Bambeck, Manfred

Aus Romanistenlexikon
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Manfred Bambeck (11.9.1918 Wintersbach, Kreis Aschaffenburg – 23.7.1985 Alzenau); Sohn eines Volksschullehrers

Verf. Frank-Rutger Hausmann

1937 Abitur Human. Gymn. Aschaffenburg; Arbeits- u. Wehrdienst; 1945 amerikan. Kriegsgefangenschaft; Stud. Rom. u. Klass. Philol. Frankfurt a. M.; 1952 1. StE.; Stipendiat u. Lektor Toulouse, Paris u. Lyon; 24.2.1954 Prom. (Erhard Lommatzsch) Frankfurt a. M.; 1957-58 Hilfsassist. Rom. Sem. München; 1952 2. StE. (Assessor d. Lehramts); 1959 Mitarb. d. Roman. Komm. d. Mainzer Akad. unter Leitung von Ernst Gamillscheg; 1962 Wiss. Assist. Heidelberg; Prof. Carleton University, Ottawa; 25.11.1964 Habil. (Kurt Baldinger) Heidelberg; 1966 o. Prof. Frankfurt a. M.; 1970 Rufablehnung TU Braunschweig.

Tod und Unsterblichkeit: Studie zum Lebensgefühl der französischen Renaissance nach dem Werke Ronsards, Frankfurt 1954, masch. (Diss.); Lateinisch-romanische Wortstudien, Wiesbaden 1959; Boden und Werkwelt: Untersuchgn zum Vokabular d. Galloromania aufgrund von nichtliterarischen Texten. Mit besonderer Berücksichtigung mittellateinischer Urkunden, Tübingen 1968 (Habil.-Schr.); Göttliche Komödie und Exegese, Berlin-New York 1975; Studien zu Dantes „Paradiso“, Wiesbaden 1979; Wiesel u. Werwolf: typologische Streifzüge durch das romanische Mittelalter u. die Renaissance. Hrsg. von Friedrich Wolfzettel u. Hans-Joachim Lotz, Stuttgart 1990.

„Das wissenschaftliche Werk Bambecks ist angemessen erst gewürdigt, wenn beide – die sprach- und die literaturwissenschaftliche – Seiten gesehen werden. Wer ihn als ,leading authority on medieval Latin and Romance lexicology‘ (Stephen Ullmann, 1970) kannte, wußte nicht unbedingt von dem Dantisten Bambeck, dessen spezifischer Forschungsansatz ,Fragestellungen erst ermöglicht, wenn nicht gar in ihrer Notwendigkeit deutlich gemacht hat‘ (R. Stillers, 1978/79) – und umgekehrt. Aber auch der Dantist mit seiner scheinbar so spröden Philologie ist angemessen erst gewürdigt, wenn die Seite der sympathetischen Wärme erkannt wird, die seine Begegnung mit der Divina Commedia prägt. […]

Der Umgang mit Theorien war seine Sache nicht. Als eingefleischter Empiriker war ihm nicht an Spekulation, sondern an dem beschreibbaren Sachverhalt gelegen, am einzelnen Faktum, und mit Konsequenz beherzigte der Dantist in der Praxis seiner Arbeit, was Goethe in den Maximen und Reflexionen (575) so formuliert: ,Das Höchste wäre: zu begreifen, daß alles Faktische schon Theorie ist. Die Bläue des Himmels offenbart uns das Grundgesetz der Chromatik. Man suche nur nicht hinter den Phänomenen: sie selbst sind die Lehrer‘“ (Hirt, 1986, 169).

Werner Helmich, Universität Frankfurt am Main: Uni-Report 18, 1985, H. 111, 5; Willi Hirdt, „Manfred Bambeck (1918-1985). Zum Tode eines bedeutenden Romanisten“, Italienische Studien 9, 1986, 168-170; Hammerstein, Die Johann Wolfgang Goethe-Universität, 2012, 2, 703-704 (P).