Sabban, Annette
Annette Sabban (28.3.1953 Klein Blüten b. Ilsede – 31.3.2019 Lüneburg)
Romanische Sprachwissenschaft (Semantik, Textlinguistik, kontrastive Linguistik, Phraseologie, Sprachkontaktforschung); Anglistik; Gälisch; Chinesisch
Verf. | Frank-Rutger Hausmann |
1970 Abitur Lübeck; Stud. Anglistik, Romanistik, Sinologie, Psychologie Hamburg; 1973-74 Univ. Edinburgh; 1976 1. StE Hamburg (Englisch, Französisch); 1979-81 Stud.-Ref. Hamburg; 1981 2. StE ebd.; 1981 Dr. phil. Saarbrücken (Anglistik, Romanistik, Psycholinguistik), Ref. Peter Erdmann; 1981-85 Verlagsredakteurin für Fremdsprachenlehrwerke Klett-Verlag Stuttgart; 1985-91 Akad. Rätin a. Z. Institut f. Rom. Phil. LMU München; 1992 Habil. München (Rom. Phil.), Ref. Wolf-Dieter Stempel; Priv.-Doz.in; 1992 Ober-Assist.in München; 1993-95 Lehrstuhlvertretung Heidelberg; 1995 Prof.in Institut f. Angewandte Sprachwiss. u. Romanistik Hildesheim; 2001 DAAD-Gastprof.in Helsinki; 2005 Erasmus-Kurzdozentur ebd.; 2006 Gastprof.in Paris VII; 2009 Institut f. Übersetzungswissenschaft u. Fachkommunikation Hildesheim; 2015 Studien-Dek.in
Mitherausg. Yearbook of Phraseology (seit 2009); Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift Kontrastive Linguistik – Linguistica contrastiva (seit 2012).
Europ. Ges. f. Phraseologie (Mitgl. im Vorstand 2004-10); Dt. Ges. für Sprachwiss.; DRV; DFR; Ges. f. Angew. Ling.; Fachverb. Chinesisch; Dt. Hochschulverb.
Gälisch-englischer Sprachkontakt. Zur Variabilität des Englischen im gälischsprachigen Gebiet Schottlands. Eine empirische Studie, Heidelberg 1982 (Diss.); Phraseme im Text. Beiträge aus romanistischer Sicht, Bochum 1997; Phraseologie und Übersetzen, Bielefeld 1999; Okkasionelle Variationen sprachlicher Schematismen. Eine Analyse französischer und deutscher Presse- und Werbetexte, Tübingen 1998 (Habil.-Schr.); Zur Übersetzung von Idiomen im Wörterbuch und im Text: die Rolle von Kontextsensitivität und semantischer Variabilität, 2010 (online).
„Annette Sabban war eine sehr kluge, meinungsstarke, für ihre Interessensgebiete brennende Frau, von der immer ein sehr feinsinniger, häufig auch sehr humorvoller Kommentar zu erwarten war. Sie selbst bezeichnete oft die Liebe zur Sprache als die Triebfeder für ihren beruflichen Werdegang – daneben gab es aber auch die Liebe zur Musik, besonders zur Flötenmusik des Barock. Ihre Begeisterung, gepaart mit profunder Sachkenntnis, wirkte ansteckend auf viele, die mit ihr in direkten Kontakt standen. Was immer sie auch tat, tat sie mit hundertprozentigem Engagement“ (Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation Hildesheim).
„Einen ambivalenten Stellenwert in ihrer Forschung und Lehre nahm das Thema Unterhaltung ein. Es war wie bei dem sprichwörtlichen Unfall, bei dem man einerseits wegsehen möchte, aber gleichzeitig unweigerlich hinsehen muss: Den Unterhaltungstrend in den Medien sah Annette sehr kritisch, war aber gleichzeitig fasziniert von der Natur verschiedenster Phänomene in Medien, die maßgeblich mit diesem Trend zu tun hatten. So entstanden diesbezüglich im Laufe der Zeit eine Reihe von Fallstudien in verschiedenen Textsorten, basierend auf einer minutiösen textuellen Detailanalyse, die Annettes stets wachsende hohe Ansprüche an sich selbst deutlich widerspiegelt und heute nur noch selten zu finden ist. Hierzu gehören beispielsweise die Untersuchungen zu inszenierter Negativität in der Werbung (Sabban 1998b), zu narrativer Entfaltung in populärwissenschaftlichen Zeitschriften (Sabban 2003) oder zu Stereotypien in TV-Wissensdokus (Sabban 2016b)“ (Jaki, S. 3).
Kürschner, LH 2, 1994, 789; Nachruf (https://uni-hildesheim.de/neuigkeiten/nachruf-gedenken) (P); Sylvia Jaki, trans-kom 12[1] (2019): 1-10 (P; Bibl.).