Buck, August: Unterschied zwischen den Versionen
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Romanische Philologie, bes. franz. u. ital. Literaturwissenschaft (Dante u. Renaissancehumanismus) | Romanische Philologie, bes. franz. u. ital. Literaturwissenschaft (Dante u. Renaissancehumanismus) | ||
− | 5.3.1931 Abitur Oberrealschule Delitzsch; Stud. Rom. Philol., Gesch. u. Philos. Wien, Berlin, Paris u. Perugia; 1936 Prom. (Fritz Neubert) Leipzig; Jan.-Okt. 1936 Mitarbeiter am FEW ; 1936/37 Lektor f. Italienisch Kiel; ab WS 1937/38-Febr. 1945 Lektor f. deutsche Sprache an den Univ. Venedig u. Neapel; Okt. 1943 Habil. (Hermann Gmelin) Kiel; Febr. 1945 Mitarbeiter am DWI Venedig; sollte noch 1945 eine Zweigstelle in Mailand aufbauen; 1949 apl. Prof. Kiel; 1957 o. Prof. Marburg; Rufablehnungen 1960 Wien, 1962 Frankfurt a.M., 1964 Bonn; 1960/61 Dekan der Phil. Fak. Marburg; 1966/67 Rektor U Marburg; 1967/68 Prorektor; | + | 5.3.1931 Abitur Oberrealschule Delitzsch; Stud. Rom. Philol., Gesch. u. Philos. Wien, Berlin, Paris u. Perugia; 1936 Prom. (Fritz Neubert) Leipzig; Jan.-Okt. 1936 Mitarbeiter am FEW ; 1936/37 Lektor f. Italienisch Kiel; ab WS 1937/38-Febr. 1945 Lektor f. deutsche Sprache an den Univ. Venedig u. Neapel; Okt. 1943 Habil. (Hermann Gmelin) Kiel; Febr. 1945 Mitarbeiter am DWI Venedig; sollte noch 1945 eine Zweigstelle in Mailand aufbauen; 1949 apl. Prof. Kiel; 1957 o. Prof. Marburg; Rufablehnungen 1960 Wien, 1962 Frankfurt a.M., 1964 Bonn; 1960/61 Dekan der Phil. Fak. Marburg; 1966/67 Rektor U Marburg; 1967/68 Prorektor; Dr. h. c. Poitiers. |
− | 1968-78 Leiter der auf seine Initiative hin gegr. Humanismus-Kommission der DFG | + | 1968-78 Leiter der auf seine Initiative hin gegr. Humanismus-Kommission der DFG. |
1971-98 Mitgl. d. Wiss. Gesellschaft a.d. Johann Wolfgang Goethe-Univ. Frankfurt a.M.; 1972-93 Präs. d. DDG; 1976-89 Vors. d. Wolfenbütteler Arbeitskreises f. Renaissanceforschung. | 1971-98 Mitgl. d. Wiss. Gesellschaft a.d. Johann Wolfgang Goethe-Univ. Frankfurt a.M.; 1972-93 Präs. d. DDG; 1976-89 Vors. d. Wolfenbütteler Arbeitskreises f. Renaissanceforschung. | ||
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Hrsg. Wolfenbütteler Renaissance Mitteilungen. | Hrsg. Wolfenbütteler Renaissance Mitteilungen. | ||
− | Renatae litterae: Studien zum Nachleben der Antike | + | Renatae litterae: Studien zum Nachleben der Antike u. zur europäischen Renaissance. August Buck zum 60. Geburtstag am 3.12.1971 dargebracht von Freunden u. Schülern, Frankfurt a. M. 1973 (P; Schr.-Verz. 327-336); August Buck, Studia humanitatis: gesammelte Aufsätze 1973-1980. Festgabe zum 70. Geburtstag. Hrsg. v. Bodo Gutmüller, Wiesbaden 1981; Studien zu Humanismus u. Renaissance: gesammelte Aufsätze aus den Jahren 1981-1991. Hrsg. v. Bodo Guthmüller, Karl Kohut u. Oskar Roth, Wiesbaden 1991 (Schrift.-Verz. 513-525). |
− | Der Platonismus in den Dichtungen Lorenzo de‘ Medicis, Leipzig 1936 (Diss.); Italienische Dichtungslehren vom Mittelalter bis zum Ausgang der Renaissance, Tübingen 1952 (Habil.-Schr.); Humanismus, Freiburg i. Br. 1987. – Buck war Hrsg. zahlreicher Sammelbände zu Themen des | + | Der Platonismus in den Dichtungen Lorenzo de‘ Medicis, Leipzig 1936 (Diss.); Italienische Dichtungslehren vom Mittelalter bis zum Ausgang der Renaissance, Tübingen 1952 (Habil.-Schr.); Humanismus, Freiburg i. Br. 1987. – Buck war Hrsg. zahlreicher Sammelbände zu Themen des Renaissancehumanismus bei der WBG Darmstadt, den Acta Humaniora Weinheim, d. Akademischen Verlagsgesellschaft Athenaion in Wiesbaden u. dem Verlag Alber Freiburg i.Br. („Orbis Academicus“). |
