Beau, Albin Eduard Andreas

Aus Romanistenlexikon
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Albin Eduard Andreas Beau (23.12.1907 Hamburg – 1.3.1969 Coimbra); Sohn des Restaurateurs Albin Beau

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Lusitanistik

1914-23 Dr. Anton-Ree-Realschule (Stiftungsschule von 1815); 1923-26 Thaer-Oberrealschule vor dem Holstentor Hamburg; 1926 Abitur; 1926 Stud. Germ. u. Rom. Hamburg, Heidelberg u. München; 6.2.1930 Prom. (Walther Küchler; Fritz Krüger) Hamburg; Febr.-April 1930 Berater der „Deutsch-Portugiesischen Gesellschaft“; Mai 1930 Sekr. d. Instituto Alemão d. Univ. Coimbra; 1930-57 Lektor f. Dt. Coimbra; 1943 Germ. Prom. (Doutor em Letras) Coimbra; 1944-45 Leiter der Wiss. Abt. des DI Lissabon; 20.4.1944 Habil. (Dr. sc. pol., betreut von Franz Alfred Six) f. Portug. Geistesgeschichte an d. DAWF Berlin; 1957 o. Prof. d. Germ. Coimbra.

1960 Goethe-Medaille (als Generalsekr. des Dt. Kulturinstituts in Lissabon).

Das Verhältnis Stendhals zur Musik, Kellinghusen 1930 (Diss.); As relações germânicas do humanismo de Damião de Góis, Coimbra 1941; Die Entwicklung des portugiesischen Nationalbewußtseins, Hamburg 1945 (Habil.-Schr.; urspr. Titel: Das portugiesische Nationalbewußtsein. Bildung und Entwicklung); Langenscheidts Taschenwörterbuch der portugiesischen und deutschen Sprache, Berlin 1953 f.

„Wichtig ist der Beitrag des Lusitanisten zur Rezeptionsgeschichte, d. h. besonders zu den Einflüssen der portugiesischen Literatur auf die deutsche und umgekehrt. Sein breit gefächertes Forschungsinteresse galt nicht allein der Literatur (Literaturgeschichte und -kritik), sondern ebenso der Philosophie, Geschichte und Musik. Romanistik und Germanistik interessierten ihn gleichermaßen. Der Einfluss Diltheys ist in der methodischen Verknüpfung von werkimmanenter Interpretation und ideengeschichtlichem Kontext sichtbar. […] Beaus Studien zur portugiesischen Literatur lassen sich schematisch zwei Schwerpunkten zuordnen: 1. Studien zu den deutsch-portugiesischen Literatur- und Kulturbeziehungen und 2. Studien zur portugiesischen Literatur im engeren Sinn (Mittelalter, Renaissance und 19. Jahrhundert). Mitte der dreißiger Jahre wandte er sich der portugiesischen Literatur zu. Sein Interesse galt zunächst den deutsch-portugiesischen Kulturbeziehungen, zu denen auch seine ersten Studien im Boletim do Instituto Alemão erschienen sind. […] Beau geht von der anfechtbaren These aus, daß ,nationales‘ Denken schon seit feudaler Zeit ein Charakteristikum der gesamten portugiesischen Geistesgeschichte sei. Mehrere seiner Studien zielen deshalb auf die Herausarbeitung und Kenntlichmachung ,des Nationalen‘, von Fernão Lopes bis hin zu Alexandre Herculano“ (Kalwa, 2004, 133-135).

CV; Wer ist wer? 15, 1967, 85; IGL 1, 2003, 102-104 (Karlheinz Delille); Maria Manuela Gouveia Delille, Revista Portuguesa de Filologia 15, 1969-71, 789-793; Hausmann, „Auch im Krieg“, 2001, 334f.; Karl Heinz Delille, „Albin Eduard Beau - 40 anos ao serviço da Universidade de Coimbra“, Actas do I Colóquio da A.P.H.E.L.L.E., Universidade de Aveiro 2002, 233-241; Kalwa, Studien, 2004, 132-140; Botsch, 2006, 303; Hausmann, „Vom Strudel“, 2008, 522-538; 725.