Scheffler, Robert Theodor Wilhelm

Aus Romanistenlexikon
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Robert Theodor Wilhelm Scheffler (21.1.1847 Dalheim, Ostpreußen – 15.4.1913 Dresden)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. französische Sprache u. Literatur u. ihre Didaktik; Englische Philologie

1867 Abitur Altstaedt. Gymn. Königsberg; 1867 Stud. Neuere Sprachen Königsberg u. Breslau; 1870/71 Militärdienst (Dolmetscher u. Stenograph); bis 1878 Reichstagsstenograph (Mitgl. 1. Kl. d. Stenographischen Instituts); 1873 Prom. (Reinhold Bechstein) Rostock; 1875 Habil. Rostock; 1876 PDoz. f. franz. Sprache u. Lit. Polytechnische Schule Dresden (ab 1890 TH); 1878-85 Lehrer am Vitzthumschen Gymn. Dresden; 1885 ao. Prof. Dresden; 1890 o. Prof. Dresden; 1909 Gründung d. Sem. f. technische Sprache; Stadtverordneter Dresden.

1878 Gründungsmitgl. d. Literar. Vereins; 1878 Gründung d. Dresdener Ges. f. neuere Philologie.

Essai sur Ronsard et sa réforme littéraire, Dresden 1874 (Diss.); Étude littéraire sur Boileau-Despréaux, sa vie et ses écrits, Posen 1876 (Habil.-Schr.); Die französische Volksdichtung u. Sage. Ein Beitrag zur Geistes- u. Sittengeschichte Frankreichs, 2 Bde., Leipzig 1884-85.

„Auf dem 6. Neuphilologentage in Karlsruhe (Mai 1894) hielt Professor W. SCHEFFLER aus Dresden einen höchst anregenden Vortrag über ,Bild und Lektüre’. Scheffler hält es für nicht richtig, im fremdsprachlichen Unterricht Bildwerke deutschen Ursprungs und deutscher Eigenart zu verwenden, seien sie auch noch so trefflich angelegt und durchgeführt. Er verlangt vielmehr, daß z.B. der französische Unterricht sich an Bilder, die aus Frankreich stammen, anknüpfe. ,Denn dem Lernenden wird mit dem Bilde nicht nur ein Stück französischen Landes, französischen Lebens geboten, sondern auch in der Art, wie der französische Künstler seine Umgebung, mit der er verwachsen ist, auffaßt und darstellt, spiegelt sich die Eigenart seines Volkes aufs schärfste wieder’. Es gebe in Frankreich eine Reihe solcher Bilder, die dort dem Anfangsunterricht zu Grunde gelegt würden, und die sich daher auch bei uns verwenden ließen. Die französischen Bilder seien ,teils dem die Jugend so mächtig anziehenden Soldatenleben entnommen, teils großen Zeitabschnitten der Geschichte, aus denen wiederum einzelne große Persönlichkeiten sich abheben, teils Gegenständen, wie das tägliche Leben sie bietet’. Zur Lektüre in den oberen Klassen verlangt Scheffler authentische Bilder der betreffenden Schriftsteller, sowie der großen geschichtlichen Persönlichkeiten, sofern sie in dem zu lesenden Werke eine Rolle spielen“ (KrJb 2, 1896-97, 334 [Richard Kron]).

CV; Wer ist’s? 1911, 1254; Haenicke / Finkenstaedt, Anglistenlexikon, 1992, 267; Dorit Peschel, Die Professoren der TU Dresden, Köln 2003, s.v.