<blockquote>„Zusammenfassend schreibt sein Schüler und Nachfolger Bodo Guthmüller: Die dem Humanismus gewidmeten Werke ,ermöglichen ein tiefes Verständnis der Sinngestalt, der historischen Bedingtheit und der epochalen wie nationalen Wandlungen der humanistischen Kultur. Sie kreisen immer wieder um jene Integration von Wissen und ethischer Selbstverwirklichung, kraft deren der Humanismus, fern von bloßer Buchgelehrsamkeit, die ''humanitas'' in sich und in anderen zu entdecken und zu fördern hofft. Im Spannungsfeld von Bildung, sprachlicher Vervollkommnung und Streben nach ethischer Selbstverwirklichung gewinnen die zentralen intellektuellen, ethischen und pädagogischen Anliegen des Humanisten Gestalt‘. Von Dante bis zum Barock findet sich in den Schriften Bucks das Panorama der literarischen Haupt- und Nebenfiguren, wie es sich vollständiger kaum bei den italienischen Gelehrten selber findet. | <blockquote>„Zusammenfassend schreibt sein Schüler und Nachfolger Bodo Guthmüller: Die dem Humanismus gewidmeten Werke ,ermöglichen ein tiefes Verständnis der Sinngestalt, der historischen Bedingtheit und der epochalen wie nationalen Wandlungen der humanistischen Kultur. Sie kreisen immer wieder um jene Integration von Wissen und ethischer Selbstverwirklichung, kraft deren der Humanismus, fern von bloßer Buchgelehrsamkeit, die ''humanitas'' in sich und in anderen zu entdecken und zu fördern hofft. Im Spannungsfeld von Bildung, sprachlicher Vervollkommnung und Streben nach ethischer Selbstverwirklichung gewinnen die zentralen intellektuellen, ethischen und pädagogischen Anliegen des Humanisten Gestalt‘. Von Dante bis zum Barock findet sich in den Schriften Bucks das Panorama der literarischen Haupt- und Nebenfiguren, wie es sich vollständiger kaum bei den italienischen Gelehrten selber findet. | ||
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August Buck durchforschte keine Bibliotheken auf der Suche nach verschollenen Handschriften, er war kein Theoretiker, er liebte keinen Streit und keine gegen andere gerichteten Pointen; wenn er sich verabschiedete, benutzte er häufig die napolitanische Bescheidenheitsformel ,Togliamo il disturbo‘. Seine Stärke lag in der Tradition des Humanismus, sie war sein Lebenszentrum, ihr und ihrer Verbreitung diente er in der Lehre und den literarischen Werken“ (Brandt, 2008, 12-13). | August Buck durchforschte keine Bibliotheken auf der Suche nach verschollenen Handschriften, er war kein Theoretiker, er liebte keinen Streit und keine gegen andere gerichteten Pointen; wenn er sich verabschiedete, benutzte er häufig die napolitanische Bescheidenheitsformel ,Togliamo il disturbo‘. Seine Stärke lag in der Tradition des Humanismus, sie war sein Lebenszentrum, ihr und ihrer Verbreitung diente er in der Lehre und den literarischen Werken“ (Brandt, 2008, 12-13). | ||
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− | Auerbach, Catalogus professorum academiae Marburgensis, 1979, 478; Bernhard König, Nachruf | + | Auerbach, Catalogus professorum academiae Marburgensis, 1979, 478; Bernhard König, Nachruf DDJb 73, 1998, 7-8; Ludwig Scheel, DDJb 74, 1999, 7-12; Bodo Gutmüller, „,Humanitatem induere‘. Zum Tode August Bucks“, Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen 22, 1998, 144-146; Reinhardt Brandt, Nachruf, Sitzungsber. d. Wiss. Ges. a. d. Johann Wolfgang Goethe-Univ. Frankfurt a. M. 46, 2008, Nr. 1, 11-13; Hausmann, Die Deutsche Dante-Gesellschaft, 2012, 288; bes. 122-131, 145-154, 237-241, 264-266 (P). |
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Aktuelle Version vom 8. Mai 2016, 08:28 Uhr
August Buck (3.12.1911 Delitzsch – 15.7.1998 Marburg); Sohn d. Katasterdirektors August Buck u. der Herma, geb. Pauser
Verf. | Frank-Rutger Hausmann |
Romanische Philologie, bes. franz. u. ital. Literaturwissenschaft (Dante u. Renaissancehumanismus)
5.3.1931 Abitur Oberrealschule Delitzsch; Stud. Rom. Philol., Gesch. u. Philos. Wien, Berlin, Paris u. Perugia; 1936 Prom. (Fritz Neubert) Leipzig; Jan.-Okt. 1936 Mitarbeiter am FEW ; 1936/37 Lektor f. Italienisch Kiel; ab WS 1937/38-Febr. 1945 Lektor f. deutsche Sprache an den Univ. Venedig u. Neapel; Okt. 1943 Habil. (Hermann Gmelin) Kiel; Febr. 1945 Mitarbeiter am DWI Venedig; sollte noch 1945 eine Zweigstelle in Mailand aufbauen; 1949 apl. Prof. Kiel; 1957 o. Prof. Marburg; Rufablehnungen 1960 Wien, 1962 Frankfurt a.M., 1964 Bonn; 1960/61 Dekan der Phil. Fak. Marburg; 1966/67 Rektor U Marburg; 1967/68 Prorektor; Dr. h. c. Poitiers.
