Hess, Gerhard: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Romanistenlexikon
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Gerhard Hess''' (13.4.1907 Lörrach – 30.6.1983 Konstanz); Sohn des Fabrikdirektors Ernst Hess (1874-1953) {| class="wikitable" style="float:right" | Ver…“)
 
 
Zeile 7: Zeile 7:
 
Romanische Philologie; Bildungsplanung
 
Romanische Philologie; Bildungsplanung
  
Humanist. Gymnas. Lörrach; Stud. d. Rom., Germ. u. Gesch. Basel, Heidelberg u. Berlin; 17.7.1931 Prom. (Eduard Wechßler) Berlin; 1.4.1931-30.9.1935 apl. Assist. am Rom. Sem. Berlin; 21.6.1938 Habil. (Wechßler) Berlin; Antrag auf Erteilung einer Dozentur aufgrund d. Schweizer Staatsangehörigkeit zunächst abgelehnt; 12.4.1944 DiätDoz. (bedingt; solange keine dt. Lehrkräfte zur Verfügung stehen); 1935-40 freiberuflich tätig Berlin; 1.1.1940-13.5.1941 apl. Wiss. Hilfsarb. in d. Leibniz-Kommission d. Preuß. Akad. d. Wiss.; 1941-48 LVtr. Heidelberg; März 1946 Mitgl. des v. d. amerikan. Militärregierung geforderten Entnazifizierungsausschusses der Univ.; 21.6.1946 nichtetatmäßiger ao. Prof.; 25.3.1948 planm. ao. Prof. (persönl. Prof.) u. Dir. d. Rom. Sem.; 20.1.1951 Lebenszeitbeamter; 10.6.1955 o. Prof. Heidelberg; 1955-64 Präs. d. DFG Bonn-Bad Godesberg; 1964-66 Vors. d. Gründungsausschusses d. U Konstanz; 1966-72 (Gründungs-)Rektor Konstanz (1972 Rücktritt), 1972 em.; 1973-77 Vors. d. Planungsstabes zur Gründung der Hochschule Luzern; 1948-49 Dekan Phil. Fak. Heidelberg; 1950-51 Rektor Heidelberg; 1951/52 Prorektor; 1950-51 Vors. d. Westdt. Rektorenkonf.; 1957 Ehrensenator Univ. Freiburg i. Br.; Mitbegr. u. 1958-65 stellv. Vorsitzender des Wissenschaftsrates.
+
Humanist. Gymnas. Lörrach; Stud. Rom., Germ. u. Gesch. Basel, Heidelberg u. Berlin; 17.7.1931 Prom. (Eduard Wechßler) Berlin; 1.4.1931-30.9.1935 apl. Assist. am Rom. Sem. Berlin; 21.6.1938 Habil. (Wechßler) Berlin; Antrag auf Erteilung einer Dozentur aufgrund d. Schweizer Staatsangehörigkeit zunächst abgelehnt; 12.4.1944 DiätDoz. (bedingt; solange keine dt. Lehrkräfte zur Verfügung stehen); 1935-40 freiberuflich tätig Berlin; 1.1.1940-13.5.1941 apl. Wiss. Hilfsarb. in d. Leibniz-Kommission d. Preuß. Akad. d. Wiss.; 1941-48 LVtr. Heidelberg; März 1946 Mitgl. des v. d. amerikan. Militärregierung geforderten Entnazifizierungsausschusses der Univ.; 21.6.1946 nichtetatmäßiger ao. Prof.; 25.3.1948 planm. ao. Prof. (persönl. Prof.) u. Dir. d. Rom. Sem.; 20.1.1951 Lebenszeitbeamter; 10.6.1955 o. Prof. Heidelberg; 1955-64 Präs. d. DFG Bonn-Bad Godesberg; 1964-66 Vors. d. Gründungsausschusses d. U Konstanz; 1966-72 (Gründungs-)Rektor Konstanz (1972 Rücktritt), 1972 em.; 1973-77 Vors. d. Planungsstabes zur Gründung der Hochschule Luzern; 1948-49 Dekan Phil. Fak. Heidelberg; 1950-51 Rektor Heidelberg; 1951/52 Prorektor; 1950-51 Vors. d. Westdt. Rektorenkonf.; 1957 Ehrensenator Univ. Freiburg i. Br.; Mitbegr. u. 1958-65 stellv. Vorsitzender des Wissenschaftsrates.
  
