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Vossler, Karl (Carl) Robert Heinrich

47 Byte hinzugefügt, 14:09, 4. Nov. 2016
<blockquote>„Mit dem gedruckten Werk blieb uns wenigstens manches von der elementaren Persönlichkeit Vosslers erhalten. Es wäre kaum eine so große überfachliche Strahlkraft von den Schriften dieses romanistischen Fachmannes ausgegangen, wenn der Leser nicht schon immer das Herz gespürt hätte, das in ihnen schlägt. Vossler besaß die Gabe, sich in den Ergebnissen seiner Forschung ganz nach außen zu kehren. Das Fachmännische ist da, aber es wird nicht aufgedrängt. In dem notwendigen, jeder Wissenschaft auferlegten Rhythmus zwischen Kleinarbeit und enzyklopädischer Überschau zeigte er am liebsten die letztere, ohne die erstere preiszugeben oder gar zu verachten. Schweiß und Staub fehlen seinen Büchern, als wäre alles nur ein Spiel. Einige Kritiker nannten ihn daher unwissenschaftlich. Er tat ihnen den Gefallen und gab sich in Briefen und Gesprächen gerne als Müßiggänger aus. Nun, dieser ,Müßiggänger‘ hat in einem langen Gelehrtenleben fast die ganze räumliche und zeitliche Ausdehnung, fast alle Schichten und Ausdrucksformen der romanischen Völker durchdrungen. Mit Italien begann er, dann ging’s hinüber in die Provence, von da ins nördliche Frankreich hinauf und schließlich hinunter in das Land, das seine geistige Wahlheimat geworden ist: Spanien. Wie einen Blütengarten, der durchwandert, nicht verpachtet werden soll, hat er die Romania vor uns aufgetan. Mit Aisance bewegt er sich im Unerforschten und nun von ihm Erforschten und überläßt es uns, zu erkennen, wo er Neuland betrat. In seinem Auge, mit dem er die Dichter und ihre erdichteten Personen anblickt, lebt etwas von der Erscheinungsfreude Goethes, in der Vernunft, mit der er sie abschätzt, einiges von dessen Lebensweisheit“ (Friedrich, 1965, 8).
</blockquote>
[http://schuchardt.uni-graz.at/id/person/2956 HSchA Nr. 12528-12551]; Drüll, HGL 1803-1932, 1986, 278-279; LexGramm 1996, 984 (Daniel Buggioni); Storost, 300 Jahre, 2001, II, 454, bes. I, 484-490, 562-564; LRL I, 2, 2001, 189-198 (Wolf-Dieter Stempel); Gumbrecht, Vom Leben u. Sterben, 2002, 24-48; Hausmann, „Auch im Krieg“, 2002, 399, bes. 348-350; Hausmann, in: M. M. Rückert (Hrsg.), Württembergische Biographien, 2006, Bd. I, S. 288-290; Ders., „Vom Strudel der Ereignisse verschlungen“. Deutsche Romanistik im „Dritten Reich“, 2008, 816; Maas, Verfolgung und Auswanderung, 2010, Bd. 1, 840-848; Kalkhoff, Romanische Philologie, 2010, 357; Kai Nonnenmacher, „Karl Vossler et la littérature française“, in: Wolfgang Asholt / Didier Alexandre (Hrsg.), France – Allemagne, regards et objets croisés. La littérature allemande vue de la France. La littérature française vue de l’Allemagne, Tübingen 2011, 225–240; Ders., „Form und Leben zwischen Positivismus und Idealismus“, Romanische Studien 1, 2015, 171–190.
[[Kategorie:Romanist]]
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