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Paepcke, Fritz

0 Byte hinzugefügt, 11:53, 24. Mai 2016
Zweitens: Paepckes Beitrag hatte seinerzeit einen innovativen Wert, weil er die Übersetzungsforschung an die hermeneutische Wende im Denken des 20. Jahrhunderts angeschlossen hat. Im Ausgang von der philosophischen Hermeneutik und insbesondere von den Schriften Hans-Georg Gadamers hat er der Übersetzungswissenschaft seiner Zeit neue Denkwege eröffnet, indem er ihren sprachwissenschaftlichen Horizont durchbrochen und den Übersetzer als Subjekt der Translation ins Zentrum seiner Überlegungen gestellt hat. […]
Drittens: Schaut man sich die Übersetzungstheorie Paepckes in ihren Teilaspekten an, so könnte man einwenden, sie genügt nur begrenzt den Wissenschaftlichkeitskriterien der gegenwärtigen Übersetzungsforschung. Sie beschäftigt sich mit allzu evidenten Aspekten des Übersetzens, die er in einer vorwiegend metaphorischen Sprache beschreibt. Betrachtet man sie aber in ihrer ''Gesamtheit'' und fragt man sich nach der ''Intention'', die seinem Ansatz zugurnde zugrunde liegt, so präsentiert sich uns ein anderes Bild vom Übersetzungsbeitrag Paepckes. Durch diese Verschiebung der Perspektive wird ersichtlich, was er seinerzeit zu sagen hatte und […] auch heutzutage noch zu sagen hat. Der Hauptbotschaft seines Beitrags – man dürfte den Übersetzer aus der wissenschaftlichen Betrachtung des Translationsvorgangs nicht ausschließen – kommt in der gegenwärtigen, dem Ideal des Methodischen, Systemhaften und Objektiven unterstellten Übersetzungswissenschaft eine besondere Aktualität und Stringenz zu“ (Cercel, 2009, 353-354).
</blockquote>
Kürschner, LH 2, 689 (P); Hans Michael Speier, NDB 19, 1999, 754; Radegundis Stolze, „Wandeln zwischen den Welten“, in: Wolfgang Pöckl, Übersetzungswissenschaft – Dolmetschwissenschaft. Wege in eine Disziplin, Wien 2004, 361-368; Dies., Übersetzungstheorien. Eine Einführung, Tübingen <sup>4</sup>2005, 216-220; Hausmann, „Vom Strudel“, 2008, 427-428; Drüll, Heidelberger Gelehrtenlexikon 1933-1986, 2009, 452-453; Larisa Cercel, „Übersetzen als hermeneutischer Prozess. Fritz Paepcke und die Grundlagen der Übersetzungswissenschaft“, in: Dies. (Hrsg.), Übersetzung und Hermeneutik – Traduction et herméneutique, Bukarest 2009, 331-357.
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