 
1950 o. Mitgl. Akad. d. Wiss. Heidelberg; 1964 Dr.-Ing. E. h. TU Berlin; 1972 Ehrenbürger d. Univ. Konstanz; 1959 Großes Bundesverdienstkreuz; 1960 Großoffizier d. Verdienstordens d. Ital. Republik; 1964 Officier de la Légion d‘Honneur, 1961; Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern.
 
1950 o. Mitgl. Akad. d. Wiss. Heidelberg; 1964 Dr.-Ing. E. h. TU Berlin; 1972 Ehrenbürger d. Univ. Konstanz; 1959 Großes Bundesverdienstkreuz; 1960 Großoffizier d. Verdienstordens d. Ital. Republik; 1964 Officier de la Légion d‘Honneur, 1961; Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern.
Zeile 15: Zeile 15:
 
Alain (Emile Chartier) in der Reihe der französischen Moralisten. Ein Beitrag zum Verständnis des jüngeren Frankreich, Berlin 1932 (Diss.); Französische Philosophie der Gegenwart, Berlin 1933; Pierre Gassend. Der französische Späthumanismus u. das Problem von Wissen u. Glauben, Jena-Leipzig 1939 (Habil.-Schr.); Die Landschaft in Baudelaires „Fleurs du Mal“, Heidelberg 1953; Zukunft der Universität – Zukunft der Jugend, Konstanz 1973.
 
Alain (Emile Chartier) in der Reihe der französischen Moralisten. Ein Beitrag zum Verständnis des jüngeren Frankreich, Berlin 1932 (Diss.); Französische Philosophie der Gegenwart, Berlin 1933; Pierre Gassend. Der französische Späthumanismus u. das Problem von Wissen u. Glauben, Jena-Leipzig 1939 (Habil.-Schr.); Die Landschaft in Baudelaires „Fleurs du Mal“, Heidelberg 1953; Zukunft der Universität – Zukunft der Jugend, Konstanz 1973.
  
<blockquote>„Einer angemessenen Würdigung des wissenschaftlichen Werks und der hochschulpolitischen Schriften von Gerhard Hess steht entgegen, daß das Veröffentlichte die übergreifende Thematik in den verschiedenen Ansätzen und Perspektiven seiner Produktion nur fragmentarisch repräsentiert. Um den historischen Standort und die wissenschaftsgeschichtliche Tragweite der vollendeten Stücke zu rekonstruieren, war es erforderlich, auf unvollendete Projekte zurückzugreifen, soweit sie eine erste Durchsicht des Nachlasses erkennbar werden ließ. Mein Nachruf ist nur mehr ein erster Versuch zu einer solchen Rekonstruktion, verbunden mit der Absicht, der literaturwissenschaftlichen Fachwelt anzuzeigen, welche Schätze in den Vorlesungsskripten und Dokumentationen, aber auch im Briefwechsel mit prominenten deutschen und französischen Romanisten und Philosophen, inbesondere für die zukünftige Erforschung der Moralistik, der erzählenden Prosa, der in der Literatur repräsentierten Gesellschafts- und Geistesgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts aufbewahrt sind. Da der Zustand dieser Materialien und die Skizzenartigkeit der Skripten eine Drucklegung a limine ausschließt, wurde der wissenschaftliche Nachlaß zusammen mit dem literaturwissenschaftlichen Teil der Bibliothek von Gerhard Hess beim Lehrstuhl für allgemeine romanische Literaturwissenschaft der Universität Konstanz stationiert […]“ (Jauß, 1985, 18).
+
<blockquote>„Einer angemessenen Würdigung des wissenschaftlichen Werks und der hochschulpolitischen Schriften von Gerhard Hess steht entgegen, daß das Veröffentlichte die übergreifende Thematik in den verschiedenen Ansätzen und Perspektiven seiner Produktion nur fragmentarisch repräsentiert. Um den historischen Standort und die wissenschaftsgeschichtliche Tragweite der vollendeten Stücke zu rekonstruieren, war es erforderlich, auf unvollendete Projekte zurückzugreifen, soweit sie eine erste Durchsicht des Nachlasses erkennbar werden ließ. Mein Nachruf ist nur mehr ein erster Versuch zu einer solchen Rekonstruktion, verbunden mit der Absicht, der literaturwissenschaftlichen Fachwelt anzuzeigen, welche Schätze in den Vorlesungsskripten und Dokumentationen, aber auch im Briefwechsel mit prominenten deutschen und französischen Romanisten und Philosophen, insbesondere für die zukünftige Erforschung der Moralistik, der erzählenden Prosa, der in der Literatur repräsentierten Gesellschafts- und Geistesgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts aufbewahrt sind. Da der Zustand dieser Materialien und die Skizzenartigkeit der Skripten eine Drucklegung a limine ausschließt, wurde der wissenschaftliche Nachlaß zusammen mit dem literaturwissenschaftlichen Teil der Bibliothek von Gerhard Hess beim Lehrstuhl für allgemeine romanische Literaturwissenschaft der Universität Konstanz stationiert […]“ (Jauß, 1985, 18).
 