1968-78 Leiter der auf seine Initiative hin gegr. Humanismus-Kommission der DFG.
1971-98 Mitgl. d. Wiss. Gesellschaft a.d. Johann Wolfgang Goethe-Univ. Frankfurt a.M.; 1972-93 Präs. d. DDG; 1976-89 Vors. d. Wolfenbütteler Arbeitskreises f. Renaissanceforschung.
1964 Komturskreuz Italien; 17.10.1964 Mitglied d. Accad. Letteraria Italiana „Arcadia“; 1966 Officier dans l’Ordre des Palmes Académiques.
Hrsg. Wolfenbütteler Renaissance Mitteilungen.
Renatae litterae: Studien zum Nachleben der Antike u. zur europäischen Renaissance. August Buck zum 60. Geburtstag am 3.12.1971 dargebracht von Freunden u. Schülern, Frankfurt a. M. 1973 (P; Schr.-Verz. 327-336); August Buck, Studia humanitatis: gesammelte Aufsätze 1973-1980. Festgabe zum 70. Geburtstag. Hrsg. v. Bodo Gutmüller, Wiesbaden 1981; Studien zu Humanismus u. Renaissance: gesammelte Aufsätze aus den Jahren 1981-1991. Hrsg. v. Bodo Guthmüller, Karl Kohut u. Oskar Roth, Wiesbaden 1991 (Schrift.-Verz. 513-525).
Der Platonismus in den Dichtungen Lorenzo de‘ Medicis, Leipzig 1936 (Diss.); Italienische Dichtungslehren vom Mittelalter bis zum Ausgang der Renaissance, Tübingen 1952 (Habil.-Schr.); Humanismus, Freiburg i. Br. 1987. – Buck war Hrsg. zahlreicher Sammelbände zu Themen des Renaissancehumanismus bei der WBG Darmstadt, den Acta Humaniora Weinheim, d. Akademischen Verlagsgesellschaft Athenaion in Wiesbaden u. dem Verlag Alber Freiburg i.Br. („Orbis Academicus“).
„Zusammenfassend schreibt sein Schüler und Nachfolger Bodo Guthmüller: Die dem Humanismus gewidmeten Werke ,ermöglichen ein tiefes Verständnis der Sinngestalt, der historischen Bedingtheit und der epochalen wie nationalen Wandlungen der humanistischen Kultur. Sie kreisen immer wieder um jene Integration von Wissen und ethischer Selbstverwirklichung, kraft deren der Humanismus, fern von bloßer Buchgelehrsamkeit, die humanitas in sich und in anderen zu entdecken und zu fördern hofft. Im Spannungsfeld von Bildung, sprachlicher Vervollkommnung und Streben nach ethischer Selbstverwirklichung gewinnen die zentralen intellektuellen, ethischen und pädagogischen Anliegen des Humanisten Gestalt‘. Von Dante bis zum Barock findet sich in den Schriften Bucks das Panorama der literarischen Haupt- und Nebenfiguren, wie es sich vollständiger kaum bei den italienischen Gelehrten selber findet.August Buck durchforschte keine Bibliotheken auf der Suche nach verschollenen Handschriften, er war kein Theoretiker, er liebte keinen Streit und keine gegen andere gerichteten Pointen; wenn er sich verabschiedete, benutzte er häufig die napolitanische Bescheidenheitsformel ,Togliamo il disturbo‘. Seine Stärke lag in der Tradition des Humanismus, sie war sein Lebenszentrum, ihr und ihrer Verbreitung diente er in der Lehre und den literarischen Werken“ (Brandt, 2008, 12-13).
Auerbach, Catalogus professorum academiae Marburgensis, 1979, 478; Bernhard König, Nachruf DDJb 73, 1998, 7-8; Ludwig Scheel, DDJb 74, 1999, 7-12; Bodo Gutmüller, „,Humanitatem induere‘. Zum Tode August Bucks“, Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen 22, 1998, 144-146; Reinhardt Brandt, Nachruf, Sitzungsber. d. Wiss. Ges. a. d. Johann Wolfgang Goethe-Univ. Frankfurt a. M. 46, 2008, Nr. 1, 11-13; Hausmann, Die Deutsche Dante-Gesellschaft, 2012, 288; bes. 122-131, 145-154, 237-241, 264-266 (P).