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Kuttner, Max

36 Byte hinzugefügt, 20:16, 21. Mai 2016
<blockquote>„Kuttner als Wissenschaftler, als Lehrer voll zu würdigen, ist heute nicht mehr die Zeit. Hier nur der Hauptzug, daß er seinen Beruf in der höchsten Weise als das ausübte, als was ihn einst Paulsen definierte: ,Eine Kunst auf gelehrter Grundlage‘. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, was er der Wissenschaft war. Leider ist er uns das Beste schuldig geblieben, das gerade ''er'' uns hätte bieten können, die ideale Schulgrammatik, zu der ihn tiefstes Eindringen in die Sprache wie praktischer Blick für das Nötige und Mögliche befähigten. Auch hierin ist er seinem großen Meister gefolgt. Es hat sich mancher gefragt, ob Kuttner nicht mehr kritisch als konstruktiv befähigt war. Aber seine Aufsätze, sein größeres Werk über die ,Wortstellung‘ sind so kunstvoll und sicher erbaut, feinste Organismen, daß wir es nur seiner Gewissenhaftigkeit zuschreiben können, wenn er den kühnsten Wurf, bei dem auch er für große Teile die wissenschaftlichen Arbeiten anderer hätte benutzen müssen, nicht wagte. Wie diese Arbeit zu gestalten sei, hat er gezeigt. Auch seine ,Wortstellung‘ beruht auf einem Fundament, das andere gelegt, der Gliederung in psychologisches Subjekt und Prädikat, die schon von der Gabelentz 1891 als wirkend erwiesen, die Tobler wie Paul ihren Schülern zum Allgemeingut gemacht hatten. Kuttner aber hat den etwas schattenhaften Schemen Blut zugeführt, indem er die Theorie auf eine ihm von Grund aus bekannte Sprache, das Französische, anwandte, sie hier in allen Verhältnissen als Grundprinzip wirksam aufwies“ (Engwer, 1931, 22).
</blockquote>
Asen, Gesamtverzeichnis, 1955, 110; Hausmann, in: Christmann / Hausmann, Deutsche und österreichische Romanisten, 1989, 297; Scheler, „Geschichte“, 2007, 50; Maas, Verfolgung und Auswanderung, 2010, I, 421-422; BBF, Archivdatenbank (P).
[[Kategorie:Romanist]]
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