Schifko, Peter

Aus Romanistenlexikon
Wechseln zu: Navigation, Suche

Peter Schifko (9.12.1938 Marburg a. d. Drau – 13.11.2012), Sohn des Volksschullehrers Alois Schifko

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Sprachwissenschaft (Pragmalinguistik, kontrastive Linguistik, Semantik, Textlinguistik, Lexikologie, Wirtschaftsfachsprache Französisch u. Spanisch)

1957 Matura Graz; 1958-63 Stud. Rom., Germ., Angl., Philos. Wien; 1964-65 Stud. Hispanistik Complutense Madrid; 1963 Lehramtsprüfung Wien, Dt. u. Franz.; 1965-81 Wiss. Assist. U Wien; 1966 Prom. (Carl Theodor Gossen) Wien; 1976 Habil. (Wolfgang Pollak) Wien; 1981 o. Prof. WU Wien; 2000 i. R. Nach dem vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand übers. Schifko Werke spanischer Theologen, z.B. Gonzalo Lobo Méndez, Enric Moliné, Aurelio Fernández, Justo Luis R. Sánchez de Alva u. a.

Mitgl. DRV; Soc. de Ling. Romane; Wiener Sprachgesellschaft.

Wirtschaftssprache. Anglistische, germanistische, romanistische u. slavistische Beiträge, gewidmet Peter Schifko zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Franz Rainer u. Martin Stegu, Frankfurt a. M. 1998.

Subjonctif u. subjuntivo. Zum Gebrauch des Konjunktivs im Französischen u. Spanischen, Wien 1967 (Diss.); Bedeutungstheorie. Einführung in die linguistische Semantik, Stuttgart-Bad Cannstatt 1975; Aspekte einer strukturalen Lexikologie. Zur Bezeichnung räumlicher Beziehungen im modernen Französisch, Bern 1977 (Habil.-Schr.); Langage économique: Eléments d’économie générale. Wirtschaftsfranzösisch, Wien 1989; Lenguaje económico. Elementos de economía general. Wirtschaftsspanisch, Wien 1994.

„Peter Schifko war Hispanist und Französist, seine Liebe galt der synchronen Linguistik strukturalistischer Prägung, insbesondere der Semantik, und seit seiner Berufung an die Wirtschaftsuniversität auch den Fachsprachen, besonders der Wirtschaftssprache. Er war überzeugt, dass man Fachsprachenforschung nicht ohne profunde Sachkenntnis des jeweiligen Faches betreiben kann und hat sich daher intensiv in die Wirtschaftswissenschaften eingearbeitet. Das Ergebnis waren die Lehrbücher ,Langage économique: éléments d’économie générale‘ und ,Lenguaje económico: elementos de economía general‘ (1989 bzw. 1994 in Wien beim Service-Fachverlag erschienen). […]

In der Forschung zeichnen sich Schifkos Arbeiten durch die Qualitäten aus, die ihn auch als Person ausmachten: einen klaren scharfen Geist, der stets den Überblick bewahrte oder überhaupt erst errang, Systematik und Feinheit der Analysen, einen Blick für Unterscheidungen gepaart mit der Gabe zur Synthese. Seine ,Bedeutungstheorie‘ (1975 bei Frommann-Holzbog in Stuttgart) sowie seine Artikel zu ,Zero in der allgemeinen und romanischen Sprachwissenschaft‘ (ZrPh 89/1973) oder zu ,Sprachspiel und Didaktik der Linguistik‘ (ZrPh 103/1987), sein Beitrag im Spanisch-Band des LRL zu ,Lexikologie und Semantik‘ oder seine Artikel zum Wesen der Fachsprachen (,¿Qué hay de especial en las lenguas de especialidad?‘, in Padilla Gálvez, 1998, El lenguaje económico und ,¿Existen lenguas de especialidad?‘ in Bargalló, 2001, Las lenguas de especialidad y su didáctica) gehören zu jenen Beiträgen, die man mit großem intellektuellem Vergnügen liest und nach deren Lektüre man den Themenbereich wirklich besser durchschaut“ (Lavric, 20.11.2012).

Kürschner, LH 2, 1994, 820-821 (P); Eva Lavric, Nachruf (romanistik.de).