Schoell, Konrad

Aus Romanistenlexikon
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Konrad Schoell (6.7.1938 Freudenstadt – 4.7.2014 Kassel); Sohn des Oberstudiendirektors Otto Schoell (1895-1980)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Literaturwissenschaft

Stud. Freiburg i. Br.; 1966 Prom. (Jürgen v. Stackelberg) ebd.; 1973 Habil. (Leo Pollmann) Erlangen; 1974 Prof. f. Frankorom. Literaturwiss. GH Kassel; 1992 o. Prof. Erfurt; 2003 pens.

1995 Gründungsvors. FRV; Mitbegr. der Samuel Beckett-Ges. (Kassel).

Das Theater Samuel Becketts, München 1967 (Diss.); Das französische Drama seit dem Zweiten Weltkrieg, 2 Bde., Göttingen 1970; Das komische Theater des französischen Mittelalters. Wirklichkeit u. Spiel, München 1975 (Habil.-Schr.); Avantgardetheater u. Volkstheater. Studien zu Drama u. Theater des 20. Jahrhunderts in der Romania, Frankfurt a. M.-Bern 1982; Die französische Komödie, Wiesbaden-Darmstadt 1983; La farce du quinzième siècle, Tübingen 1992; Über Samuel Becketts Werk. Essays und Studien, Kassel 2008 (GH Kassel online).

„Sicher gibt es Gefährten und Kollegen, welche die akademische Arbeit und den immensen Beitrag von Konrad Schoell für die Romanistik in Deutschland umfang- und anekdotenreicher erinnern: als engagierter erster Vorsitzender des Frankoromanistenverbandes, als ausgewiesener Experte des französischen und italienischen Theaters vom Mittelalter bis zu den Avantgarden des 20. Jahrhunderts oder als geduldiger Verhandlungspartner mit Ministerien und Verwaltungen, ob auf Französisch oder auf Deutsch. Nicht einmal als seine Schülerin könnte ich mich bezeichnen, obwohl ich als seine Assistentin eingestellt war. An der Universität Erfurt – Konrad Schoell gründete 1992 dort das Institut für Romanistik, als diese noch eine Pädagogische Hochschule war – galten in den ersten Nullerjahren die alt hergebrachten Rollenfunktionen feudal-hierarchischer Arbeitsstrukturen bereits nicht mehr. Und das, obwohl Bologna gerade erst eingerichtet wurde und das Ausmaß der Reform kaum jemandem bewusst sein konnte. Interne Machtquerelen hätte sich ein kleines Fach im Aufbau, eine Romanistik mitten in Deutschland, von der französischen Grenze ähnlich weit entfernt wie von der polnischen, nicht leisten können. Auf solchen hat Konrad Schoell auch nie bestanden, sie waren ihm fremd“ (Erdmann, 2014).

Wer ist’s? 44, 2005-06, 1220; Eva Erdmann, „Nachruf Konrad Schoell“ (romanistik.de); Gerd Rohmann, „Nachruf“, in: Samuel Beckett Ges., Newsletter, November 2014.