</blockquote>
 
</blockquote>
 
Karlheinz Stierle, Sprache u. menschliche Natur in der klassischen Moralistik Frankreichs. Vortrag zum Gedächtnis von G. H. Mit einem Nachruf auf G. H. von Hans Robert Jauß, Konstanz 1985 (P; Schrift.-Verz. 49-52; Verz. d. wiss. Nachlasses, 53); Hausmann, „Aus dem Reich“, 1993, 193; Sellin, „Romanistik”, 2006, 452-455; Drüll, HGL 1933-1986, 2009, 273-274 (Hinweis auf P in der Bildersammlung der U).
 
Karlheinz Stierle, Sprache u. menschliche Natur in der klassischen Moralistik Frankreichs. Vortrag zum Gedächtnis von G. H. Mit einem Nachruf auf G. H. von Hans Robert Jauß, Konstanz 1985 (P; Schrift.-Verz. 49-52; Verz. d. wiss. Nachlasses, 53); Hausmann, „Aus dem Reich“, 1993, 193; Sellin, „Romanistik”, 2006, 452-455; Drüll, HGL 1933-1986, 2009, 273-274 (Hinweis auf P in der Bildersammlung der U).

Aktuelle Version vom 10. Mai 2016, 09:20 Uhr

Gerhard Hess (13.4.1907 Lörrach – 30.6.1983 Konstanz); Sohn des Fabrikdirektors Ernst Hess (1874-1953)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie; Bildungsplanung

Humanist. Gymnas. Lörrach; Stud. Rom., Germ. u. Gesch. Basel, Heidelberg u. Berlin; 17.7.1931 Prom. (Eduard Wechßler) Berlin; 1.4.1931-30.9.1935 apl. Assist. am Rom. Sem. Berlin; 21.6.1938 Habil. (Wechßler) Berlin; Antrag auf Erteilung einer Dozentur aufgrund d. Schweizer Staatsangehörigkeit zunächst abgelehnt; 12.4.1944 DiätDoz. (bedingt; solange keine dt. Lehrkräfte zur Verfügung stehen); 1935-40 freiberuflich tätig Berlin; 1.1.1940-13.5.1941 apl. Wiss. Hilfsarb. in d. Leibniz-Kommission d. Preuß. Akad. d. Wiss.; 1941-48 LVtr. Heidelberg; März 1946 Mitgl. des v. d. amerikan. Militärregierung geforderten Entnazifizierungsausschusses der Univ.; 21.6.1946 nichtetatmäßiger ao. Prof.; 25.3.1948 planm. ao. Prof. (persönl. Prof.) u. Dir. d. Rom. Sem.; 20.1.1951 Lebenszeitbeamter; 10.6.1955 o. Prof. Heidelberg; 1955-64 Präs. d. DFG Bonn-Bad Godesberg; 1964-66 Vors. d. Gründungsausschusses d. U Konstanz; 1966-72 (Gründungs-)Rektor Konstanz (1972 Rücktritt), 1972 em.; 1973-77 Vors. d. Planungsstabes zur Gründung der Hochschule Luzern; 1948-49 Dekan Phil. Fak. Heidelberg; 1950-51 Rektor Heidelberg; 1951/52 Prorektor; 1950-51 Vors. d. Westdt. Rektorenkonf.; 1957 Ehrensenator Univ. Freiburg i. Br.; Mitbegr. u. 1958-65 stellv. Vorsitzender des Wissenschaftsrates.

