Heuckenkamp, Ferdinand

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Ferdinand Heuckenkamp (10.4.1862) Pappenheim, Mittelfranken – 9.4.1938 Greifswald); Sohn eines Gaswerkdirektors in Aargau

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie

1882 Abitur Aarau (Schweiz); Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger in einem bayer. Infanterieregiment; Stud. Rom., Philos. u. Gesch. Genf, München, Straßburg u. Halle a. S.; 12.11.1887 Prom. (Hermann Suchier) ebd.; 1891 Habil. ebd.; 1901 pl. LA; 1902 ao. Prof. Greifswald; 1921 o. Prof.; 1927 em.

Die heilige Dimphna, Halle a. S. 1887 (Diss.); Alain Chartier, Le curial: Texte français du XVe siècle avec l‘original latin, publ. d‘après les manuscrits, Halle a. S. 1899; Die Bibliothek d. Kgl. Romanischen Seminars an der Universität Halle, 1875-1900, Halle a. S. 1901; Les Quinze joyes de mariage: texte de l‘éd. princeps du XVe siècle, Halle a. S. 1901; Die provenzalische Prosa-Redaktion des geistlichen Romans von Barlaam u. Josaphat: nebst einem Anhang über einige deutsche Drucke des XVII. Jahrhunderts, Halle a. S. 1912; Reformvorschläge für den Unterricht auf dem Gebiete der romanischen Philologie an deutschen Universitäten, Halle a. S. 1920.

„Auch die Vorlesungen und Seminare HEUCKENKAMPs galten in erster Linie der Sprache und Literatur des Mittelalters. Er behandelte vorzugsweise die französische Literatur des ausgehenden Mittelalters (14.bis 15. Jahrhundert), hielt aber auch Vorlesungen über größere zusammenhängende Gebiete der neueren Literatur ab, die er durch Spezialvorlesungen über einzelne Autoren, z. B. über Rousseau oder Balzac, ergänzte. Besondere Aufmerksamkeit widmete er der phonetischen Schulung der Studierenden: Eine Vorlesung über die französische Phonetik in Verbindung mit Ausspracheübungen (im ganzen vierstündig) begegnet unter seinen Lehrveranstaltungen neben der ,Einführung in das Studium der romanischen Philologie‘ am häufigsten. Auch die anderen romanischen Sprachen ließ er zu ihrem Recht kommen, indem er italienische (seit 1908) und spanische Übungen (seit 1922) abhielt. Als der französische Lektor Louis ANGÉ 1914 ,als feindlicher Ausländer seiner Stellung enthoben‘ wurde, übernahm HEUCKENKAMP auch dessen Tätigkeit“ (Brummer,1956, 208-209).

Brummer, „Überblick”, 1956, II, 208-209; Catalogus Professorum Halensium (online; P).