Bolza, Giovanni Battista (Johannes Baptist): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 19. Januar 2016, 13:03 Uhr
Giovanni Battista (Johannes Baptist) Bolza (3.8.1801 Lovegno b. Menaggio – 26.1.1869 Wien); stammte aus einer ursprünglich spanischen Familie, die sich im 18. Jh. in der Lombardei niedergelassen hatte
Verf. | Frank-Rutger Hausmann |
Jurist; Pädagoge; Lexikograph; Übersetzer
Nach d. Besuch des Collegio Ghislieri in Pavia u. d. Gymn. in Como Stud. d. Rechte Pavia; 10.8.1820 Dr. iur.; Philosophie-Lehrer in Como; 1825 Übersiedlung nach Wien; Hofbeamter (Conceptspraktikant, Concipist b. d. Hofkammer); 1841 Staatsrat; Italienisch-Lehrer d. Erzherzöge Franz Joseph u. Ferdinand Maximilian; 1850 Ministerial-Sekr. beim Ministerium f. Kultus u. Unterricht; 1860 i. R.
Hrsg. Rivista ginnasiale, Wien u. Mailand, 1854-59.
Handbuch der italienischen Sprache, Wien 1835; Italienisch-deutsches Wörterbuch u. deutsch-italienisches Wörterbuch, Wien 1838; Vocabolario genetico, etimologico della lingua italiana, Wien 1852; Prontuario di vocaboli e modi errati e delle principali teorie della lingua italiana, Wien 1858.
„Ein noch zu schreibendes Kapitel der italienischen Sprachgeschchte sollte den Beitrag Bolzas zur Entstehung der Nationalsprache im 19. Jahrhundert erläutern. Seine so zahlreichen praktischen Nachschlagewerke des Italienischen bedeuten auch für Italien eine große Neuerung, denn erst nach der Einheit des Landes 1861 dachte man ernsthaft daran, die Nationalsprache durch die Schulpflicht und die intensive Veröffentlichung von Grammatikbüchern des Toskanischen zu forcieren.Die 1858 veröffentlichte Grammatica della lingua italiana ad uso della 1a classe ginnasiale, die für die italienischen Provinzen als Schulbuch gedacht war, oder die Disquisizioni e proposte intorno alla grammatica italiana zeigen, wie Bolza als Verbreiter von verschiedenartigen Sprachmodellen immer die Bedürfnisse seiner Leser decken konnte und trotz seiner Liebe zu einer erhabenen Sprache ein Befürworter der Standpunkte Alessandro Manzonis bezüglich der Nationalsprache war” (Boaglio, 2012, 133).
Gustav Heigl, G.B.B. als Vermittler zwischen der deutschen und d. italienischen Literatur, Programm des K. K. Staats-Gymnasium in Innsbruck 1, 1896, 3-35; Alberto Destro, DBI 11, 1969 (online); Boaglio, Geschichte der italienischen Literatur in Österreich, 2, 2012, 122-133.