Prill, Ulrich

Aus Romanistenlexikon
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Ulrich Prill (25.1.1960 Düsseldorf – 6.7.2010 Meerbusch)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie

Stud. Rom. u. Ev. Theologie TH Aachen; Prom. (Hans Felten) 1987; 1994-97 Wiss. Mitarb. Institut f. Rom. Chemnitz; 1997 Habil. (Joachim Leeker) Chemnitz; 1998 Forschungsaufenthalt am DLA Marbach; 1999 Prof. Mainz-Germersheim; 2002 o. Prof. Münster.

1998 Ernst-Jünger-Stipendium des Ministerpräsidenten d. Landes Baden-Württemberg.

„... - sind das nicht Zeichen der décadence?“ Zur Textkonstitution des Fin de siècle am Beispiel Elémir Bourges: Le crépuscule des dieux, Bonn 1988 (Diss.); „Wer bist du - alle Mythen zerrinnen“. Benito Pérez Galdós als Mythoklast u. Mythograph, Bern 1999 (Habil.-Schr.); Dante, Stuttgart 1999; „Mir ward alles Spiel“. Ernst Jünger als homo ludens, Würzburg 2002.

„Seit Beginn seiner Berufung an das Romanische Seminar in Münster vertrat Ulrich Prill auch in der Lehre alle drei großen romanischen Literaturen in interdisziplinärer Perspektive. Seine Forschungsinteressen erstreckten sich von der Literatur des Mittelalters bis zur Rezeption von Mythen und Konstruktion von Mittelalterbildern in der Literatur und im Film des 20. und 21. Jahrhunderts; seine Liebe für die klassische Musik, insbesondere für die Oper, verband sich in Seminaren mit den literarischen Themen Ästhetizismus und Dekadenz. In Ulrich Prill vereinten sich philologisches und kritisches Interesse mit wissenschaftlicher Neugierde für grenzüberschreitende Gegenstände. In seiner großen Freundlichkeit, in seiner heiteren und aufgeschlossenen Art, seiner Bereitschaft zu Frage und Diskussion und seiner Begeisterung für sein Fach war er ein sehr beliebter Universitätslehrer und geschätzter Kollege. In der Vielfalt seiner Themen hat er den Studierenden den breiten Kanon der romanischen Literaturen vor Augen geführt. Seine wissenschaftlichen Ansätze in Forschung und Publikationen auch in Münster auszufächern und zu vertiefen, ist ihm aufgrund seiner Erkrankung nicht vergönnt gewesen“ (Westerwelle, 2010).

Karin Westerwelle, Nachruf (homepage Romanistik Univ. Münster) (P); Martin Bauch, Nachruf (Romanistik.de).