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Gamillschegg, Ernst

15 Byte entfernt, 16:10, 9. Mai 2016
'''Ernst Gamillscheg''' (28.10.1887 Neuhaus [heute Jindrichuv Jindřichův Hradec, Tschechien] – 18.3.1971 Göttingen); Sohn eines Ingenieurs der österreichischen Staatsbahnen; die Mutter, Marie geb. Purtscher, war eine Enkelin des von Mathias Purtscher, des dem Adjutanten des Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer
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Romanische Philologie, bes. Sprachwissenschaft
1905-09 Stud. d. Rom. u. Germ. Wien; 1909-10 u. 1911-12 Paris, Stud. ÉPHÉ Paris (Jules Gilliéron; Mario Roques); 1910 Prom. (Wilhelm Meyer-Lübke) Wien; 1913 Habil. (Meyer-Lübke) ebd.; 1914-15 Kriegsdienst an d. Ostfront, zweimal schwer verwundet; 1916 ao. Prof. Innsbruck (Nachf. v. Karl v. Ettmayer); 1919 o. Prof. Innsbruck; 1925 o. Prof. FWU Berlin; 1940-45 Präsid. d. DWI Bukarest; 1946 GProf. Tübingen; 1947 o. Prof. Tübingen; 1956 em.; Dr. h. c. Bukarest.
1936-45 o. Mitgl. d. Preuß. Akad. d.Wiss.; o. Mitgl. d. Akad. d. Wiss. u. Lit., Mainz; korr. Mitgl. d. Bayer. Akad. d. Wiss. sowie d. Akad. d. Wiss. Bukarest, u. Barcelona; 1958 Österr. Akad. d. Wiss. Wien.
Haupt-Hrsg. ZfSL, 1931-70; Berliner Beiträge zur romanischen Philologie, 1930-45.
<blockquote>„Seine ausdauernde, fast fanatische Hingabe an ernsthafte Gelehrsamkeit und, mehr noch, seine direkte Abstammung von der aristokratischen vergleichenden Sprachwissenschaft Meyer-Lübkes, die ihn zu einem wahrhaften Vollromanisten machte, beeindruckte gewisse Kreise von Freunden und früheren Schülern so sehr, daß sie ihm im Ganzen fünf aufeinanderfolgende Festschriften (zu seinem fünfzigsten, fünfundsechzigsten, siebzigsten, fünfundsiebzigsten und achtzigsten Geburtstag) widmeten. Dies ist bei weitem mehr als die Ehren, die einem Meillet oder einem Schuchardt erwiesen worden waren, und steht in scharfem Gegensatz zu dem absoluten Schweigen, das in Deutschland und Österreich den tragischen Tod der in Theresienstadt umgekommenen Elise Richter umgab. Gamillscheg war als älterer Mann zum Symbol für eine Tradition, nicht so sehr der Lehre (obwohl er noch einige Studenten hinzugewann, darunter H. Stimm und gegen Ende K. P. Linder), als vielmehr einer scharf konturierten Forschung geworden. Es war die letzte Ironie von Gamillschegs langem Leben, daß er schließlich noch dazu verdammt war, zuzusehen, wie an vielen deutschen Universitäten der philologische Glaube, nach dessen Geboten er gelebt hatte, verfiel“ (Malkiel, 1988, 81).
</blockquote>
HSchA Nr. 03324-03226; ÖdG 1951, 75; Günther Reichenkron, „Zum 65. Geburtstag“, in: RoJb 5, 1952, 226-30; Helmut Stimm, Nachruf, ZfSL 81, 1971, 3-12; Yakov Malkiel, „Ernst Gamillschweg und die Berliner Schule“, 1988, 57-81; LexGramm, 1996, 323-325 (Karl-Ludwig Müller); Storost, 300 Jahre, 2001, I, 320-330; II, 439; Hausmann, „Auch im Krieg“, 2001, 387, bes. 61-95; Knobloch, „Volkhafte Sprachforschung“, 2005, 464, bes. 410f.; Scheler, „Geschichte“, 2007, 44-46; Hausmann, „Vom Strudel“, 2008, 795-796; Bott, „Von der Kulturkunde“, 2010, 802, bes. 513-515; Rudolf Windisch, „Ernst Gamillscheg, Präsident des Deutschen Wissenschaftlichen Instituts (DWI) in Bukarest, 1940-1944“, in: I. Florea / G.-N. Tar, Historia Vita Memoriae. FS f. Rudolf Gräf zum 60. Geburtstag, Klausenburg 2015, 301-313; Universität Innsbruck, Institut f. Romanistik, Institutsgeschichte (online) (P).
[[Kategorie:Romanist]]
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