Sckommodau, Hermann Hans

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Hermann Hans Sckommodau (22.2.1906 Meißen – 29.5.1988 Starnberg); Sohn des Kunstmalers Ernst Sckommodau

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Literaturwissenschaft u. Sprachtheorie

1925 Abitur Bürgerschule u. Realgymn. Meißen; 1925-33 Stud. Angl. u. Rom. Leipzig; 1930 1. StE. Leipzig; 1931 [1932] Prom. (Walter v. Wartburg; Philipp August Becker) Leipzig; 1931-37 Lektor f. Dt. Sorbonne u. ÉNS; 1937 Lektor f. Franz. Leipzig; 1938 Wiss. Assist. Köln; 1941/42 Habil. (Fritz Schalk) Köln; 1942-Juni 1945 Kriegsdienst u. amerikan. Gefangenschaft (Remagen); 1948 GDoz. French Dept. U Boston; 1953 apl. Prof. Köln; 1956 o. Prof. Frankfurt a. M. (Nachf. v. Erhard Lommatzsch); 1961 o. Prof. München (Nachf. v. Hans Rheinfelder); 1971 em.

1958 o. Mitgl. d. Wiss. Ges. an d. Joh. Wolfg. Goethe-Univ. Frankfurt a.M. (ab 1980 v. d. aktiven Teilnahme entbunden).

Hrsg. Münchener Romanistische Arbeiten, 1968-88

Literatur u. Spiritualität: Hans Sckommodau zum 70. Geburtstag. Hrsg. von Hans Rheinfelder, Pierre Christophorov, Eberhard Müller-Bochat, München 1978.

Der französische psychologische Wortschatz der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Engelsdorf-Leipzig 1933 (Prom); Briçonnets Briefwechsel mit der Schwester Franz I. Ein Beitrag zur Bedeutung der Mystik in der französischen Renaissance, Köln 1941, masch. (Habil.-Schr.); Die religiösen Dichtungen Margaretes von Navarra, Köln 1955; Die Silbe u. die Struktur des Französischen, Wiesbaden 1967; Thematik u. Paradoxes in der Aufklärung, Wiesbaden 1972; Galanterie u. vollkommene Liebe im „Heptameron“, München 1977.

„Sckommodaus wissenschaftliches Œuvre verteilt sich auf eine Reihe von Abhandlungen und zahlreiche Aufsätze. Obwohl das Thema seiner bereits erwähnten Dissertation aus dem Bereich der Sprachgeschichte stammt, gelten seine späteren Forschungen, abgesehen von vereinzelten Ausflügen in die Linguistik, der Literaturgeschichte, und zwar in erster Linie der französischen Literatur, daneben auch zwei italienischen Autoren. Ein Charakteristikum von Sckommodaus Forschungen ist ihre Konzentration auf einzelne thematische Schwerpunkte, die er mit seinen Untersuchungen immer wieder umkreist. […] Die zeitlich parallel laufenden Forschungen über zwei so grundverschiedene Dichter wie Michelangelo und Alfieri zeigen die Spannweite von Sckommodaus geistigen Interessen, die bereits die erwähnte breite Fächerung seiner Universitätsstudien offenbart. Seine Arbeit als Romanist war eingebettet in eine umfassende Bildung, die es ihm erlaubte, einen fruchtbaren Dialog mit anderen geisteswissenschaftlichen Disziplinen anzuknüpfen“ (Buck, 2012, 313 u. 316).
„Prof. Sckommodau gehörte zu der Generation von Romanisten, die den Anspruch dieses Faches in der Beschäftigung mit den verschiedenen romanischen Sprachen und Literaturen sahen und darüber hinaus bemüht waren, die Beziehungen zu anderen Bereichen, auch über die Romania hinaus, nicht aus den Augen zu verlieren.

So erstreckten sich seine wissenschaftlichen Publikationen vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert, umfaßten Untersuchungen zur Wort- und Begriffsgeschichte, zur Sprachtheorie, zur französischen und italienischen Renaissance, zur europäischen Aufklärung sowie zu Beziehungen zwischen Literatur und bildender Kunst. Seine bekanntesten Arbeiten sind dem französischen psychologischen Wortschatz der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, dem Alexiuslied, Margarete von Navarra, Michelangelo und Alfieri gewidmet“ (LMU München, Pressemitteilung 31.5.88).

August Buck, Nachruf, Sitzungsberichte d. Wiss. Ges. a. d. Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt a. M., Bd. 28, Nr. 6, Stuttgart 1992, 313-317; Haupts, Die Universität zu Köln im Übergang, 2007, 227 (fehlerhaft); Hammerstein, Die Johann Wolfgang Goethe-Universität 2, 2012, 270, 280-281, 429; BBF, Archivdatenbank.