Regula, Moritz: Unterschied zwischen den Versionen

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Chevalier dans l’Ordre des Palmes Académiques; Cavaliere dell’Ordine della Stella della Solidarietà Italiana; Träger d. österr. Ehrenkreuzes für Wiss. u. Kunst I. Klasse; Träger d. Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich.
 
Chevalier dans l’Ordre des Palmes Académiques; Cavaliere dell’Ordine della Stella della Solidarietà Italiana; Träger d. österr. Ehrenkreuzes für Wiss. u. Kunst I. Klasse; Träger d. Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich.
  
Wortregister nebst Erklärung zu den Fabeln des Phaedrus, Graz 1911, masch. (Diss.); Les fables de Phèdre comparées avec les imitations de La Fontaine. Etudes relatives à la critique des Fables de La Fontaine, 2 Bde., Hohenelbe 1913-14; Über die modale u. psychodynamische Bedeutung d. französischen Modi im Nebensatz mit besonderer Berücksichtigung der Meinong’schen Ausnahmentheorie; ein Beitrag zur Sprachseelenforschung, Halle a. S. 1926 [Separatum aus ZrP]; Französische Sprachlehre auf biogenetischer Grundlage, Reichenberg 1931; Précis de grammaire française sur une base historique et phsychologique, Reichenberg 1936; Grundlegung der Grundprobleme der Syntax, Heidelberg 1951 (auch japan); Historische Grammatik des Französischen, 3 Bde. (1. Lautlehre; 2. Formenlehre; 3. Syntax), Heidelberg 1955-66 (auch japan.); Grammaire française explicative, Heidelberg 1957; (gem. mit Josip Jernej) Grammatica italiana descrittiva su basi storiche e psicologiche, Bern-München 1965.
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Wortregister nebst Erklärung zu den Fabeln des Phaedrus, Graz 1911, masch. (Diss.); Les fables de Phèdre comparées avec les imitations de La Fontaine. Etudes relatives à la critique des Fables de La Fontaine, 2 Bde., Hohenelbe 1913-14; Über die modale u. psychodynamische Bedeutung d. französischen Modi im Nebensatz mit besonderer Berücksichtigung der Meinong’schen Ausnahmentheorie; ein Beitrag zur Sprachseelenforschung, Halle a. S. 1926 [Separatum aus ZrP]; Französische Sprachlehre auf biogenetischer Grundlage, Reichenberg 1931; Précis de grammaire française sur une base historique et psychologique, Reichenberg 1936; Grundlegung der Grundprobleme der Syntax, Heidelberg 1951 (auch japan); Historische Grammatik des Französischen, 3 Bde. (1. Lautlehre; 2. Formenlehre; 3. Syntax), Heidelberg 1955-66 (auch japan.); Grammaire française explicative, Heidelberg 1957; (gem. mit Josip Jernej) Grammatica italiana descrittiva su basi storiche e psicologiche, Bern-München 1965.
  
<blockquote>„In allen Publikationen klagte er darüber, daß sein über zwanzigstündiges Wochendeputat ihn an seinen Forschungen hindere. Dennoch war er sehr produktiv und veröffentlichte zahlreiche Bücher, dazu über 100 Artikel und Rezensionen, die in den renommiertesten Fachzeitschriften erschienen. R.s Hauptwerk sind diverse Grammatiken des gegenwärtigen Französischen, Italienischen und Deutschen. Im Zentrum seiner Betrachtungen stand der Satz, den er als Schüler des Grazer Psychologen Alexius von Meinong (1853-1923), des Vertreters einer Gegegenstandslehre, als sprachlichen Ausdruck eines durch Stellungnahme gekennzeichneten Denkinhalts definierte. Syntax war für ihn Satz(füg)kunde, im besonderen die Lehre von der denk-sprachlichen Gestaltung der durch die Grunderscheinungen des Denkens bestimmten Satzarten, der Funktionen der Wortklassen im Satzbereich, der Gefüge und Verbindungen der Sätze und ihrer Teile. Ziel seiner Arbeit, die insbesondere von dem Münsteraner Romanisten Eugen Lerch wegen ihrer eigenwilligen Terminologie kritisiert wurde, war es, alle Spracherscheinungen nach ihrem logischen und gestalt-gedanklichen Gehalt zu beschreiben und ggf. auch Einwirkungen psychologischer Art zu berücksichtigen“ (Hausmann, 2007 [nicht veröffentl. Beitrag zur NDB]).
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<blockquote>„In allen Publikationen klagte er darüber, daß sein über zwanzigstündiges Wochendeputat ihn an seinen Forschungen hindere. Dennoch war er sehr produktiv und veröffentlichte zahlreiche Bücher, dazu über 100 Artikel und Rezensionen, die in den renommiertesten Fachzeitschriften erschienen. R.s Hauptwerk sind diverse Grammatiken des gegenwärtigen Französischen, Italienischen und Deutschen. Im Zentrum seiner Betrachtungen stand der Satz, den er als Schüler des Grazer Psychologen Alexius von Meinong (1853-1923), des Vertreters einer Gegenstandslehre, als sprachlichen Ausdruck eines durch Stellungnahme gekennzeichneten Denkinhalts definierte. Syntax war für ihn Satz(füg)kunde, im besonderen die Lehre von der denk-sprachlichen Gestaltung der durch die Grunderscheinungen des Denkens bestimmten Satzarten, der Funktionen der Wortklassen im Satzbereich, der Gefüge und Verbindungen der Sätze und ihrer Teile. Ziel seiner Arbeit, die insbesondere von dem Münsteraner Romanisten Eugen Lerch wegen ihrer eigenwilligen Terminologie kritisiert wurde, war es, alle Spracherscheinungen nach ihrem logischen und gestalt-gedanklichen Gehalt zu beschreiben und ggf. auch Einwirkungen psychologischer Art zu berücksichtigen“ (Hausmann, 2007 [nicht veröffentl. Beitrag zur NDB]).
 