1950 o. Mitgl. Akad. d. Wiss. Heidelberg; 1964 Dr.-Ing. E. h. TU Berlin; 1972 Ehrenbürger d. Univ. Konstanz; 1959 Großes Bundesverdienstkreuz; 1960 Großoffizier d. Verdienstordens d. Ital. Republik; 1964 Officier de la Légion d‘Honneur, 1961; Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern.

Antrittsreden Heidelberg, 2009, 77-79.

Alain (Emile Chartier) in der Reihe der französischen Moralisten. Ein Beitrag zum Verständnis des jüngeren Frankreich, Berlin 1932 (Diss.); Französische Philosophie der Gegenwart, Berlin 1933; Pierre Gassend. Der französische Späthumanismus u. das Problem von Wissen u. Glauben, Jena-Leipzig 1939 (Habil.-Schr.); Die Landschaft in Baudelaires „Fleurs du Mal“, Heidelberg 1953; Zukunft der Universität – Zukunft der Jugend, Konstanz 1973.

„Einer angemessenen Würdigung des wissenschaftlichen Werks und der hochschulpolitischen Schriften von Gerhard Hess steht entgegen, daß das Veröffentlichte die übergreifende Thematik in den verschiedenen Ansätzen und Perspektiven seiner Produktion nur fragmentarisch repräsentiert. Um den historischen Standort und die wissenschaftsgeschichtliche Tragweite der vollendeten Stücke zu rekonstruieren, war es erforderlich, auf unvollendete Projekte zurückzugreifen, soweit sie eine erste Durchsicht des Nachlasses erkennbar werden ließ. Mein Nachruf ist nur mehr ein erster Versuch zu einer solchen Rekonstruktion, verbunden mit der Absicht, der literaturwissenschaftlichen Fachwelt anzuzeigen, welche Schätze in den Vorlesungsskripten und Dokumentationen, aber auch im Briefwechsel mit prominenten deutschen und französischen Romanisten und Philosophen, insbesondere für die zukünftige Erforschung der Moralistik, der erzählenden Prosa, der in der Literatur repräsentierten Gesellschafts- und Geistesgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts aufbewahrt sind. Da der Zustand dieser Materialien und die Skizzenartigkeit der Skripten eine Drucklegung a limine ausschließt, wurde der wissenschaftliche Nachlaß zusammen mit dem literaturwissenschaftlichen Teil der Bibliothek von Gerhard Hess beim Lehrstuhl für allgemeine romanische Literaturwissenschaft der Universität Konstanz stationiert […]“ (Jauß, 1985, 18).

Karlheinz Stierle, Sprache u. menschliche Natur in der klassischen Moralistik Frankreichs. Vortrag zum Gedächtnis von G. H. Mit einem Nachruf auf G. H. von Hans Robert Jauß, Konstanz 1985 (P; Schrift.-Verz. 49-52; Verz. d. wiss. Nachlasses, 53); Hausmann, „Aus dem Reich“, 1993, 193; Sellin, „Romanistik”, 2006, 452-455; Drüll, HGL 1933-1986, 2009, 273-274 (Hinweis auf P in der Bildersammlung der U).