Hartig, Hermann Paul Gottfried
Hermann Paul Gottfried Hartig (1.7.1898 Erfurt – 15.6.1997 Berlin); Sohn des Kaufmanns Paul Hartig
Verf. | Frank-Rutger Hausmann |
Anglistik; Romanistik; Fremdsprachendidaktik
14.2.1916 Abitur Städt. Oberrealschule Erfurt; 1916 Stud. Engl., Franz. u. Gesch. Jena; Kriegsteilnahme (Eisernes Kreuz II. Kl.); 1919-25 Forts. d. Stud. FWU Berlin; 20.5.1924 Prom. (Alois Brandl) Berlin; 3.3.1925 1. StE; Habil.-Angebot von Brandl u. Eduard Wechßler abgelehnt; 1915/26 Probejahr Franz. Gymn. Berlin u. Bismarck-Realschule; 1926/27 Stud.-Ass. Westend-Schule Berlin-Charlottenburg; 1.7.1927 StR. Westend-Schule; 1952-64 Dir. d. Französ. Gymn. Berlin; 1954-67 Geschäftsführender Vors. der DFG Berlin e. V.
Mithrsg. Schule u. Wissenschaft.
Lebenserinnerungen eines Neuphilologen. Aufgenommen in Berlin am 14. November 1980. Gesprächspartner: Werner Hüllen u. Konrad Schröder, Augsburg 1981 (P).
Die Edinburger Dialektgruppe. Sprachgeschichtliche Studie über Satzproben, aufgenommen durch Grammophon in den Gefangenenlagern, u. über den Dialektdichter Calder, Leipzig 1928 (Diss.); Mithrsg. / Mitverf. Deutschkunde im französischen Unterricht, Frankfurt a. M. 1928; Handbuch der Frankreichkunde, 2 Teile, Frankfurt a. M. 1928-30; Manuel de Français. Französisches Unterrichtswerk für höhere Schulen, Frankfurt a. M. 1930; 30 Stunden Französisch für Anfänger, Berlin-Schöneberg 1937; (gem. m. Günther Haensch), Handbücher der Auslandskunde: Spanien, Frankfurt a. M. 1975; Die Französische Revolution. (Quellen- und Arbeitshefte für den Geschichtsunterricht), Stuttgart 161978; Die Französische Revolution im Urteil der Zeitgenossen u. der Nachwelt, Stuttgart 71979; Das Ringen um den modernen Verfassungsstaat in Frankreich, Stuttgart 1978.
„Den politischen Auftrag des Sprachunterrichts verstand Paul Hartig als den Auftrag der Erziehung zur Völkerverständigung, zur Zusammenarbeit zwischen den Völkern. Das war sein Beitrag zur Kulturkunde. In rascher Folge erschienen Paul Hartigs ,Handbücher der Auslandskunde‘: Anfang 1928 schon die Englandkunde, im gleichen Jahr die Frankreichkunde, 1931 die Amerikakunde und 1932 die Spanienkunde. Werke, die nach dem Kriege in Neubearbeitungen mehrmals neu aufgelegt worden sind. Es waren Sammelwerke, in denen sich unter seiner Herausgeberschaft führende Kenner der verschiedenen Kulturgebiete dieser Völker zu Gesamtdarstellungen zusammenfanden, um so den Zugang zu diesen Kulturen sachkundig zu erschließen. Zugleich hat er in jenen Jahren, vor 1933, in zahlreichen Aufsätzen und Vorträgen, durch seine Mitherausgeberschaft an der Monatszeitschrift ,Schule und Wissenschaft‘, durch zwei von ihm geleitete Lehrerstudienreisen nach England un Mitarbeit an mehreren Unterrichtswerken für die Durchsetzung seiner kulturkundlichen Konzepte gewirkt“ (Velder, 1989, 466).
Velder, 300 Jahre, 1989, 465-472 (P); BBF Archivdatenbank.