisaufenthalt zum Handschriftenstudium; 30.6.1880 Prom. (Tobler) Berlin; zweijähriger Frankreichaufenthalt, Studium bei Gaston Paris, Paul Meyer u. Arsène Darmsteter (Paris), bei Camille Chabaneau (Montpellier); 1883 Habil. (Fritz Neumann) Freiburg i. Br.; 1887 nb. ao. Prof. Freiburg i. Br.; 1908 o. HonProf. Freiburg. i. Br.

1904 Preis der Diez-Stiftung.

Guilhem Figueira, ein provenzalischer Troubadour, Berlin 1880 (Diss.); Le Troubadour Paulet de Marseille, Paris 1882; Der Troubadour Bertolome Zorzi, Halle a. S. 1883 (Habil.-Schr.); Poésies religieuses provençales et françaises, du manuscrit extravagant 268 de Wolfenbuettel, Paris 1887; Provenzalisches Supplementwörterbuch. Berichtigungen u. Ergänzungen zu M. [François] Raynouards Lexique roman [1838–1844], 8 Bde., Leipzig 1892–1924 (Nachdruck Hildesheim 1973); Petit dictionnaire provençal-français, Hamburg 1909, 5. Auflage Heidelberg 1973 (frz. Nachdrucke: Raphèle-les-Arles 1991, Nîmes 2005).

„In einem Nachruf der Universität wird Levy bescheinigt, der Fakultät vierunddreißig Jahre lang angehört und getreulich Kurse im Provenzalischen, Rätoromanischen, Altfranzösischen, Altitalienischen und Katalanischen abgehalten zu haben. Sein Lebenswerk sei jedoch sein ,Supplement-Wörterbuch‘, das sich schon bald von den Ergänzungen zum selbständigen Korpus gewandelt habe, denn es habe den doppelten Umfang des Raynouardschen Ausgangswerks erreicht. Den formalen Abschluß habe Levy zwar nicht mehr erlebt, aber die letzten Lieferungen des Schlußbandes habe er noch druckfertig machen können. Der letzte Band wurde erst sieben Jahre nach seinem Tod von seinem Berliner Kommilitonen Carl Appel, ebenfalls einem Tobler-Schüler, herausgegeben, mit dem Levy lebenslang befreundet war. Wenn Levy in seinen Nachlaßbestimmungen festlegte, daß seine Materialien in Komplementbänden publiziert und die Kurzfassung des ,Supplement-Wörterbuchs‘, der ,Petit Dictionnaire‘, in einer erweiterten Ausgabe erscheinen sollten, so verhinderten die materiellen Schwierigkeiten der Inflation dieses Vorhaben“ (Hausmann, 2009, 92).

Nachruf, Akademische Mitteilungen. Organ für die gesamten Interessen der Studentenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i. Br., NF, 23. Sem., Dienstag, den 22.1.1918, Nr. 9/10, 22–23; W. Th. Elwert, NDB 14, 1985, 403; Wirbelauer, Die Freiburger Philosophische Fakultät, 2006, 959; Frank-Rutger Hausmann, „Der Freiburger Provenzalist Emil Levy (1855–1917)“, RZLG 33, 2009, 91–101.