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Curtius, Ernst Robert Gustav Tassilo

4 Byte entfernt, 07:58, 9. Mai 2016
Romanische Philologie, bes. Literaturwissenschaft
Gymn. Thann, Colmar u. Straßburg; 1903 Abitur Straßburg, Protestant. Gymn.; 1903-10 Stud. Vgl. Sprachwiss. u. Indologie, Philos., Rom. u. Angl. Straßburg, Berlin u. Heidelberg; 19.12.1908 1. StE Englisch u. Franz.; 28.2.1910 Prom. (Gustav Gröber) Straßburg; 1912/13 Probejahr im Schuldienst am Protestantischen Protestant. Gymn. Straßburg; 22.10.1913 Habil. (Heinrich Schneegans) Bonn; 1914-16 Kriegsdienst, EK II; 16.5.1916 Entlass. a. d. Heeresdient als Leutnant d. R.; 15.12.1919 Lehrtätigkeit als PDoz. Bonn; ao. Prof. Bonn; 1.4.1920 o. Prof. Marburg; 1.4.1924 o. Prof. Heidelberg; 1922 u.1924 Teilnahme a. den Décades de Pontigny; 1.11.1929 o. Prof. Bonn; 1932 Frühjahr Spanienaufenthalt; Juni 1935 Rundreise durch Portugal u. Teilnahme an den Feierlichkeiten zu Ehren des Nationaldichters Luis de Camões in Lissabon; Weiterreise nach Paris, dort Teiln. an den Feierlichkeiten aus Anlaß des 50. Todestages von Victor Hugo und der 300-Jahrfeier der Académie Française; Juni 1949 Teiln. an der Goethe Bicentennial Convocation in Aspen; Sept.-Dez. 1949 Member Institute for Advanced Study, Princeton; 31.3.1951 em.; 20.6.1951 Dr. iur. h. c. Glasgow; 19.11.1954 Dr. phil. h. c. Sorbonne.
15.1.1950 Lessingpreis d. Freien u. Hansestadt Hamburg; 31.5.1952 Orden Pour le Mérite.
Freundesgabe für Ernst Robert Curtius zum 14. April 1956. Hrsg. Max Rychner u. Walter Boehlich, Bern 1956.
Fanzösischer Französischer Geist im neuen Europa, Stutttgart Stuttgart u.a. 1925 (erg. Ausg. u. d. T. Französischer Geist im 20. Jahrhundert, Bern 1952; 3. Aufl. 1965); Die franz. Kultur. Eine Einführung, Stuttgart 1930 (2. Aufl. Bern 1975; auch franz., schwed., engl. u. türk. Übers.); Deutscher Geist in Gefahr, Berlin 1932 (auch katal. Übers.); Europäische Literatur u. lateinisches Mittelalter, Bern 1948; 2., durchges. Ausg. 1954; 11. Aufl. Tübingen 1993 (auch engl., franz. u. portug. Übers.); Kritische Essays zur europ. Literatur, Bern 1950 (2., erw. Aufl. 1954); Büchertagebuch, Bern 1960.
<blockquote>„Nehmen wir an, es gelingt uns doch zu zeigen, daß Ernst Robert Curtius für die deutschen Romanisten ,lebendiger Besitz‘ ist, – selbst dann müssen wir auf die kritische Frage gefaßt sein, wie es denn zu seinen Lebzeiten stand, ob es da nicht ein unheilvolles Spannungsverhälnis Spannungsverhältnis gab zwischen dem genialen Pionier und der rückständigen professoralen Zunft. Und zugleich ein Spannungsverhältnis, das man auf die Schlagworte bringen kann (in dem durch Curtius gern verwendeten Englisch): ,popular acclaim, professionel reserve‘. Die Formulierung ist von Earl Jeffry Richards und besagt, daß die Curtius-Rezeption gekennzeichnet gewesen sei durch Zustimmung, ja Begeisterung des großen Publikums, der Literaten, der Journalisten, gegenüber Reserve und Skepsis der eigenen Profession, der eigenen Kollegenschaft“ (Christmann, 1987, 4).
</blockquote>
<blockquote>„In der literaturwissenschaftlichen Landschaft von heute mag Curtius entweder Nostalgie oder Mißtrauen erwecken: Nostalgie, weil sein Werk manchmal als ein Modell für eine inzwischen unmögliche Versöhnung von ,Belletristik‘ und Philologie mit einem leichten Hauch von trostspendendem Humanismus rezpiert wurde; Mißtrauen, weil man – besondes nach 1968 – Verbindungen zwischen Curtius und der westdeutschen Restauration der fünfziger Jahre zieht. Beide Reaktionen sind gleichermaßen ideologisch motiviert und anachronistisch, weil die prägendsten intellektuellen Erlebnisse, die den Zusammenhang für Curtius’ Werk ausmachen, alle vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges liegen. Aber das methodische Problem, dem beide hier pauschal charakterisierten Reaktionen ausweichen, ist die Verwechselung vom Zusammenhang (der ja zweifelsohne mitberücksichtigt werden muß, vorausgesetzt natürlich, dass man ihn richtig rekonstruiert) mit dem eigentlichen Inhalt des Werkes“ (Richards, in: Berschin / Rothe, 1989, 260-261).
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