Barck, Karlheinz

Aus Romanistenlexikon
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Karlheinz Barck (28.11.1934 Quedlinburg – 30.9.2012 Berlin)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Französisch; Übersetzer

1953 Abitur Gutsmuths-Oberschule Quedlinburg; 1953-58 Stud. Rom. (Franz., Ital., Rumän.) HU Berlin (Kurt Baldinger; Adalbert Dessau; Werner Draeger; Horst Heintze; Johannes Klare; Victor Klemperer; Rita Schober); 1.8.1958 Diplom; 1959-60 Assist. Rom. Sem. HU; 1960-66 Wiss. Aspirant Wilhelm-Pieck-U Rostock (Lateinamerika-Institut); 8.7.1966 Prom. (Dessau); 1966-75 Wiss. Mitarbeiter, 1976-91 Bereichsleiter f. Theorie u. Methodologie d. Literaturwiss. am Zentralinst. f. Literaturgesch. d. Akad. d. Wiss. der DDR Berlin; 24.4.1989 Habil. (Dr. sc. phil.); 1992 Projektleiter Zentrum f. Literatur- u. Kulturforschung Berlin; Gastdozenturen Montréal (Professeur associé am Département de Littérature comparée) u. Rio de Janeiro.

1988 Werner Krauss-Medaille d. Akad. d. Wiss. d. DRR; 1990 Komtur des Orden de Isabel la Católica.

Mithrsg. Ästhetische Grundbegriffe (ÄGB) – historisches Wörterbuch in sieben Bänden, Stuttgart-Weimar 2000-2005.

Bernhard Dotzler / Robert Stockhammer (Red.), Auerbach-Alphabet. Karlheinz (Carlo) Barck zum 70. Geburtstag. Sonderheft „Trajekte. Zeitschrift d. Zentrums f. Literaturforschung“ Berlin, 2004.

José Ortega y Gasset. Ein Beitrag zum Problem der nationalen Selbsterkenntnis in Spanien 1898-1936, Rostock 1966, masch. (Diss.); Poesie u. Imagination. Studien zur Reflexionsgeschichte poetischer Imagination zwischen Aufklärung u. Moderne, Stuttgart-Weimar 1993 (Habil.-Schr.).

„Es gab nicht viele Romanisten aus der DDR, die internationale Wertschätzung genossen. Karlheinz Barck, 1934 in Quedlinburg geboren und von Freunden und Kollegen stets Carlo genannt, war zweifellos einer von ihnen. Barck war ein führender Kopf beim Aufbau des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung (ZfL), dessen interdisziplinäres Forschungsprogramm er mit seinem vielsprachigen intellektuellen Horizont und seinen internationalen Kontakten wesentlich mit geprägt hat. Unter seiner Federführung wurde das große Projekt der Ästhetischen Grundbegriffe erarbeitet, dessen erste Pläne und Konzepte noch am Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR entstanden waren. Nach der Wende konnte dieses Projekt dann zusammen mit Kollegen aus Ost und West (M. Fontius, D. Schlenstedt, B. Steinwachs, F. Wolfzettel) als Historisches Wörterbuch in 7 Bänden (2000–2005) realisiert werden. Es gilt als Meilenstein in der Entwicklung der großen begriffsgeschichtlichen Vorhaben und bildete einen der Brückenköpfe für die Gründung des ZfL. Hier hat Carlo Barck viele Jahre als Ko-Direktor gewirkt und war bis zuletzt als Berater des Projekts zur Interdisziplinären Begriffsgeschichte tätig“ („Zum Tod von Karlheinz Barck, zfl homepage 2015).

CV; Lorenz Jäger, „Surrealistisch in Berlin“, FAZ, 4.10.2012; Fritz Rudolf Fries, „Weltbürger mit Widersprüchen“, Tagesspiegel, 7.10.2012; Martin Treml, „Nach den großen Alten. Zum Tode des Romanisten Karlheinz Barck“, lendemains, 37. Jg., Nr. 148, 2012, 141–143; Sigrid Weigl, „Karlheinz Barck. 1934-2012“, Trajekte 26, 2013, 3-4 (P); Wolfgang Klein, „Karlheinz Barck (1934-2012)“, in: Ertler, Romanistik als Passion III, 2014, 17-29 (P; Auswahlbibliogr.).