Weinert, Hermann Karl

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Hermann Karl Weinert (6.3.1909 Dortmund – 24.3.1974 Lippoldsberg); Sohn des Handelsvertreters Hermann Weinert (†1935) u. der Frieda geb. Erk (†1933)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Frankreichkunde, Literaturgeographie, Französisch Kanada

1915-1927 Rethel-Gymn. Düsseldorf; 1927-1933 Stud. Rom. u. Geogr. Münster, Berlin, Dijon, Winnipeg, Hamburg; 22.7.1933 Prom. (Walther Küchler) Hamburg; Privatlehrer; 1. StE. 4.8.1934; Mitarb. in d. Literatur- u. Pressestelle der Chemischen Werke Henkel u. Cie; 1936-38 Wiss. Assist. Hamburg Inst. f. Geogr.; 1939-45 Angest. d. Reichsplanungsgemeinschaft bzw. Kriegsdienst, zuletzt Gefangenschaft; 1.4.1946-1953 Wiss. Assist. Rom. Sem. Tübingen (bei Julius Wilhelm); 26.7.1949 Habil.; 1949 PDoz.; 1.7.1954 Diätendoz.; 1956 apl. Prof.; 8.8.1963-1974 WissR. f. Frankreichkunde.

1953 Acad. Racinienne; 1954 Accad. Etrusca Cortona; 1956 Accad. Lucchese Lucca.

1961 Vors. Deutsch-Italienische Gesellschaft Tübingen; Erw. Vorstand DFI Ludwigsburg.

Frankreichkunde? Perspektiven einer interdisziplinär orientierten Romanistik. FS für Hermann Weinert, Ludwigsburg 1973.

Dichtung aus dem Glauben. Ein Beitrag zur Problematik des literarischen Renouveau catholique in Frankreich, Hamburg 1934 (Diss.); Epochen französischer Literatur, Frankfurt a. M. 1962; Die Kultur Frankreichs. Teil 1.: Von den Anfängen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, Wiesbaden 1976.

„H.-K. Weinert, Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Akademien in Frankreich und Italien, dessen Interesse von der spätmittelalterlichen französischen Lyrik (Eustache Deschamps, Villon) über die französische Klassik (Racine), die italienische und französische Aufklärung (Diderot, Voltaire) bis zur modernen französischen Literatur reichte (vor allem hier der renouveau catholique), stellte seine Arbeit ganz in den Dienst der internationalen Verständigung und Freundschaft (nicht zuletzt mit Frankreich: cf. seine Untersuchungen der Problematik der deutsch-französischen Beziehungen, Ludwigsburger Beiträge I, II, 1954, 1957)“ (Redaktion Lendemains 1, 1975, 133).
„Im Zentrum seines Interesses stand stets die Vermittlung von Kenntnissen über die Kultur des historischen und modernen Frankreich, der auch seine letzte große, durch seinen plötzlichen Tod im März 1974 leider unvollendet gebliebene, wissenschaftliche Arbeit gewidmet war. Der Akzent liegt auf Vermittlung deshalb, weil die Kenntnis des anderen Landes Mittel zum Zweck zum besseren Verständnis sowohl von dessen Geschichte und Kultur als auch der Menschen dienen sollte. […]

In der Kontroverse um Ansätze zu einer wissenschaftlichen Frankreichforschung spielte H.-K. Weinert eine wichtige Rolle als Vermittler […]. Auf seine Initiative hin entstand ein Band Perspektiven der Frankreichkunde [=Hrsg. Robert Picht, Tübingen 1974], der das ganze Spektrum der methodischen Ansätze und Meinungen zu diesem Gegenstand im Fach Romanistik pluralistisch zusammenfaßt“ (Baumgratz, 1975, 132-133).

Tübingen, UA 193/3733; Gisela Baumgratz, Nachruf, Lendemains 1, 1975, 132-133; Hausmann, „Vom Strudel“, 2008, 167.

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