Schramm, Edmund

Aus Romanistenlexikon
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Edmund Schramm (17.5.1902 Würzburg – 28.5.1975 Mainz); Sohn des Goldschmieds u. Juweliers Georg Schramm u. der Anna geb. Böhl

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Hispanistik u. neuere französische Geistesgeschichte

1921-26 Stud. Rom. Philol. München, Freiburg i. Br. u. Würzburg; 1926-29 wiss. Tätigkeit in Madrid; 1927 Prom. (Arthur Franz) Würzburg; 1929-32 StR. Deutsche Oberrealschule (Colégio Aleman) Madrid; 1932 Habil. (Eduard von Jan) Greifswald; 1932 PDoz. Greifswald; 1938 nb. apl. Prof. Greifswald; 1939 b. apl. ao. Prof. Greifswald; nicht zum Ordinarius ern., da er auch in der NS-Zeit dezidiert katholische Positionen vertrat; 1939-45 Militärdienst (u. a. Dolmetscher bei der Feldkommandantur in Nevers); 1945 kurz in amerik. Kriegsgefangenschaft; 9.3.1946 in Greifswald entl.; 1946 o. Prof. Mainz; 1970 em.

Real Academia Buenas Letras Barcelona.

Mithrsg. Boletín bibliográfico del Centro de Intercambio Intelectual Germano-Español, 1927f.; Mainzer romanistische Arbeiten, 1970f.; Spanische Forschungen d. Görresgeselschaft; Iberoromania.

Edmund Schramm 1902-1975. Würdigung bei der Gedächtnisfeier des Fachbereichs 15 (Philologie III) der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz am 27. November 1975, Mainz 1975 (P; Schrift.-Verz. 26-34).

Corneilles „Héraclius“ u. Calderóns „En esta vida todo es verdad y todo mentira“. Ein Beitrag zur Geschichte der literarischen Beziehungen zwischen Frankreich u. Spanien im 17. Jahrhundert, 1927 (Diss.; gedr. in: Revue Hispanique 71, 1927, 223-308); Donoso Cortés. Leben u. Werk eines spanischen Antiliberalen, Hamburg 1935 (Habil.-Schr., auch span.); Frankreichs Einmischung in den spanischen Bürgerkrieg, Berlin 1940.

„Der iberischen Welt war SCHRAMM am engsten verbunden. Es ist klar zu erkennen, daß sein Forschungsschwerpunkt auf dem Gebiet der Hispanistik lag, und hier besonders in der Kultur- und Geistesgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, wobei die Beschäftigung mit DONOSO CORTÉS in seinen Publikationen den größten Anteil hat.

Aber seine Vielseitigkeit war für jeden, der ihn kannte, weitaus größer als seine gedruckten Schriften vermuten lassen. Wie vielseitig er war, läßt sich an der Vielfalt der in seinen Lehrveranstaltungen behandelten Themen erkennen. Seine gleichermaßen gründlichen Kenntnisse des spanischen Schrifttums und Geisteslebens, die in seinen Schriften klar hervortreten, weisen ihn als einen richtungsweisenden Forscher auf dem Gebiet der kulturellen Entwicklung Spaniens im 19. und 20. Jahrhundert aus. Es ist dies auch von spanischer Seite wiederholt rühmend hervorgehoben und anerkannt worden.

Was in seinen Schriften weniger augenfällig zutage tritt, ist die Tatsache, daß er sich ebenso eingehend mit Problemen der frz. Literatur beschäftigt hat“ (Kröll, in: Edmund Schramm, 1975, 19-20).

Wer ist’s? 15, 1967, 1790; Baldinger, „Adolf Tobler u. Gustav Körting“, 1994, 491-492; Bräutigam, Hispanistik, 1997, 227, 289, 305, 330, 341, 354, 363; De la Hera Martínez, La política cultural, 2002, 483; Mangelsdorf, Zwischen Greifswald u. Riga, 2007, 531; Hausmann, „Vom Strudel“, 2008, 812, 147-149, bes. 93-94, 761-762.