Papenbrock, Jürgen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Romanistenlexikon
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Jürgen Papenbrock''' (3.12.1923 Stralsund – 21.6.1995 Berlin); Sohn des Schuhmachermeisters Hermann Papenbrock u. der Margarete geb. Kerber {| class="wi…“)
 
 
(2 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 5: Zeile 5:
 
|}
 
|}
  
1947 Stud. Rom. (Victor Klemperer; Joachim Storost) u. Angl. Greifswald; 1952 1. StE.; Wiss. Aspirantur HU Berlin; 21.3.1956 Prom. Berlin; 31.3.1956 Habil. (Rita Schober); Dolmetscher der jeweiligen Delegtionsleitungen d. Gesamtdt. Olympiamannschaft 1956 Melbourne u. 1960 Rom bzw. d. NOK der DDR 1964 Tokio u. 1968 Mexiko-City; 1.12.1960 Doz. Jena u. kommiss. Dir. d. Rom. Sem.; 31.1.1969 Schließung d. Jenaer Romanistik; 1971-83 o. Doz. f. franz. Lit. U Leipzig; 1983 i. R.
+
1947 Stud. Rom. (Victor Klemperer; Joachim Storost) u. Angl. Greifswald; 1952 1. StE.; Wiss. Aspirantur HU Berlin; 21.3.1956 Prom. Berlin; 31.3.1956 Habil. (Rita Schober); Dolmetscher der jeweiligen Delegationsleitungen d. Gesamtdt. Olympiamannschaft 1956 Melbourne u. 1960 Rom bzw. d. NOK der DDR 1964 Tokio u. 1968 Mexiko-City; 1.12.1960 Doz. Jena u. kommiss. Dir. d. Rom. Sem.; 31.1.1969 Schließung d. Jenaer Romanistik; 1971-83 o. Doz. f. franz. Lit. U Leipzig; 1983 i. R.
  
 
François Coppée, Berlin 1956, masch. (Diss.) [gedr. in: Wiss. Z. d. Humboldt-Universität zu Berlin / Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe; 6,4]; Paul Eluard. Bd. I: Revolte u. Idealismus. Frühes Schaffen. Dada u. Surrealismus, Berlin 1965 [als Ms. gedruckt] (Habil.-Schr.).
 
François Coppée, Berlin 1956, masch. (Diss.) [gedr. in: Wiss. Z. d. Humboldt-Universität zu Berlin / Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe; 6,4]; Paul Eluard. Bd. I: Revolte u. Idealismus. Frühes Schaffen. Dada u. Surrealismus, Berlin 1965 [als Ms. gedruckt] (Habil.-Schr.).
  
<blockquote>„Der Anstellung Papenbrocks im Dezember 1960 war ein monatelanger Kampf zwischen der Jenaer Parteigruppe und den Genossen der Humboldt-Universität vorausgegangen, die nach der ,verräterische[n] Republikflucht des ehemaligen Oberassistenten Kaßler und de[m] anhaltenden labilen Gesundheitszustand der Genossin Prof. Schober‘ die ,Sicherung der Arbeit am hauptstädtischen Institut für vorrangig erachtet und den Wissenschaftler für sich beansprucht hatten. Am provisorischen und sporadischen Charakter der Institutsarbeit änderte sich fortan dennoch kaum etwas. Anders als sein Vorgänger verwandte Papenbrock nur minimale Energie darauf, die Jenaer Romanistik mehr als nur am Leben zu erhalten. Während der immerhin acht Jahre, in denen er wöchentlich von Berlin nach Jena pendelte, betreute er lediglich eine einzige Dissertatin. Seine eigene Habilitation zur Lyrik Paul Eluards zog sich noch bis 1965 hin, nachdem deren erste Fassung offenbar zu sehr die Vorliebe ihres Verfassers für die verfemte Poesie der Moderne hatte hervortreten lassen und als Propagierung einer ,falschen‘ Kunstauffassung abgelehnt worden war“ (Seidel, 2005, 93).
+
<blockquote>„Der Anstellung Papenbrocks im Dezember 1960 war ein monatelanger Kampf zwischen der Jenaer Parteigruppe und den Genossen der Humboldt-Universität vorausgegangen, die nach der ,verräterische[n] Republikflucht des ehemaligen Oberassistenten Kaßler und de[m] anhaltenden labilen Gesundheitszustand der Genossin Prof. Schober‘ die ,Sicherung der Arbeit am hauptstädtischen Institut für vorrangig erachtet und den Wissenschaftler für sich beansprucht hatten. Am provisorischen und sporadischen Charakter der Institutsarbeit änderte sich fortan dennoch kaum etwas. Anders als sein Vorgänger verwandte Papenbrock nur minimale Energie darauf, die Jenaer Romanistik mehr als nur am Leben zu erhalten. Während der immerhin acht Jahre, in denen er wöchentlich von Berlin nach Jena pendelte, betreute er lediglich eine einzige Dissertantin. Seine eigene Habilitation zur Lyrik Paul Eluards zog sich noch bis 1965 hin, nachdem deren erste Fassung offenbar zu sehr die Vorliebe ihres Verfassers für die verfemte Poesie der Moderne hatte hervortreten lassen und als Propagierung einer ,falschen‘ Kunstauffassung abgelehnt worden war“ (Seidel, 2005, 93).
 
