John, Robert Ludwig: Unterschied zwischen den Versionen

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Dante, Wien 1946 (Diss.); Reich u. Kirche im Spiegel französischen Denkens: das Rombild von Caesar bis Napoleon, Wien 1953; Dante u. Michelangelo: das Paradiso Terrestre u. die sixtinische Decke, Krefeld 1959.
 
Dante, Wien 1946 (Diss.); Reich u. Kirche im Spiegel französischen Denkens: das Rombild von Caesar bis Napoleon, Wien 1953; Dante u. Michelangelo: das Paradiso Terrestre u. die sixtinische Decke, Krefeld 1959.
  
<blockquote>„Das Buch von Robert L. John, Dante […], gehört in die lange Reihe der Versuche, die Divina Commedia als Ausdruck einer Geheimlehre zu verstehen, die in den vielfachen Allegorien und dunklen Andeutungen des Werkes ihren verhüllten Niederschlag gefunden haben. Diese Geheimlehre ist nach Auffassung des Vf. die ,Templer-Theologie‘ oder ,Templer-Gnosis‘, zu deren Adepten Dante von Jugend auf gehört haben soll. Was diese Templergnosis jedoch eigentlich ist und wo sie für unsere heutige Kenntnis überhaupt noch faßbar hervortritt, wird in dem ganzen Buch nicht deutlich. Aus den reichlich unklaren, schlecht disponierten, an Wiederholungen reichen Ausführungen des Vf. ist nur soviel zu entnehmen, daß es sich dabei um eine Mischung gnostischer, neuplatonischer und zahlreicher anderer, insbesondere aber spiritualistischer und joachitischer Elemente gehandelt haben soll, so daß geradezu von ,Templerjoachimiten‘ gesprochen wird. In Wirklichkeit ist das ein reines Phantasiegebilde, das nur auf dem Boden einer sehr unzulänglichen Kenntnis der genannten geistesgeschichtlichen Phänomene erwachsen konnte“ (Friedrich Baethgen, in: DA 1952, 307).
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<blockquote>„Das Buch von Robert L. John, Dante […], gehört in die lange Reihe der Versuche, die Divina Commedia als Ausdruck einer Geheimlehre zu verstehen, die in den vielfachen Allegorien und dunklen Andeutungen des Werkes ihren verhüllten Niederschlag gefunden haben. Diese Geheimlehre ist nach Auffassung des Vf. die ,Templer-Theologie‘ oder ,Templer-Gnosis‘, zu deren Adepten Dante von Jugend auf gehört haben soll. Was diese Templergnosis jedoch eigentlich ist und wo sie für unsere heutige Kenntnis überhaupt noch faßbar hervortritt, wird in dem ganzen Buch nicht deutlich. Aus den reichlich unklaren, schlecht disponierten, an Wiederholungen reichen Ausführungen des Vf. ist nur soviel zu entnehmen, daß es sich dabei um eine Mischung gnostischer, neuplatonischer und zahlreicher anderer, insbesondere aber spiritualistischer und joachitischer Elemente gehandelt haben soll, so daß geradezu von ,Templerjoachimiten‘ gesprochen wird. In Wirklichkeit ist das ein reines Phantasiegebilde, das nur auf dem Boden einer sehr unzulänglichen Kenntnis der genannten geistesgeschichtlichen Phänomene erwachsen konnte“ (Friedrich Baethgen, DA 1952, 307).
 
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Religion, Wissenschaft, Kultur. Jb. d. Wiener Kath. Akad. 10, 1959, 182f. (P).[263C?]
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Religion, Wissenschaft, Kultur. Jb. d. Wiener Kath. Akad. 10, 1959, 182f. (P).
  
 
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Aktuelle Version vom 10. Mai 2016, 10:08 Uhr

Robert Ludwig John (11.3.1899 Wien – 14.4.1981); Sohn des Industriellen Ludwig John u. der Adelheit geb. Schemnitzer

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Dantistik

Weltpriester in Wien und Budapest; bis 1939 Mittelschullehrer; 1946-57 Propsteikaplan Votivkirche Wien; Erzbischöfl. Konsistorialrat; 1951 Habil. f. Rom. Philol. (Georg Rabuse) Wien; PDoz.; ca. 1970 tit. ao. Prof. Wien.

Mitgl. DDG; 1957 o. Mitgl. d. Wiener Kath. Akad.

Dante, Wien 1946 (Diss.); Reich u. Kirche im Spiegel französischen Denkens: das Rombild von Caesar bis Napoleon, Wien 1953; Dante u. Michelangelo: das Paradiso Terrestre u. die sixtinische Decke, Krefeld 1959.

„Das Buch von Robert L. John, Dante […], gehört in die lange Reihe der Versuche, die Divina Commedia als Ausdruck einer Geheimlehre zu verstehen, die in den vielfachen Allegorien und dunklen Andeutungen des Werkes ihren verhüllten Niederschlag gefunden haben. Diese Geheimlehre ist nach Auffassung des Vf. die ,Templer-Theologie‘ oder ,Templer-Gnosis‘, zu deren Adepten Dante von Jugend auf gehört haben soll. Was diese Templergnosis jedoch eigentlich ist und wo sie für unsere heutige Kenntnis überhaupt noch faßbar hervortritt, wird in dem ganzen Buch nicht deutlich. Aus den reichlich unklaren, schlecht disponierten, an Wiederholungen reichen Ausführungen des Vf. ist nur soviel zu entnehmen, daß es sich dabei um eine Mischung gnostischer, neuplatonischer und zahlreicher anderer, insbesondere aber spiritualistischer und joachitischer Elemente gehandelt haben soll, so daß geradezu von ,Templerjoachimiten‘ gesprochen wird. In Wirklichkeit ist das ein reines Phantasiegebilde, das nur auf dem Boden einer sehr unzulänglichen Kenntnis der genannten geistesgeschichtlichen Phänomene erwachsen konnte“ (Friedrich Baethgen, DA 1952, 307).

Religion, Wissenschaft, Kultur. Jb. d. Wiener Kath. Akad. 10, 1959, 182f. (P).