Plattner, Philipp Jakob

Philipp Jakob Plattner (12.4.1847 Weisenau b. Mainz – nach 1917); Sohn des Schlossermeisters Johann Plattner

Verf. Frank-Rutger Hausmann

10.8.1865 Abitur Großherzogl. Hess. Gymn. Mainz; 1865-69 Stud. Klass. Philol., Rom., Germ. Gießen; 24.5.1869 Vorprüfung (Klass. Philol., Philos.; Päd.; Mathem.); 1869-79 Hauslehrer; 1870-71 aktive Kriegsteilnahme; Kriegsdankmünze f. Combattanten, Centenardankmünze; 1874-76 Stud. Neuere Sprachen Bonn; 19.2.1876 Examen pro facultate docendi (Franz., Engl., Latein); 1876-79 Lehrer Wiesbaden; 1880 Lehrer Gebweiler; 1883 Leiter d. neugegründeten Lateinschule Château-Salins; 1888 Leiter Realschule Wasslenheim b. Straßburg; 1894 Direktor d. 4. Realschule (Jahnrealschule) Berlin; 12.10.1903 suspendiert / diszipliniert.

Mitarb. KrJb (Französische Schulgrammatiken u. zugehörige Lehrbücher).

Zur französischen Schul-Grammatik, Wiesbaden 1879; Übersetzung der im Übungsbuch zur französischen Schulgrammatik enthaltenen Stücke, Karlsruhe 1883; Elementarbuch der Französischen Sprache, Karlsruhe 1884; Unsere Fremdwörter vom Standpunkte des französischen Unterrichts betrachtet, Strassburg 1889; Sammlung französischer Gedichte für die Schule in drei Teilen mit erklärenden Anmerkungen, Karlsruhe 1890; Französische Stilschule. Ausgewählte Abschnitte aus Schillers Geschichte des 30jährigen Kriegs mit ausführlichen Bemerkungen für die Übertragung in das Französische u. einer vergleichenden Zusammenstellung verschiedener Übersetzungen, Karlsruhe 1891; Kurzgefaßte Schulgrammatik der französischen Sprache mit einem Lese- u. Übungsbuch in zusammenhängenden Lesestücken, Umbildungen u. Übersetzungsaufgaben, Karlsruhe 1894; Spécimen d’un dictionnaire de la prononciation française, Berlin 1894-1895; Zur Lehre vom Artikel im Französischen, Berlin 1897; Ausführliche Grammatik der französischen Sprache, eine Darstellung des modernen französischen Sprachgebrauchs mit Berücksichtigung der Volkssprache, 8 Bde., Karlsruhe 1899-1908; Paris et autour de Paris. Plaudereien über die französische Hauptstadt u. ihre Umgebung. Nach französischen Quellen für den Schulgebrauch entworfen, Gotha 1900; Lehrbuch der französischen Sprache, Freiburg 1917 u. ö.

„Unter dem angesehenen Namen PH. PLATTNERs steht als ausführliche Grammatik der französischen Sprache mit einer Reihe von Ergänzungen das Ergebnis einer zehnjährigen Publikationsarbeit. Die besondere Art und Folge, in der das fast 2000 Seiten umfassende Werk entstand, als es aus einer Schulgrammatik zu einem Buch für Lehrer und Studierende umgearbeitet und mit Zusatzabteilungen ausgestattet wurde, hat dem Ganzen ein etwas umständliches Ansehen gegeben, auch wohl seinen Gebrauch nicht immer ganz bequem gemacht. Aber es ist ein reichhaltiges Werk, das in lebendigem Zusammenhang Wissenschaft und Wirklichkeit zeigt. Das Hauptziel der Darstellung ist ein Bild der korrekten Ausdrucksweise des gebildeten Franzosen, vervollkommnet durch die charakteristischen Züge der volksmässigen Sprache. Ist man sonst darauf gefasst, in derartigen Büchern aus früheren entlehntes Material in mehr oder minder grossem Umfange anzutreffen, so bietet sich hier eine Fülle des Neuen, vorsichtig und gewissenhaft gekennzeichnet, ob familiär, vulgär oder unbedenklich, mit Fleiss zusammengestellt und mit sicherem methodischen Takt geordnet und erklärt“ (KrJb 11, 1911, I 358-359 [Gustav Thurau]).

Wendt, Enzyklopädie, 1903, 449; A. Gundlach, KrJb 8, 1906, IV 59; Kössler, Personenlexikon; BBF, Archivdatenbank.

Zuletzt geändert am 24. Mai 2016 um 14:14