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Richter, Elise

73 Byte hinzugefügt, 13:53, 1. Dez. 2016
„Erziehung u. Entwicklung“, in: Elga Kern (Hrsg.), Führende Frauen Europas in sechzehn Selbstschilderungen, München 1928, 70-93; Summe des Lebens, Wien 1997.
Zur Entwicklung der romanischen Wortstellung aus der lateinischen, Halle a. S. 1903 (Diss.); AB im Romanischen, Halle a. S. 1904 (Habil.-Schr.); Die Bedeutungsgeschichte der romanischen Wortsippe bur(d), Wien 1908; Wie wir sprechen. Sechs volkstümliche Vorträge, Leipzig 1912, 1925; Fremdwortkunde, Leipzig-Berlin 1919; Lautbildungskunde. Einführung in die Phonetik, Leipzig-Berlin 1922; Die Entwicklung des neuesten Französischen, Bielefeld-Leipzig 1933; Beiträge zur Geschichte der Romanismen I. Chronologische Phonetik des Französischen bis zum Ende des 8. Jahrhunderts, Halle a. S. 1934; Kleinere Schriften zur allgemeinen u. romanischen Sprachwissenschaft. Hrsg. Yakov Malkiel / B.M. WoddbridgeWoodbridge, Jr., Wolfgang Meid, Innsbruck 1977 (bibl. raisonnée 583-599).
<blockquote>„Sie reklamierte für sich eine Sprachforschung, der ,keine sprachliche Äußerung entgehen durfte‘ […] – und stand damit durchaus auch im Horizont der zeitgenössischen unmittelbaren Sprachanalyse, wenn sie ,diskursanalytisch‘ aktuelle Fragestellungen der Öffentlichkeit aufgriff […]. Sprachwissenschaft hatte für sie einen umfassenden Sinn: Basis war die Phonetik (die sie instrumentell betrieb – sicherlich ein gezielter emanzipatorischer Akt einer Frau, in der gesuchten naturwissenschaftlichen Orientierung, erleichtert vielleicht durch einen Vater, der als Arzt praktizierte), und insofern war für sie (wie für die späteren deskriptiven Strukturalisten) die ''gesprochene'' Sprache methodisch primär, die die analytischen Muster gerade auch zur sprachlichen Rekonstruktion liefern mußte. Die Schriftsprache kommt bei ihr nur indirekt in den Blick: als indirekte Ausdrucksform der grundsätzlich gesprochenen Sprache wie in ihrem als ,Einführung in die Sprachwissenschaft‘ avisierten Bändchen ''Wir sprechen''. Dann vor allem als (in der Regel verzerrte) Form der historischen Belege […]. Ihre snytaktische syntaktische Theorie gründete sie auf sorgfältige experimentelle Studien, vor allem auch im Bereich von Akzent und Intonation, indem sie den Satzbau aus den dialogischen Bedingungen der Gesprächssituation zu begreifen sucht.
Gegenüber der positivistichen positivistischen Faktenanhäufung der Junggrammatiker hat sie die Grenzen des sprachwissenschaftlichen Gegenstandsbereiches weit gezogen: wie auch bei anderen ihrer Generation bildet die Analyse stilistischer Erscheinungen den Grenzwert syntaktischer Analysen und gehört insofern dazu; von da aus konnte sie dann auch Exkurse in literarische Bereiche unternehmen (wie etwa in ihrem einflußreich gewordenen Aufsatz ,Impressionismus, Expressionismus und Grammatik‘). Damit konnte sie sich in Übereinstimmung mit den frühen strukturalistischen Theoriereflexionen sehen. Wenn sie schon früh de Saussures Vorlesungen rezipiert, so i. S. von dessen Schüler und Herausgeber Bally: die synchronische Beschreibung der Sprachstruktur als ein analytisch erforderliches Artefakt, das bei der Analyse der Sprachpraxis im Hinblick auf seine praktische ''Motiviertheit'' weiter zu bestimmen ist“ (Maas, 2010, I, 632-633).
</blockquote>
[http://schuchardt.uni-graz.at/id/person/2516 HSchA Nr. 09540-09581]; Benjamin M. Woddbridge Woodbridge Jr., A Bibliography of the Writings of Elise Richter, Romance Philolgy 26, 1972-73, 342-360; H. H. Christmann, Frau und „Jüdin“ an der Universität. Die Romanistin E. R., Mainz 1989; Christmann, in: Christmann / Hausmann, Deutsche u. österreichische Romanisten, 1989, 316-317; LexGramm 1996, 791-792 (Ernst Pulgram); Hausmann, NDB 21, 2003, 525-526; Hurch, Bausteine I, 2009, 113-133 („,Bedauern Sie nicht auch, nicht an der Front zu sein?!‘, oder: Zwei Generationen und Krieg. Der Briefwechsel zwischen Hugo Schuchardt und Elise Richter“); 135-197 („,Damours vient mon chant et mon plour‘. Briefe von Carolina Michaëlis de Vasconcellos an Elise Richter“); 199-244 („,Wir haben die Zähigkeit es des jüdischen Blutes!‘ Leo Spitzer und Elise Richter“); Maas, Verfolgung und Auswanderung, 2010, I, 631-645; Tanzmeister, „Die Wiener Romanistik“, 2010, 488-514; Hausmann, „Romanisten erinnern sich“, 2010, 141-142; Hoffrath, Bücherspuren, 2010; www-.romanistinnen.de.
[[Kategorie:Romanist]]
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