Salomonski, Eva

Aus Romanistenlexikon
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Eva Salomonski (20.8.1911 Frankfurt a. O. – 5.11.1995 Zürich); Tochter eines Rabbiners

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Iberoromanische Sprachen u. Literaturen

Gymn. Berlin; 1930-33 Stud. Neuere Sprachen, Gesch., Psychol. FWU Berlin; 1933-35 Stud. Spanien; WS 1937/38 Prom. (Arnald Steiger) Zürich; Weiterstud. Oriental., Indogerm., Sanskrit; S. blieb nach Kriegsende in Zürich; Privatassist.in v. Steiger; Mitarb. Institut f. Auslandsforschung; 1956 in Zürich eingebürgert; 1957 Habil. Zürich; PDoz.; 1973 TitProf.in; WS 1980/81 i. R.

Las funciones formativas del prefijo a- estudiadas en el castellano antiguo, Zürich 1944 (Diss.).

„Auf das Sommersemester 1957 habilitierte sich Eva Salomonski für das Gebiet der iberoromanischen Sprachen und Literaturen. In der Habilitationsschrift untersuchte sie eine Altspanische Bibelübersetzung des 13. Jahrhunderts, deren Analyse vor allem auf die beiden Fragen eine Antwort liefern sollte, ob der spanische Text des Alten Testaments direkt aus dem Hebräischen übersetzt sei oder eine ursprünglich auf der Vulgata basierende Fassung darstelle, die im Hinblick auf den hebräischen Text rezensiert wurde, und ob die untersuchte Version sondersprachliche Züge aufweise, welche als Vorstufen des Judenspanischen gedeutet werden könnten.

Die Lehrtätigkeit von Eva Salomonski füllte in den ersten Jahren einen Teil der Lücke aus, welche der unerwartete, kurz nach ihrer Habilitation erfolgte Rücktritt von Arnald Steiger hinterlassen hatte. Da sie das Spanische perfekt beherrschte, war die neue Privatdozentin dazu prädestiniert, Arnald Steigers Einführungen in die spanische Sprache und die spanische Sprachwissenschaft weiterzuführen. Später bot sie vor allem Vorlesungen zu Spezialproblemen der spanischen Literatur- und Kulturgeschichte an. Besonders im Bereich des Mittelalters. Die mit grösster Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit vorbereiteten Lehrveranstaltungen dieser hochintelligenten, eher zurückhaltenden und äusserst bescheidenen Dozentin wurden von einem treuen Kreis von Hispanistikstudenten sehr geschätzt“ (Hilty, 1995/96, 191).

Gerold Hilty, Nachruf, VRom 55, 1996, 388-390; wieder abgedr. Jb. d. Uni Zürich 1995/96, 190-191 (P).