Änderungen

Wechseln zu: Navigation, Suche

Gamillschegg, Ernst

47 Byte hinzugefügt, 14:11, 3. Nov. 2016
<blockquote>„Seine ausdauernde, fast fanatische Hingabe an ernsthafte Gelehrsamkeit und, mehr noch, seine direkte Abstammung von der aristokratischen vergleichenden Sprachwissenschaft Meyer-Lübkes, die ihn zu einem wahrhaften Vollromanisten machte, beeindruckte gewisse Kreise von Freunden und früheren Schülern so sehr, daß sie ihm im Ganzen fünf aufeinanderfolgende Festschriften (zu seinem fünfzigsten, fünfundsechzigsten, siebzigsten, fünfundsiebzigsten und achtzigsten Geburtstag) widmeten. Dies ist bei weitem mehr als die Ehren, die einem Meillet oder einem Schuchardt erwiesen worden waren, und steht in scharfem Gegensatz zu dem absoluten Schweigen, das in Deutschland und Österreich den tragischen Tod der in Theresienstadt umgekommenen Elise Richter umgab. Gamillscheg war als älterer Mann zum Symbol für eine Tradition, nicht so sehr der Lehre (obwohl er noch einige Studenten hinzugewann, darunter H. Stimm und gegen Ende K. P. Linder), als vielmehr einer scharf konturierten Forschung geworden. Es war die letzte Ironie von Gamillschegs langem Leben, daß er schließlich noch dazu verdammt war, zuzusehen, wie an vielen deutschen Universitäten der philologische Glaube, nach dessen Geboten er gelebt hatte, verfiel“ (Malkiel, 1988, 81).
</blockquote>
[http://schuchardt.uni-graz.at/id/person/1544 HSchA Nr. 03324-03226]; ÖdG 1951, 75; Günther Reichenkron, „Zum 65. Geburtstag“, RoJb 5, 1952, 226-30; Helmut Stimm, Nachruf, ZfSL 81, 1971, 3-12; Yakov Malkiel, „Ernst Gamillschweg und die Berliner Schule“, 1988, 57-81; LexGramm, 1996, 323-325 (Karl-Ludwig Müller); Storost, 300 Jahre, 2001, I, 320-330; II, 439; Hausmann, „Auch im Krieg“, 2001, 387, bes. 61-95; Knobloch, „Volkhafte Sprachforschung“, 2005, 464, bes. 410f.; Scheler, „Geschichte“, 2007, 44-46; Hausmann, „Vom Strudel“, 2008, 795-796; Bott, „Von der Kulturkunde“, 2010, 802, bes. 513-515; Rudolf Windisch, „Ernst Gamillscheg, Präsident des Deutschen Wissenschaftlichen Instituts (DWI) in Bukarest, 1940-1944“, in: I. Florea / G.-N. Tar, Historia Vita Memoriae. FS f. Rudolf Gräf zum 60. Geburtstag, Klausenburg 2015, 301-313; Universität Innsbruck, Institut f. Romanistik, Institutsgeschichte (online) (P).
[[Kategorie:Romanist]]
78
Bearbeitungen