Mölk, Ulrich: Unterschied zwischen den Versionen
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<blockquote>„Ulrich Mölk vereinigt in sich die im 19. Jahrhundert entstandene Tradition romanistischer Gelehrsamkeit mit modernem literaturwissenschaftlichem Interesse. Bei ausgeprägtem methodologischen Bewußtsein ist er ein entschiedener Literaturhistoriker. Es geht ihm um das Verstehen literarischer Texte aus ihrem Entstehungskontext heraus. Dem trägt der Titel dieser Festschrift Rechnung, Literatur: Geschichte und Verstehen, Verstehen meint den hermeneutischen Prozeß, hier aber zunächst und oft vor allem die traditionsreiche, strenge Philologie, als Sicherung und Darbietung von Texten. Kenntnisreicher Respekt vor den überlieferten Zeugnissen der Kunst im Medium der Sprache, akribische Liebe zum Detail kennzeichnen diesen Bereich der Arbeiten Ulrich Mölks, und solchen Idealen sind auch die (im engeren Sinn) philologischen Arbeiten dieses Sammelbandes verpflichtet – sie gehen edierend, kommentierend, vergleichend und begriffsgeschichtlich vor“ (Hudde, Schöning, Wolfzettel, Vorwort).</blockquote> | <blockquote>„Ulrich Mölk vereinigt in sich die im 19. Jahrhundert entstandene Tradition romanistischer Gelehrsamkeit mit modernem literaturwissenschaftlichem Interesse. Bei ausgeprägtem methodologischen Bewußtsein ist er ein entschiedener Literaturhistoriker. Es geht ihm um das Verstehen literarischer Texte aus ihrem Entstehungskontext heraus. Dem trägt der Titel dieser Festschrift Rechnung, Literatur: Geschichte und Verstehen, Verstehen meint den hermeneutischen Prozeß, hier aber zunächst und oft vor allem die traditionsreiche, strenge Philologie, als Sicherung und Darbietung von Texten. Kenntnisreicher Respekt vor den überlieferten Zeugnissen der Kunst im Medium der Sprache, akribische Liebe zum Detail kennzeichnen diesen Bereich der Arbeiten Ulrich Mölks, und solchen Idealen sind auch die (im engeren Sinn) philologischen Arbeiten dieses Sammelbandes verpflichtet – sie gehen edierend, kommentierend, vergleichend und begriffsgeschichtlich vor“ (Hudde, Schöning, Wolfzettel, Vorwort).</blockquote> | ||
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+ | Geschichte der literarischen Kritik und der literarischen Theorie, die frühe volkssprachliche Hagiographie, die Motivgeschichtsforschung sowie die französische Epik und Lyrik des 19. und 20. Jahrhunderts. Dem Faible des überzeugten Philologen und Literaturhistorikers für schwierige Gegenstände entsprechend stehen dabei die mittelalterlichen und hier die altprovenzalischen Texte im Vordergrund, doch Autoren wie Góngora oder Rabelais fanden ebenso aus diesem Grund sein Interesse.“ (Udo Schöning, Nachruf des Göttinger Seminars für Romanische Philologie)</blockquote> | ||
Kürschner 1992; Literatur: Geschichte und Verstehen, 1997 (P); Romanistik als Passion III, 2013, ad Indicem. | Kürschner 1992; Literatur: Geschichte und Verstehen, 1997 (P); Romanistik als Passion III, 2013, ad Indicem. |
Aktuelle Version vom 14. Januar 2020, 18:24 Uhr
Ulrich Mölk (29.3.1937 Hamburg – 10.7.2019 Göttingen)
Verf. | Frank-Rutger Hausmann |
Romanische Philologie, bes. franz. und provenz. Literatur des Mittelalters u. franz. Literatur des 19. u. 20. Jahrhunderts
Stud. roman. (Hellmuth Petriconi), klass. u. arab. Philologie Hamburg; 1960 Prom. Heidelberg (Assist. von Erich Köhler); 1966 Habil. Heidelberg; 1967 o. Prof. Gießen; 1974 Göttingen; 1979 Gastprof. Yale; 1997-2001 Sprecher SFB 529 („Internationalität nationaler Literaturen“).
