Ive, Antonio: Unterschied zwischen den Versionen

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<blockquote>„Einerseits befaßte er [=Ive] sich mit der Herausgabe älterer italienischer Texte, anderseits widmete er sich der Erforschung des heimatlichen Idioms, des Istrischen, dessen Entstehung und Klassifikation zahlreiche Fragen aufwirft. Unter wissenschaftsgeschichtlichen Aspekten ist bemerkenswert, daß sich Ive als erster fundiert mit den dalmatischen Sprachresten auf der Insel Veglia/Krk auseinandergesetzt hat; er kann daher mit Recht als ,Entdecker‘ des Vegliotischen betrachtet werden, eine Priorität, die üblicherweise Matteo G. Bartoli zugestanden wird. Darüber hinaus hegte Ive folkloristische Interessen, die später immer stärker in den Vordergrund traten; in Istrien, aber auch in Mittel- und Süditalien sammelte er ein reichhaltiges Material an Volksliteratur, von dem aber der größte Teil unveröffentlicht blieb; lediglich einige Sammlungen von Legenden, Märchen, Schwänken und Volksliedern sind im Druck erschienen“ (Mair, 2003, 264).
 
<blockquote>„Einerseits befaßte er [=Ive] sich mit der Herausgabe älterer italienischer Texte, anderseits widmete er sich der Erforschung des heimatlichen Idioms, des Istrischen, dessen Entstehung und Klassifikation zahlreiche Fragen aufwirft. Unter wissenschaftsgeschichtlichen Aspekten ist bemerkenswert, daß sich Ive als erster fundiert mit den dalmatischen Sprachresten auf der Insel Veglia/Krk auseinandergesetzt hat; er kann daher mit Recht als ,Entdecker‘ des Vegliotischen betrachtet werden, eine Priorität, die üblicherweise Matteo G. Bartoli zugestanden wird. Darüber hinaus hegte Ive folkloristische Interessen, die später immer stärker in den Vordergrund traten; in Istrien, aber auch in Mittel- und Süditalien sammelte er ein reichhaltiges Material an Volksliteratur, von dem aber der größte Teil unveröffentlicht blieb; lediglich einige Sammlungen von Legenden, Märchen, Schwänken und Volksliedern sind im Druck erschienen“ (Mair, 2003, 264).
 
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HSchA Nr. 04935-04992; Domenico Proietti, DBI 62, 2004 (online); Mair, „Romanistik in Österreich“, 2003, 264.
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[http://schuchardt.uni-graz.at/id/person/1830 HSchA Nr. 04935-04992]; Domenico Proietti, DBI 62, 2004 (online); Mair, „Romanistik in Österreich“, 2003, 264.
  
 
[[Kategorie:Romanist]]
 
[[Kategorie:Romanist]]

Aktuelle Version vom 4. November 2016, 11:28 Uhr

Antonio Ive (13.8.1851 Rovinj (Rovigno) / Istrien – 9.1.1937 Graz); Sohn von Pietro Ive u. Eufemia Ruffini

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Italienische Sprache u. Dialektologie

1869 Abitur Koper (Capodistria); Stud. Wien (Adolfo Mussafia), Mailand, Turin, Pisa, Rom (Graziadio Isaia Ascoli; Giovanni Flechia; Ernesto Monaci; Domenico Comparetti; Alessandro D’Ancona) u. Paris (Gaston Paris; Paul Meyer; Arsène Darmsteter); 1875 Lehramtspr. Wien (Ital., Lat., Griech.); 1874 Prom. (Mussafia) ebd,; 1881 Habil. (Mussafia) Wien; Lehrer Rovereto, Trient, Innsbruck; 1893 ao., 1902-21/22 o. Prof. Graz.

Canti popolari istriani, raccolti a Rovigno ed annotati da Antonio Ive, Torino-Firenze 1877; Die istrianischen Mundarten, Innsbruck 1893; I dialetti Ladino-Veneti dell‘Istria. Studio, Straßburg 1900.

„Einerseits befaßte er [=Ive] sich mit der Herausgabe älterer italienischer Texte, anderseits widmete er sich der Erforschung des heimatlichen Idioms, des Istrischen, dessen Entstehung und Klassifikation zahlreiche Fragen aufwirft. Unter wissenschaftsgeschichtlichen Aspekten ist bemerkenswert, daß sich Ive als erster fundiert mit den dalmatischen Sprachresten auf der Insel Veglia/Krk auseinandergesetzt hat; er kann daher mit Recht als ,Entdecker‘ des Vegliotischen betrachtet werden, eine Priorität, die üblicherweise Matteo G. Bartoli zugestanden wird. Darüber hinaus hegte Ive folkloristische Interessen, die später immer stärker in den Vordergrund traten; in Istrien, aber auch in Mittel- und Süditalien sammelte er ein reichhaltiges Material an Volksliteratur, von dem aber der größte Teil unveröffentlicht blieb; lediglich einige Sammlungen von Legenden, Märchen, Schwänken und Volksliedern sind im Druck erschienen“ (Mair, 2003, 264).

HSchA Nr. 04935-04992; Domenico Proietti, DBI 62, 2004 (online); Mair, „Romanistik in Österreich“, 2003, 264.