Hallig, Rudolf

Aus Romanistenlexikon
Version vom 31. Januar 2016, 21:27 Uhr von Bohmann (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Rudolf Hallig (12.4.1902 Löbau, Sachsen – 29.10.1964 Freiburg i. Br.); Sohn des Postamtmanns Alfred Hallig

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Sprachwissenschaft

Studierte nach dem Besuch d. Lehrerseminars Annaberg / Erzgebirge u. einer kurzen Tätigkeit als Volksschullehrer Engl., Franz. u. Geogr. Leipzig; nach einem Studienaufenthalt in Paris StE. in allen drei Fächern; Assess. u. von April 1931 bis Ende 1945 (mit Unterbrechung durch Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft) Lektor d. franz. Sprache u. Assist. Rom. Sem. Leipzig bei gleichzeit. Mitarbeit am FEW; 1933 Prom. (Walther v. Wartburg); 1936 GDoz. University of Chicago (auf Vorschlag Walther v. Wartburg); 1947-59 pl. Lektor f. Franz. Göttingen; 21.2.1948 Habil. (Wilhelm Kellermann) Göttingen mit dem ungedruckten „Sprachatlas des Departements Lozère u. der angrenzenden Kantone der Departemente Gard und Ardèche“; 1948 PDoz; 1953 apl. Prof.; 1963 ao. Prof. Freiburg i. Br.

Die Benennungen der Bachstelze in den romanischen Sprachen u. Mundarten, Borna-Leipzig 1933 (Diss.); Hallig / Wartburg, Begriffssytem als Grundlage für die Lexographie. Versuch eines Ordnungsschemas, Berlin 1952; 21963; Spracherlebnis u. Sprachforschung: Aufsätze zur romanischen Philologie. Hrsg. von H. P. Schwake, Heidelberg 1970.

„Einer seiner [i.e. Walther von Wartburg] treusten Leipziger Schüler war Rudolf Hallig […], der auf den Spuren des Meisters einen bis heute ungedruckten Sprachatlas der Lozère (ALLo) mit 2485 Blättern herstellte, für v. Wartburgs Ausgliederung die Karten zeichtete und 1952 mit v. Wartburg zusammen ein umfangreiches Begrifssystem als Grundlage für die Lexikographie. Versuch eines Ordnungsschemas vorlegte. Seine Laufbahn wurde jedoch durch den Krieg unterbrochen, den er von Anfang an mitmachte und dessen Strapazen auch seine Gesundheit ruinierten. So konnte er sich erst 1948 mit Teilen des ALLo habilitieren, wurde 1953 zum apl. Prof. ernannt und, kurz vor seinem Tod, zum WS 1963/64 noch unerwartet als außerordentlicher Professor nach Freiburg berufen. Diese Berufung erfüllte ihn mit Stolz und Genugtuung, hatte er sie doch lebenslang ersehnt und nicht mehr für möglich gehalten. Es waren ihm nur zwei Semester Lehrtätigkeit in Freiburg vergönnt“ (Hausmann, 1994, 609).

Wilhelm Kellermann, Rudolf Hallig zum Gedächtnis: Worte gesprochen in d. Gedenkfeier d. Romanischen Seminars d. Univ. Göttingen am Freitag, d. 12. Nov. 1965, Göttingen 1965; Hausmann, „Von Leipzig über Chicago u. Basel nach Berlin – Ein Schweizer Gelehrtenschicksal. Vier Briefe von Walther v. Wartburg an Rudolf Hallig“, in: Baum, Lingua et traditio, 1994, 609-616; Wirbelauer, Die Freiburger Philosophische Fakultät, 2006, 931-932; Homepage des Rom.Sem. Freiburg, Geschichte (online) (P).