</blockquote>
 
</blockquote>
Auskünfte Wolfgang Papenbrock, Berlin; Militz / Schweickard, „Tradition u. Perspektiven“, 1996, 84-85; Storost, 300 Jahre romanische Sprachen, 2001, I, 413; Seidel, „Vom Leben und Überleben“, 2005, 89 u. 93.
+
Auskünfte Wolfgang Papenbrock, Berlin; Militz / Schweickard, „Tradition u. Perspektiven“, 1996, 84-85; Storost, 300 Jahre, 2001, I, 413; Seidel, „Vom Leben und Überleben“, 2005, 89 u. 93.
  
 
[[Kategorie:Romanist]]
 
[[Kategorie:Romanist]]
 
[[Kategorie:Mann]]
 
[[Kategorie:Mann]]
 
[[Kategorie:Romanische Philologie]]
 
[[Kategorie:Romanische Philologie]]

Aktuelle Version vom 24. Mai 2016, 12:58 Uhr

Jürgen Papenbrock (3.12.1923 Stralsund – 21.6.1995 Berlin); Sohn des Schuhmachermeisters Hermann Papenbrock u. der Margarete geb. Kerber

Verf. Frank-Rutger Hausmann

1947 Stud. Rom. (Victor Klemperer; Joachim Storost) u. Angl. Greifswald; 1952 1. StE.; Wiss. Aspirantur HU Berlin; 21.3.1956 Prom. Berlin; 31.3.1956 Habil. (Rita Schober); Dolmetscher der jeweiligen Delegationsleitungen d. Gesamtdt. Olympiamannschaft 1956 Melbourne u. 1960 Rom bzw. d. NOK der DDR 1964 Tokio u. 1968 Mexiko-City; 1.12.1960 Doz. Jena u. kommiss. Dir. d. Rom. Sem.; 31.1.1969 Schließung d. Jenaer Romanistik; 1971-83 o. Doz. f. franz. Lit. U Leipzig; 1983 i. R.

François Coppée, Berlin 1956, masch. (Diss.) [gedr. in: Wiss. Z. d. Humboldt-Universität zu Berlin / Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe; 6,4]; Paul Eluard. Bd. I: Revolte u. Idealismus. Frühes Schaffen. Dada u. Surrealismus, Berlin 1965 [als Ms. gedruckt] (Habil.-Schr.).

„Der Anstellung Papenbrocks im Dezember 1960 war ein monatelanger Kampf zwischen der Jenaer Parteigruppe und den Genossen der Humboldt-Universität vorausgegangen, die nach der ,verräterische[n] Republikflucht des ehemaligen Oberassistenten Kaßler und de[m] anhaltenden labilen Gesundheitszustand der Genossin Prof. Schober‘ die ,Sicherung der Arbeit am hauptstädtischen Institut für vorrangig erachtet und den Wissenschaftler für sich beansprucht hatten. Am provisorischen und sporadischen Charakter der Institutsarbeit änderte sich fortan dennoch kaum etwas. Anders als sein Vorgänger verwandte Papenbrock nur minimale Energie darauf, die Jenaer Romanistik mehr als nur am Leben zu erhalten. Während der immerhin acht Jahre, in denen er wöchentlich von Berlin nach Jena pendelte, betreute er lediglich eine einzige Dissertantin. Seine eigene Habilitation zur Lyrik Paul Eluards zog sich noch bis 1965 hin, nachdem deren erste Fassung offenbar zu sehr die Vorliebe ihres Verfassers für die verfemte Poesie der Moderne hatte hervortreten lassen und als Propagierung einer ,falschen‘ Kunstauffassung abgelehnt worden war“ (Seidel, 2005, 93).

Auskünfte Wolfgang Papenbrock, Berlin; Militz / Schweickard, „Tradition u. Perspektiven“, 1996, 84-85; Storost, 300 Jahre, 2001, I, 413; Seidel, „Vom Leben und Überleben“, 2005, 89 u. 93.