Prinzing, Albert

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Albert Prinzing (17.2.1911 Stuttgart – 21.7.1993 München); Sohn des Baumeisters Carl P. Prinzing

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Volkswirtschaftslehre; Volks- u. Auslandskunde Italiens

1930 Abitur Oberrealschule Stuttgart-Cannstatt; 1930-34 Stud. Staatswiss.en, Volkswirtsch. München, Kiel, Heidelberg, Rom; 1933 Dipl.-Volkswirt; 1934 Prom. (Carl Brinkmann) Heidelberg; 1.1.1936-30.9.38 Wiss. Assist. Inst. f. Sozial- u. Staatswiss.en Heidelberg; 10.9.1937 Habil. f. Volkswirtschaft u. Auslandskunde (Brinkmann) Heidelberg; 8.4.1938-1940 Doz. Inst. f. Weltwirtschaft Hamburg; 7.8.1941 ao. Prof. DAWF d. FWU Berlin, Lehrstuhl f. Volks- u. Auslandskunde Italiens; Leiter der Italien-Abt. am DAWI; zugl. ehrenamtl. Tätigkeit bei der Dienststelle Ribbentrop; 1935 Eintritt in die SS; 20.4.1941 Hauptsturmführer; 20.3.1943 Dt. Botschaft Rom, Generalbevollmächtigter f. die dt. Kulturinstitute in Italien; zugl. Verbindungsmann zur Faschistisch-Republikanischen Partei; Dez. 1943-Anfang 1945 Präs. DWI Venedig (Übernahme d. Geschäfte 17.2.1944), zugl. „Sonderaufgaben beim Duce“; 1948 kaufmänn. Geschäftsführer der Porsche Konstruktions-GmbH; 1963 Wechsel zur AEG; 1967 Wechsel zur Osram GmbH München.

Hrsg. (zeitweise) Italien. Monatsschrift d. Deutsch-Italienischen Gesellschaft; Mitarb. Jahrbuch der Weltpolitik.

England u. Italien im Mittelmeer, Berlin 1940; Faschismus u. Nationalsozialismus: 7. Vortrag d. Reihe „Deutschland u. Italien“ des Deutschen Auslandswissenschaftlichen Institutes am 3. März 1942, Dresden 1942.

„Erst 1940/41 sollte das auslandwissenschaftliche Renommierunternehmen intensiver mit dem Gegenstand ,Italien‘ befaßt werden: Das zwischen Deutschland und Italien abgeschlossene Kulturabkommen nämlich sah die Einrichtung italienkundlicher Lehrstühle unter anderem an der Auslandswissenschaftlichen Fakultät vor, welche nach mehr als zwei Jahren endlich realisiert wurde. […] Den Lehrstuhl für Volks- und Landeskunde Italiens besetzte die deutsche Seite mit dem frisch habilitierten Albert Prinzing als kommissarischem Verwalter, vielleicht, weil kein geeigneter Professor zur Verfügung stand, vielleicht aber auch, weil man dezidiert ihn, den Italien-Kenner mit stramm nationalsozialistischem Hintergrund, in diese ,achsenrelevante‘ Position manövrieren wollte. Zugleich fungierte Prinzing als Leiter der Italienabteilung des DAWI. […]

In den Ausländerkursen referierte Prinzing über ,Die Achse als Grundlage der europäischen Politik‘ oder, ähnlich, über ,Die Achse und ihre Aufgaben in Europa‘. In der Veröffentlichungsreihe des DAWI legte er ferner 1940 eine Arbeit über ,England und Italien im Mittelmeer‘ vor. Insgesamt jedoch nahm Italien im Vortragsprogramm auch jetzt keine exponierte Stellung ein“ (Hoffend, 1998, 302-303).

Hoffend, Zwischen Kultur-Achse u. Kulturkampf, 1998, 141-142; Hausmann, „Auch im Krieg“, 2002, 353-366; Botsch, „Politische Wissenschaft“, 2006, 273-274; Eckart / Sellin / Wolgast, Die Universität Heidelberg, 2006, 597-598; Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes, 2008, 3, 517-518 (P); Hausmann, Die Geisteswissenschaften, 2011, 973, bes. 456-457.