Seelmann-Eggebert, Emil Paul: Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Emil'' Paul Seelmann-Eggebert''' (25.1.1859 Oschersleben – 20.11.1915 Bonn); Sohn des Lohgerbermeisters Gotthelf Seelmann; jüngerer Bruder des Bibliothekars u. Germanisten Wilhelm Seelmann (1849-1940)
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'''''Emil'' Paul Seelmann-Eggebert''' (25.1.1859 Oschersleben – 30.11.1915 Bonn); Sohn des Lohgerbermeisters Gotthelf Seelmann; jüngerer Bruder des Bibliothekars u. Germanisten Wilhelm Seelmann (1849-1940)
  
 
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Aktuelle Version vom 26. Mai 2016, 20:31 Uhr

Emil Paul Seelmann-Eggebert (25.1.1859 Oschersleben – 30.11.1915 Bonn); Sohn des Lohgerbermeisters Gotthelf Seelmann; jüngerer Bruder des Bibliothekars u. Germanisten Wilhelm Seelmann (1849-1940)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Bibliothekar; Romanist, bes. Phonetiker

Volksschule Oschersleben; Gymn. Quedlinburg; 1879-82 Stud. Latein. u. Rom. Philol. Berlin u. Bonn; 1884 Prom. Bonn; 1881 Biblioth. Bonn; 1885 Göttingen; 1888 Breslau; 1891 Halle a. S.; 1892 Biblioth. u. Oberbiblioth. Bonn.

1892 Mitred. KrJb [nur dieser Jg.].

Wesen u. Grundsätze lateinischer Accentuation, Heilbronn 1884 (Diss.); Die Aussprache des Latein nach physiologisch-historischen Grundsätzen, Heilbronn 1885; Bibliographie des altfranzösischen Rolandsliedes: mit Berücksichtigung nahestehender Sprach- u. Litteraturdenkmale, Heilbronn 1888 (Repr. 1969); Wiederauffindung der von Karl dem Grossen deportirten Sachsen, Köln 1895.

„S. führte die neuzeitliche Phonetik (Lautphysiologie) in die Klassische Philologie ein und machte sich um die Erforschung der altwallonischen Poesie und altfranzösischen Epik verdient. Aufsehen erregte seine Entdeckung wallonisierter Sachsen in den Ardennen, deren Urahnen Karl der Große dorthin verpflanzt hatte. S. redigierte seit 1892 die Kritischen Jahresberichte über die Fortschritte der romanischen Philologie und war seit 1909 im Begriff, Werke über altfranzösische Epik, Roland-, Hakelberend-, Haimon- und Hubertussagen zu veröffentlichen“ (Nowak).
„Um die Mitte des 19. Jahrhunderts hat EMIL SEELMANN (1855: 8-9) [sic, verschrieben für 1885!] dem Vulgärlatein die erwähnte Bedeutung zugeordnet, als er die drei linguistischen Schichten herausarbeitete, durch die das Latein gekennzeichnet wurde: a. die künstlerisch-literarische, b. die volkstümlich-umgangsprachliche, c. die vulgär-plebejische. Die mittlere Schicht wird von den beiden anderen beeinflusst, und das Ausmaß des Einflusses ist bei den verschiedenen Sprechergruppen unterschiedlich. Seelmann war der Ansicht, dass bei der Entstehung der romanischen Sprachen die dritte Sprachschicht von größter Bedeutung ist“ (Fassel, 2008, 118).

Luminiţa Fassel, „Altes und Neues bei der Begriffsbestimmung des Vulgärlateins. Coseriu und die Jassyer Sprachwissenschaft“, in: Wolfgang Dahmen [u.a.] (Hrsg.), Grenzüberschreitungen. Traditionen u. Identitäten in Südosteuropa. FS für Gabriella Schubert, Wiesbaden 2008, 117-130; Heinz Nowak, uni-magdeburg.de (1.1.2016).