Kayserling, Meyer (Meir; Moritz)

Aus Romanistenlexikon
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Meyer (Meir; Moritz) Kayserling (17.6.1829 Gleidingen [heute Teil von Laatzen b. Hannover – 21.4.1905 Budapest); Sohn des Kaufmanns Abraham Jakob u. der Ester Kayserling

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Rabbiner; Historiker, bes. Sprache u. Literatur der sephardischen Juden

Schulbesuch u. Rabbinerausbild. Halberstadt, Nikolsburg, Prag, Würzburg, Berlin; Stud. Gesch. (Leopold v. Ranke) Berlin; 1861 Rabbiner v. Endingen u. Lenggau, Kt. Aargau; 1870 Rabbiner v. Pest.

Sephardim: Romanische Poesien der Juden in Spanien Ein Beitrag zur Literatur u. Geschichte der spanisch-portugiesischen Juden, Leipzig 1859; Refranos é Proverbios de los Judios Españoles, Budapest 1889; Bibliotheca española-portugueza-judaica : Dictionnaire bibliographique des auteurs juifs, de leurs ouvrages espagnols et portugais et des œuvres sur et contre les juifs et le judaïsme. Avec un aperçu sur la littérature des juifs espagnols et une collection des proverbes, Straßburg 1890.

„Einen sonderartigen und merkwürdigen Teil der Literatur behandelt KAYSERLINGs Bibliographie des Judenspanischen. Sie umfaßt nicht nur alle Juden die spanisch und portugiesisch geschrieben haben, sondern auch die Schriften beider Sprachen für oder wider Juden und Judentum, gedruckte und handschriftliche. Wenn auch die Behandlung seit Ticknor unberücksichtigt blieb, bildet die Arbeit bei vorsichtiger Benützung doch ein wertvolles Hilfsmittel. – Eine höhere literarische Bedeutung als die überwiegend nur kulturhistorisch oder sprachlich interessanten jüdischen Schriftsteller, hatte für das Castilische der Zuwachs aus der Schwesternation Portugal. Eine Zeitlang, seit dem Ende des 15. Jahrh., konnte es den Anschein haben, als sollte nach und nach das Portugiesische als Schriftsprache das Schicksal des Gallizischen, Aragonesischen und Catalanischen teilen. Eine Reihe auch der hervorragenden Autoren sind dort zweisprachig, selbst noch nach den Kämpfen gegen Philipp IV. Zu ihnen kommen solche, die in das mächtige Nachbarland auswanderten, oder im ferneren Ausland ganz dessen Idioam annahmen“ (Baist, KrJb 1, 1890, 536).

HSchA Nr. 05490-05492; Hans Lamm, NDB 11, 1977, 386; Robert Uri Kaufmann, hls (online).