Mettmann, Walter

Aus Romanistenlexikon
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Walter Mettmann (25.9.1926 Köln – 12.7.2011 Münster i. W..); Sohn des Staatsbeamten Johann Mettmann u. der Elisabeth geb. Marx

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Hispanistik, Lusitanistik u. Mediävistik

Stud. Rom. u. Arabistik Köln; 19.12.1951 Prom. (Fritz Schalk) Köln; 1958 Habil. (Schalk) Köln; 1962 apl. Prof. Köln; 1962 o. Prof. Münster; 1991 em.; Abgelehnte Rufe Kiel u. Bonn.

1974 Korr. Mitgl. Akad. d. Wiss. Göttingen; 1982 o. Mitgl. Rhein.-Westf. Akad. d. Wiss.

Mithrsg. Linguistica et Literaria, 1968f.; Ibero-amerikanisches Archiv. Zeitschrift d. Ibero-Amerikanischen Forschungs-Instituts d. Univ. Bonn, 1972f.; GRLMA (La littérature dans la Péninsule Ibérique aux XIVe et XVe siècles; vol. 9).

Studien zum religiösen Theater Tirso de Molinas, Köln 1954 (Diss.); Alfonso X. o Sabio, Cantigas de Santa Maria, 4 Bde., Coimbra 1959–72; Die volkssprachliche apologetische Literatur auf der Iberischen Halbinsel im Mittelalter, Opladen 1987. [Hrsg. mehrerer altspan. u. altfranz. Texte].

„Das romanische Mittelalter im weitesten Sinne wurde dann in den folgenden Jahren und Jahrzehnten, ja noch über seine Emeritierung im Jahre 1991 hinaus der entscheidende Forschungsschwerpunkt, der ihn international bekannt und berühmt machte. So stammt von ihm die auch heute noch maßgebende, vier Bände umfassende Ausgabe der Cantigas de Santa Maria von Alfons X., dem Weisen (veröffentlicht 1959, 1964, 1972 in Coimbra), von der dann zwischen 1986 und 1989 auch eine dreibändige spanische Ausgabe […] erschien. […] Nahezu alle Arbeiten Mettmanns sind durch eine Verbindung sprachwissenschaftlicher und literaturwissenschaftlicher Aspekte charakterisiert, wie insbesondere auch viele seiner in Zeitschriften erschienenen Einzelstudien zu bestimmten philologischen Problemen früher literarischer Texte (zum Beispiel altspanische Epik, Libro de buen amor und Celestina ) eindrucksvoll zeigen. In dieser Hinsicht gehört Walter Mettmann noch zu der Romanistengeneration, für die historische Sprachwissenschaft und eine die Gegebenheiten der jeweiligen Zeit berücksichtigende literarhistorische Textanalyse nicht voneinander zu trennen sind. […] Walter Mettmann war weitgereist: er kannte nicht nur die Kernländer der Romania, sondern auch nahezu alle lateinamerikanischen Staaten […]. Als einer der Ersten in Deutschland beschäftigte er sich intensiv mit der Indianersprache Quechua, für die er sogar regelmäßig Lehrveranstaltungen anbot“ (Lentzen, 2012, 61–62).

Wer ist wer? 44, 2005–06, 913; Manfred Lentzen, „Nachruf“, RF 124, 2012, 61–62; Bernhard König, „Nachruf auf Walter Mettmann“, Jb. d. Nordrhein-Westfälische Akad. d. Wissenschaften u. der Künste 2013, 107–112.