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Auskünfte UA Graz; Kürschner 1935; 1954; 1970; 1976; Josip Jernej, „In memoriam Moritz Regula“, Studia Romanica et Anglica Zagrabiensia (SRAZ) XXIV, 1979, 337-338; Werner Krauss, Briefe, 2002, 216; Ehlers, Strukturalismus, 2005, 391.
 
Auskünfte UA Graz; Kürschner 1935; 1954; 1970; 1976; Josip Jernej, „In memoriam Moritz Regula“, Studia Romanica et Anglica Zagrabiensia (SRAZ) XXIV, 1979, 337-338; Werner Krauss, Briefe, 2002, 216; Ehlers, Strukturalismus, 2005, 391.

Aktuelle Version vom 24. Mai 2016, 13:46 Uhr

Moritz Regula (10.1.1888 Graz – 3.10.1977 Graz); Sohn d. Assekuranzinspektors einer Feuerversicherung Johann Regula; Vater der Schriftstellerin Jolande Zellner-Regula (1920-1994)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Sprachwissenschaft (Syntax auf psychologisch-historischer Grundlage)

Gymnasien Graz u. Leoben; 1907 Matura II. Staatsgymn. Graz; 1907-11 Stud. Klass. Philol. u. Rom. Graz; 28.3. [20.6.] 1911 Prom. Graz; LA-Prüfung Lat., Franz.; 1911 Parisaufenthalt; 1913-1920 Gymnasiallehrer Hohenelbe, Bez. Trautenau (unterbrochen durch 3jährige Kriegsteilnahme); 1920-45 Dt. Realgymn. Brünn; Versuche, ihn 1940/41 als Nachfolger Adolf Zauners nach Graz zu berufen, scheitern am Einspruch des NS-Dozentenbundes; Lehrer Mittelschule Graz; (bis 1957) LA U Graz f. Sprachphilos. mit bes. Berücks. d. Rom. Sprachen; Gastvorlesungen Zürich, Bern, Laibach, Zagreb, Berlin, Halle a. S.; Prof. U Graz; 1954 i. R.

Chevalier dans l’Ordre des Palmes Académiques; Cavaliere dell’Ordine della Stella della Solidarietà Italiana; Träger d. österr. Ehrenkreuzes für Wiss. u. Kunst I. Klasse; Träger d. Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich.

Wortregister nebst Erklärung zu den Fabeln des Phaedrus, Graz 1911, masch. (Diss.); Les fables de Phèdre comparées avec les imitations de La Fontaine. Etudes relatives à la critique des Fables de La Fontaine, 2 Bde., Hohenelbe 1913-14; Über die modale u. psychodynamische Bedeutung d. französischen Modi im Nebensatz mit besonderer Berücksichtigung der Meinong’schen Ausnahmentheorie; ein Beitrag zur Sprachseelenforschung, Halle a. S. 1926 [Separatum aus ZrP]; Französische Sprachlehre auf biogenetischer Grundlage, Reichenberg 1931; Précis de grammaire française sur une base historique et psychologique, Reichenberg 1936; Grundlegung der Grundprobleme der Syntax, Heidelberg 1951 (auch japan); Historische Grammatik des Französischen, 3 Bde. (1. Lautlehre; 2. Formenlehre; 3. Syntax), Heidelberg 1955-66 (auch japan.); Grammaire française explicative, Heidelberg 1957; (gem. mit Josip Jernej) Grammatica italiana descrittiva su basi storiche e psicologiche, Bern-München 1965.

„In allen Publikationen klagte er darüber, daß sein über zwanzigstündiges Wochendeputat ihn an seinen Forschungen hindere. Dennoch war er sehr produktiv und veröffentlichte zahlreiche Bücher, dazu über 100 Artikel und Rezensionen, die in den renommiertesten Fachzeitschriften erschienen. R.s Hauptwerk sind diverse Grammatiken des gegenwärtigen Französischen, Italienischen und Deutschen. Im Zentrum seiner Betrachtungen stand der Satz, den er als Schüler des Grazer Psychologen Alexius von Meinong (1853-1923), des Vertreters einer Gegenstandslehre, als sprachlichen Ausdruck eines durch Stellungnahme gekennzeichneten Denkinhalts definierte. Syntax war für ihn Satz(füg)kunde, im besonderen die Lehre von der denk-sprachlichen Gestaltung der durch die Grunderscheinungen des Denkens bestimmten Satzarten, der Funktionen der Wortklassen im Satzbereich, der Gefüge und Verbindungen der Sätze und ihrer Teile. Ziel seiner Arbeit, die insbesondere von dem Münsteraner Romanisten Eugen Lerch wegen ihrer eigenwilligen Terminologie kritisiert wurde, war es, alle Spracherscheinungen nach ihrem logischen und gestalt-gedanklichen Gehalt zu beschreiben und ggf. auch Einwirkungen psychologischer Art zu berücksichtigen“ (Hausmann, 2007 [nicht veröffentl. Beitrag zur NDB]).

Auskünfte UA Graz; Kürschner 1935; 1954; 1970; 1976; Josip Jernej, „In memoriam Moritz Regula“, Studia Romanica et Anglica Zagrabiensia (SRAZ) XXIV, 1979, 337-338; Werner Krauss, Briefe, 2002, 216; Ehlers, Strukturalismus, 2005, 391.