Miron, Paul: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 22. Februar 2016, 16:31 Uhr

Paul Miron (13.6.1926 Bărăşti/Baia [Westmoldau] – 17.4.2008 Freiburg i. Br.); Sohn des Gerichtsschreibers Vasile Miron (1893–1973) u. der Elena Miron (1897–1963)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Rumänistik (Sprachtypologie, Semantik, Stilistik, Grammatik, Lexik, Lexikologie, Lexikographie, linguistische Datenverarbeitung); Schriftsteller

Schulbesuch Fălticeni; 1944–47 Kriegsteilnahme,Verwundung u. Lazarettaufenthalt; 1947–49 Stud. Phonetik, Kommunikationsforschung, Gesch., Völkerkunde, Rom. u. Phonetik (Ernst Robert Curtius; Paul Menzerath) Bonn, Köln u. Paris; 1952–61 Lektor f. Rumän. U Köln; 26.5.1954 Prom. (Menzerath) Bonn; 1962 Lektor f. Rumän. Freiburg i. Br.; 1974 Habil. (Hans Martin Gauger) Freiburg i. Br.; 1977 apl. Prof. Freiburg i. Br.; Gründer u. Leiter d. Forschungsstelle Tiktin.

1962 Andreas-Orden d. Ökumen. Patriarchats Konstantinopel; HonProf. Iaşi; 1989 Cipariu-Preis d. Rumän. Akad. d. Wiss.; 1990 Hasdeu-Preis d. Rumän. Akad. d. Wiss.; 1991 Dr. h. c. Iaşi; 1992 Ehrenmitgl. d. Rumän. Schriftstellerverbandes.

Mitgl. DRV.

Hrsg. Prodromos, 1961–70; Dacoromania. Jb. f. östliche Latinität, 1973–91.

Zur typologischen Struktur des Rumänischen. Vergleichende Untersuchungen über die typologische Struktur des Rumänischen innerhalb der Romania – in synchronischer u. diachronischer Betrachtungsweise, Bonn 1954, masch. (Diss.); Aspekte der lexikalischen Kreativität im Rumänischen, Frankfurt a. M. 1977 (Habil.-Schr.); Neuausg. von H. Tiktin, Rumänisch-deutsches Wörterbuch. Gesamtred. Paul Miron u. Elsa Lüder, 3 Bde., Wiesbaden 21986–88; Cluj 32000–2005; Hrsg. Biblia 1688, Iaşi: Ed. Universităţii „Al. I. Cuza“, 1988f.

„Paul Miron leitete zwei wichtige wissenschaftliche Projekte, die beide von der ,Deutschen Forschungsgemeinschaft‘ gefördert wurden. Da ging es zunächst um die erweiterte Neuherausgabe des ,Rumänisch-Deutschen Wörterbuchs‘ von Hariton Tiktin, 1903 zuerst erschienen, zweitens um die Edition der ältesten rumänischen Bibel in der von ihm initiierten Serie ,Monumenta Linguae Dacoromanorum‘. Beide Arbeiten wurden nach der Wende von der Rumänischen Akademie preisgekrönt. Bei all diesen Arbeiten wurde Paul Miron durch seine Frau Elsa energisch und wirksam unterstützt, die auch, nach seinem Ausscheiden, seine Arbeit weiterführte. Eine große Anzahl von philologischen Beiträgen in Büchern, Artikeln in Zeitschriften, auch in Lexika ergänzten seine wissenschaftliche Arbeit (zum Beispiel hat er im ,Wilpert‘ die rumänischen Autoren präsentiert).

Noch aber fehlt in dieser Aufzählung eine sehr wichtige Seite. Paul Miron war nämlich nicht nur Wissenschaftler, sondern auch ein (und noch dazu sehr vielseitiger) Schriftsteller und Dichter. Obwohl er das Deutsche, ganz besonders im Schriftlichen, vollkommen beherrschte und auch in dieser Sprache Vorzügliches geschrieben hat, schrieb er doch literarisch vorwiegend rumänisch. Ein erster Lyrik-Band erschien 1963 in Paris. Weitere Bände mit Gedichten folgten, dann aber schrieb er auch Romane, Erzählungen, Dramen und Hörspiele. Diese Werke wurden, natürlich erst nach der Wende, in Rumänien rezipiert und ausgezeichnet“ (N.N., www.romanistik.uni-freiburg.de).

Wenig, Verzeichnis, 1968, 198; Kürschner, LH, 1994, 2, 615–616 (P); Andrei Pleşu, Dilema Veche, Mai 2008; Daniel Ciobotea, Lumina, Mai 2008; Hans-Martin Gauger, Nachruf, Badische Zeitung, Mai 2008; Nachruf www.romanistik.uni-freiburg.de.