Bran, Friedrich (Fritz) Alexander

Aus Romanistenlexikon
Version vom 7. Mai 2016, 17:39 Uhr von Bohmann (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Friedrich (Fritz) Alexander Bran (20.8.1904 Mannheim – 11.12.1994 Calw); Sohn des Verlegers u. Chemikers Friedrich Bran

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Journalist; Verleger

Realgymn. Ettlingen u. Goethe-Gymn. Karlsruhe; 1922 Abitur; Buchhänderlehre; Stud. TH Karlsruhe, Jena, Frankfurt a. M. u. Heidelberg: Kultursoziol., Philos., Jura, Staatslehre, Rom., Germ.; 1929 Dr. phil. (Alfred Weber) Heidelberg; Mitte der 30er Jahre Mitgl. bzw. Geschäftsführer d. DFG; 1933-36 Hauptreferent im Auslandsamt der Reichsjugendführung der HJ; seit 1935 Dienststelle Ribbentrop; 1939/40 Militärdienst; 29.5.1940 Dolmetscher u. Wiss. Hilfsarbeiter im Hauptref. W des AA; nach 1945 Journalist Ettlingen; seit den 60er Jahren Tätigkeit in d. Lehrerfortbildung: Leiter der Staatl. Akad. f. Lehrerfortbildung in Calw.

Verdienstkreuz I. Klasse d. BRD.

Schriftleiter von: Der Sohlbergkreis; Cahiers franco-allemands / Deutsch-französische Monatshefte; Trait d’Union; Le Pont.

Herder u. die deutsche Kulturanschauung, Berlin 1932 (Diss.); La Jeunesse allemande et l‘avenir de l‘Europe: Conférence. Préambule de Jacques Schweizer, Paris 1942; Deutsch-französische Verständigung durch Gemeinde u. Schule: 2 Städte überwinden die Grenzen = Réconciliation franco-allemande par la commune et l’école. Deux villes surmontent les obstacles des frontières. Berichtet von Friedrich Bran. Publ. par Marcel Jans, Ettlingen 1954.

„Neben den Prägungen durch den badischen Lebensraum, durch eine geistig äußerst anregende Studienzeit, durch das Gedankengut der Jugendbewegung und durch das Erlebnis der internationalen Atmosphäre in Genf sah sich Bran durch weitere Einflüsse darin bestärkt, die Sache der Völkerverständigung, insbesondere zwischen Deutschland und Frankreich, zu seiner persönlichen Aufgabe zu machen. Noch während seiner Schulzeit kam er mit den Schriften Hermann Hesses in Berührung. Neben dem Demian. Die Geschichte einer Jugend beeindruckte ihn vor allem Hesses Appell an die deutsche Jugend, den dieser 1919 zunächst anonym unter dem Titel Zarathustras Wiederkehr als Flugschrift veröffentlicht hatte. […] Neben die Hesse-Rezeption trat bei Bran die Lektüre des ersten Bandes von Oswald Spenglers Der Untergang des Abendlandes. Aus diesem Werk las Bran laut eigener Aussage ,keinen Kulturpessimisus heraus […], sondern die Möglichkeit der Verjüngung der europäische Kultur‘. […] Mit seiner Begeisterung für die Jugendbewegung, für Hesse und Spengler darf Bran als durchaus typisch für einen großen Teil der bürgerlichen Jugend seiner Zeit gelten“ (Unteutsch, 1990, 152-153).

Unteutsch, Vom Sohlbergkreis, 1990, bes. 151-160; Biogr. Handbuch d. deutschen Ausw. Dienstes 1871-1945, 1 (A-F), 2000, 252-253 (P).