Walter, Max Georg Hermann Karl

Aus Romanistenlexikon
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Max Georg Hermann Karl Walter (18.9.1857 Hirschberg, Schlesien – 1935 Frankfurt a. M.); Sohn des Gutsbesitzers Ferdinand Walter

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Didaktik des neusprachlichen Unterrichts

22.3.1876 Abitur Realgymn. Rawitsch, Provinz Posen; 1876-77 Einjährig-Freiwilliger Breslau (Okt. 1914 Hauptmann d. Ldw.); Stud. Neuere Sprachen, Gesch. u. Geogr. Breslau, Berlin, Kiel; 1½ Jahre England u. Frankreich; 14.7.1883 1. StE.; 1883-84 Probejahr Realschule auf der Hedwigstraße Kassel; Lehrer ebd.; 1887-90 Kgl. Realgymn. Wiesbaden; 1890-94 Realschule Bockenheim; 1894-99 Dir. Realgymn. (Musterschule) Frankfurt a. M.; 11.9.1909 Dr. h. c. Genf; 1911 Beurlaubung zur Columbia Univ. New York; 20.12.1913 Geh. StR.; 1.10.1922 i. R.

1896 Ritterkreuz d. Nordsternordens; Landwehrdienstausz. I. Kl.; 1901 RAO IV. Kl.; 1902 Officier d’Académie de France; 1911 Ritter d. Hausordens v. Hohenzollern.

Der französische Klassenunterricht. Entwurf eines Lehrplanes, Marburg 1888; Zur Methodik des neusprachlichen Unterrichts. Vorträge gehalten während der Marburger Ferienkurse 1906 u. 1908, Marburg 1908; Max Walter’s German Lessons; a demonstration of the direct method in elementary teaching, given at Teachers college, Columbia University, from February to the end of April, 1911, New York 1911; Sprechmelodie u. Sprechakt, Marburg 1925; Grundbuch für Französisch als zweite Fremdsprache, Frankfurt a. M. 1928.

„Die von MAX WALTER während der Marburger Ferienkurse 1906 und 1908 gehaltenen Vorträge ,Zur Methodik des neusprachlichen Unterrichts‘ sind durch den Druck allgemein zugänglich. Die Fachgenossen, die mit den Anschauungen des bedeutenden Pädagogen und Reformers ganz übereinstimmen oder aber einen vermittelnden Standpunkt einnehmen, werden die Drucklegung freudig begrüssen. Die Schrift zeigt ihnen die Wege, auf denen Walter zu seinen ausgezeichneten Unterrichtserfolgen kommt, und wird ihnen für ihren eigenen Unterricht reichen Nutzen gewähren. Aber auch jene, die Walters Ansichten ablehnend gegenüberstehen, werden nicht umhin können, vielseitige Anregung und Belehrung aus den Vorträgen zu schöpfen. Was der Verfasser in den Kapiteln ,Lautliche Schulung; die Handlung und ihre Entwicklung; die Anschauungsmittel; das Lesestück auf der Unterstufe und Wortschatzübungen; die Lektüre in den mittleren und oberen Klassen und Wortschatzübungen; die Grammatik; die schriftlichen Arbeiten; Rückblick‘ bietet, fordert mit Notwendigkeit allgemeine Beachtung. – Darüber besteht kein Zweifel, dass, wer nach dieser Methode wie Walter selbst unterrichtet, bemerkenswerte Erfolge erzielen muss; es ist nur bedauerlich, dass der Hindernisse so viele sind, die der Anwendung dieser schweren, hohen Anforderungen an Lehrer und Schüler stellenden Unterrichtsweise gegenüberstehen. Walter fordert selbst, dass der Lehrer in Zukunft nur noch in einer der lebenden Sprachen in den Oberklassen unterrichte, dass für den Lehrer die Zahl der Unterrichtsstunden herabgesetzt und die der Korrekturen vermindert, und dass der wiederholte Aufenthalt im fremden Land durch Vermehrung und Erweiterung der Auslandsstipendien gesichert werde“ (KrJb 11, 1911, IV, 60-61 [Richard Kahle]).

BBF, Archivdatenbank; Kössler, Personenlexikon.