Knapp, Lothar
Lothar Knapp (5.8.1929 Erfurt – 24./25.10.2015 Rom)
Verf. | Frank-Rutger Hausmann |
Romanische Literaturwissenschaft
Schulbesuch u. Abitur Erfurt; Oktober 1949 Stud. Rom., Angl. u. Kunstgesch Jena; 1950/51 HU Berlin, dann FU Berlin u. Sorbonne; Mai 1955 1. StE.; Schuldienst Berlin-West; 1958 2. StE.; Ausscheiden aus dem Schuldienst; Übersiedl. nach Westdeutschland; 1960/61 Neuimm. U Heidelberg; 1961 Prom. (Erich Köhler) Heidelberg; 1962 Lektor U Barcelona; 1975 o. Prof. Osnabrück; 1996 em.
Mitgl. d. Interdisziplinären Instituts für Kulturgeschichte der frühen Neuzeit an der Universität Osnabrück; Mitglied der Internationalen Gramsci-Gesellschaft.
Literatur, Sprache, Kultur: Studien zu Ehren von Lothar Knapp. Hrsg. v. Wolfgang Asholt, Osnabrück 1996 (P).
Der messianische Gedanke im Werk Jean Giraudoux’, Heidelberg 1961 (Diss.); (gem. m. Jacqueline Steunou), Bibliografía de los cancioneros castellanos del siglo XV y repertorio de sus géneros poéticos, Paris 1975f.; Paolo Volponi - Literatur als Spiegel der Geschichte: Italien von der nationalen Einigung bis zum Ende der Ersten Republik, Bielefeld 2010; Herbst des Mittelalters u. Frühe Neuzeit: die spanische Literatur im Übergang zur Moderne, Oberhausen 2013.
„In der Folgezeit, und d. h. nahezu während der gesamten 80er Jahre, kämpft Lothar Knapp um den Erhalt und den Ausbau der Romanistik in Osnabrück. Als kleinstes sprach- und literaturwissenschaftliches Fach eines Fachbereichs, der von seiner ursprünglichen Konzeption, so wie sie in seinem ersten Namen, ,Kommunikation und Ästhetik‘, proklamiert wurde, zumindest teilweise, wie sein heutiger Name ,Sprach- und Literaturwissenschaft‘ nicht ganz verbergen kann, zu einer traditionelleren Form der Geisteswissenschaft zurückgekehrt ist, muß die Romanistik, wie Lothar Knapp schmerzhaft erfährt, seit Beginn der 80er Jahre um ihr Überleben fürchten. Die Hinwendung zu Italien, so wie Lothar Knapp sie schon mit den Symposien vollzogen hatte, gestattete den Ausbau der Italianistik mit der Einrichtung einer entsprechenden Professur im Jahre 1988, und im Zusammenwirken mit dem Präsidenten Manfred Horstmann gelingt es Lothar Knapp, die italienische Republik zu bewegen, ein Stiftungslektorat einzurichten, das das Land Niedersachsen und die Universität bis heute in Anspruch nehmen. […]Doch das Interesse in Lehre und Forschung in den vergangenen Jahren begrenzt sich nicht auf Italien. An die Anfänge seiner hispanistischen Forschungen zurückkehrend arbeitet Lothar Knapp zunächst im Arbeitskreis ,Frühe Neuzeit‘, dann im ,Institut für Frühe Neuzeit‘ mit. Seit mehreren Jahren widmet er sich mit Lehrveranstaltungen und Einladungen von Schriftstellern der frankophonen Literatur Schwarzafrikas, seit längerem setzt er sich intensiv für die Europa-Studien im Fachbereich ein und schließlich gilt sein Interesse unvermindert Jean-Paul Sartre und den ,Temps Modernes‘“ (Wolfgang Asholt / Siegfried Kanngießer, „Lothar Knapp zum Abschied“, in: Literatur, Sprache, Kultur, 1996, 8-11, hier 9-10).
CV; Univ. Osnabrück, Pressemeldung Nr. 259/2015 (Arnim Regenbogen) (P).