1979 o. Mitgl. Akad. d. Wiss. Göttingen, Präs. 1992-94; Delegierter der deutschen Akademien bei der Union Académique Internationale (UAI).
1977ff. Mithrsg. Romanist. Zs. f. Litgesch.; seit 1977 Mithrsg. Grundriß der roman. Literaturen d. MA.
Literatur: Geschichte u. Verstehen. FS f. Ulrich Mölk zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Hinrich Hudde u. Udo Schöning in Verb. mit Friedrich Wolfzettel, Heidelberg 1997 (Schr.-Verz. unpag. 11 S.).
Guiraut Riquier, Las Cansos. Kritischer Text und Kommentar, Heidelberg 1962 (Studia Romanica, 2); Trobar clus – trobar leu. Studien zur Dichtungstheorie der Trobadors, München 1968; Französische Literaturästhetik des 12. und 13. Jahrhunderts: Prologe, Exkurse, Epiloge, Tübingen 1969; (Mit F. Wolfzettel), Répertoire métrique de la poésie lyrique française des origines à 1350, München 1972, 2 Bde.; Trobadorlyrik. Eine Einführung, München 1982; Romanische Frauenlieder. Eingel., hrsg., übers. u. komm., München 1989; Berol, Tristan und Isolde. Hrsg. u. übers., München 1991; Goethe und das literarische Motiv, Göttingen 1992; Le Roman de la Rose. Über den Rosenroman, Steinfurth 1993; Literatur und Recht. Literarische Rechtsfälle von der Antike bis in die Gegenwart (Hrsg.), Göttingen 1996; Europäische Jahrhundertwende. Wissenschaften, Literatur und Kunst um 1900, Göttingen 1999; Mittelalter, Tübingen 2008 (Stauffenburg Interpretation – Französische Literatur).
„Ulrich Mölk vereinigt in sich die im 19. Jahrhundert entstandene Tradition romanistischer Gelehrsamkeit mit modernem literaturwissenschaftlichem Interesse. Bei ausgeprägtem methodologischen Bewußtsein ist er ein entschiedener Literaturhistoriker. Es geht ihm um das Verstehen literarischer Texte aus ihrem Entstehungskontext heraus. Dem trägt der Titel dieser Festschrift Rechnung, Literatur: Geschichte und Verstehen, Verstehen meint den hermeneutischen Prozeß, hier aber zunächst und oft vor allem die traditionsreiche, strenge Philologie, als Sicherung und Darbietung von Texten. Kenntnisreicher Respekt vor den überlieferten Zeugnissen der Kunst im Medium der Sprache, akribische Liebe zum Detail kennzeichnen diesen Bereich der Arbeiten Ulrich Mölks, und solchen Idealen sind auch die (im engeren Sinn) philologischen Arbeiten dieses Sammelbandes verpflichtet – sie gehen edierend, kommentierend, vergleichend und begriffsgeschichtlich vor“ (Hudde, Schöning, Wolfzettel, Vorwort).
„Dieses Spektrum erstreckt sich vom Mittelalter bis weit ins 20. Jahrhundert und betrifft alle großen romanischen Literaturen wie auch die mittellateinische, mit denen sich Mölk auf der Basis der im 19. Jahrhundert entstandenen romanistischen Gelehrsamkeit und eines modernen literaturwissenschaftlich-methodologisch reflektierten Bewusstseins befasste. Als Schwerpunkte seiner Publikationen zu erwähnen sind die frühe romanische Metrik, die Geschichte der literarischen Kritik und der literarischen Theorie, die frühe volkssprachliche Hagiographie, die Motivgeschichtsforschung sowie die französische Epik und Lyrik des 19. und 20. Jahrhunderts. Dem Faible des überzeugten Philologen und Literaturhistorikers für schwierige Gegenstände entsprechend stehen dabei die mittelalterlichen und hier die altprovenzalischen Texte im Vordergrund, doch Autoren wie Góngora oder Rabelais fanden ebenso aus diesem Grund sein Interesse.“ (Udo Schöning, Nachruf des Göttinger Seminars für Romanische Philologie)
Kürschner 1992; Literatur: Geschichte und Verstehen, 1997 (P); Romanistik als Passion III, 2013, ad Indicem.