Klein, Hans Wilhelm
Hans Wilhelm Klein (29.10.1911 Krefeld – 3.11.1992 Aachen); Sohn des im I. Weltkrieg (16.11.1915) gefallenen Arztes Richard Klein u. der Katharina Fabri; Stiefvater Mathias Klein, Kaufmann
Verf. | Frank-Rutger Hausmann |
Romanische Philologie, bes. Sprachwissenschaft u. Mediävistik
14.2.1931 Abitur Oberrealschule Krefeld; Stud. Rom., Angl. u. Lat. München, Dijon, Tübingen, Bonn; 7.1.1937 Prom. (Gerhard Rohlfs) Tübingen; 13.2.1937 1. StE. Bonn; 1937 Probejahr Ev. Pädagogium Godesberg; Gymnasiallehrer; 1951-63 pl. Lektor f. Franz. Münster; zuletzt OStR. i. H. u. ab 1961 HonProf.; 1963 o. Prof. Gießen; 1970 o. Prof. RWTH Aachen; 1977 em.
Lebendige Romania: FS für Hans-Wilhelm Klein, überreicht von seinen Freunden und Schülern. Hrsg. v. Albert Barrera-Vidal, Ernstpeter Ruhe u. Peter Schunck, Göttingen 1976; Französische Sprachlehre u. bon usage. Hrsg. von A. Barrera-Vidal, H. Kleineidam u. Manfred Raupach, München 1986.
Die volkstümlichen sprichwörtlichen Vergleiche im Lateinischen u. in den romanischen Sprachen, Würzburg-Aumühle 1936 (Diss.); 1000 idiomatische französische Redensarten, Berlin-Schöneberg 1937; Les mots dans la phrase. Petit dictionnaire de style, Dortmund 1956; Latein u. Volgare in Italien. Ein Beitrag zur Geschichte der italienischen Nationalsprache, München 1957; Französisch: eine kritische Bibliographie für Lehrende und Studierende, Dortmund 1960; Phonetik u. Phonologie des heutigen Französisch, 1963; La Chanson de Roland, München 1963; Schwierigkeiten des deutsch-französischen Wortschatzes, Germanismen – faux amis, Stuttgart 1968; Die Reichenauer Glossen, 2 Teile, München 1968-72; Die Chronik von Karl dem Großen u. Roland: der lateinische Pseudo-Turpin in den Handschriften aus Aachen u. Andernach. Ed., kommentiert und übers., München 1986. [Alle Sprachlehrwerke wurden mehrfach nachgedruckt u. erreichten sehr hohe Auflagenzahlen].
„Es stellt ein besonderes Verdienst von Hans-Wilhelm Klein dar, der Erforschung des modernen Französisch im Bereich von Grammatik, Stilistik, Idiomatik und Lexik einen großen Teil seiner Arbeitskraft gewidmet und mit diesen Bemühungen um die moderne Sprache in der deutschen Romanistik einen neuen Akzent gesetzt zu haben. Die Notwendigkeit, die spätere Berufspraxis bei der Ausbildung der Studenten zu berücksichtigen, wurde von Hans-Wilhelm Klein schon zu einem Zeitpunkt erkannt, als von einer solchen Öffnung in den philologischen Fächern noch kaum gesprochen wurde. Die erstaunliche Wirkung, die von seiner Lehre ausging, ist nicht nur auf die Ausstrahlung seiner Persönlichkeit zurückzuführen, sondern auch auf die Verwirklichung der selbstgestellten Forderung, die Forschung so in die Lehre zu integrieren, daß der künftige Neuphilologe die Ergebnissein seinem Beruf verwerten konnte“ (Barrera-Vidal / Ruhe / Schunck, 1976, „Zum Geleit“).
Fritz Abel, „Die Darstellung der Syntax u. Semantik des subjonctif in verschiedenen Grammatiken von Fritz Strohmeyer, Hans-Wilhelm Klein u. Hartmut Kleineidam“, in: Baum, Lingua et Traditio, 1994, 737-766; Klaus Herbers (Hrsg.), Libellus Sancti Jacobi: Auszüge aus dem Jakobsbuch des 12. Jahrhunderts. Ins Dt. übertragen u. komm. von Hans-Wilhelm Klein, Tübingen 1997, 10-12; BBF, Archivdatenbank.