Söll, Ludwig Martin

Aus Romanistenlexikon
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Ludwig Martin Söll (7.9.1931 Hof – 1.3.1974 Regensburg); Sohn des Heizers Christian Söll u. der Elisabeth (Lisette) geb. Jahn

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Sprachwissenschaft

1938-42 Volks- u. Hauptschule Hof; 1942-50 Oberrealschule Hof; 13.7.1950 Abitur; Stipendiat d. Maximilaneums München; Stud. Rom., Angl. u. Philos. München, Salamanca, Pavia (Collegio Ghislieri) u. Paris; 17.11.1955 1. StE. Englisch, Franz.; 1956 Erweiterungsprüf. Spanisch; Ref. Wittelsbacher Gymn. München; 14.6.1957 Prom. (Hans Rheinfelder) München; 1955-61 Schuldienst; 29.11.1957 Pädagog. Prüfung; 27.12.1957 StAss.; 1957-61 Schuldienst Oberrealschule Ingolstadt u. Maria-Theresia-Oberrealschule München; zuletzt StR.; 1.10.1961 Habil.-Stipend. DFG; 2.7.1964 Habil. (Hans Rheinfelder) u. PDoz. München; 11.1.1965 UDoz.; 1966-67 o. Prof. TU Berlin; 1967 o. Prof. Regensburg; Abgelehnte Rufe Wien u. Saarbrücken; 1968-69 Fachbereichssprecher Regensburg.

Studien zum prägnanten Wortgebrauch in der französischen Sprache des 17. Jahrhunderts, München 1956, masch. (Diss.); Die Bezeichnung für den Wald in den romanischen Sprachen, München 1967 (Habil.-Schr.); Gesprochenes u. geschriebenes Französisch, Berlin 1974, 31985; Études de grammaire française descriptive. Aufsätze. Hrsg. v. Franz Josef Hausmann, Heidelberg 1983.

„Ludwig Söll verfügte über eine solide, die Gesamtromania umspannende sprachhistorische Ausbildung traditioneller Art. Seine umfangreiche lexikalische Habilitationsarbeit Die Bezeichnung für den Wald in den romanischen Sprachen verbindet Sprachgeschichte und Sprachgeographie auf mustergültige Art. Seither hat sich Ludwig Söll aber auch mit den neueren methodologischen Richtungen der romanischen Sprachwissenschaft auseinandergesetzt und besonders intensiv mit dem linguistischen Strukturalismus beschäftigt. […] Sein objektives und abgewogenes Urteil zeigt sich besonders deutlich in den zahlreichen Besprechungen, von denen ich stellvertretend seine letzte treffende Würdigung des Trésor de la Langue Française (ZFSL 73 [1973], 355-364) erwähne. Die Erfahrungen seiner Lehrtätigkeit dürften dazu beigetragen haben, daß in den letzten zehn Jahren die Problematik des zeitgenössischen Französisch mit seinen Unterschieden zwischen code écrit und code parlé immer mehr zu seinem Forschungsschwerpunkt wurde. […] Die Wichtigkeit dieser didaktischen Komponente auch für den Hochschulunterricht kannte er aus eigener Erfahrung, da er selbst sechs Jahre im Schuldienst tätig gewesen war. Ludwig Söll verstand es in hohem Maße, die exakten Grundlagen traditioneller Forschung durch die Erkenntnisse der modernen Linguistik zu vertiefen und zu ergänzen“ (Pfister, 1974, 374-275).

Hans-Helmut Christmann, „Ludwig Söll (1931-1974)“, ZrP 90, 1974, 679-686 (Schrift.-Verz., 685-686); Max Pfister, „Nachruf“, VRom 33, 1974, 374-375; Artur Greive, „Zum Tode von Ludwig Söll“, RF 86, 1974, 119-121.