Peer, Oscar

Aus Romanistenlexikon
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Oscar Peer (23.4.1928 Lavin, Unterengadin – 22.12.2013 Chur); Sohn des Bahnangestellten Jon Peer u. der Silva geb. Wiesner

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Rätoromanist; Schriftsteller

Lehre als Maschinenschlosser; Lehrerseminar Chur; Primarlehrer Tschierv u. Felsberg; Stud. Germ. u. Rom. Zürich; 1964 Prom. (Reto R. Bezzola) Zürich; 1961-70 Lehrer f. Franz. u. Ital. Kantonsschule Winterthur; 1970-96 Doz. Bündner Lehrerseminar.

1977 Schillerpreis; 1983 Anerkennungspreis u. 2003 Kulturpreis d. Kantons Graubünden; 2000 Prix Littéraire Lipp; 2000 Prix des auditeurs de la Radio de la Suisse Romande.

Dicziunari ladin-tudais-ch, Chur 1962 u. ö.; Der dichterische Ausdruck im Werk Gian Fontanas, Winterthur 1964 (Diss.).

„Er schloss mit einer Dissertation zum surselvischen Schriftsteller Gian Fontana ab.

Auch danach widmete sich Oscar Peer dem Rumantsch. Mit dem Wörterbuch ,Dicziunari ladin-tudais-ch‘, seinem ersten wissenschaftlichen Werk als Romanist, ist ein Basiswerk für die romanische Sprache entstanden. Peer war ein klarer Befürworter der Wichtigkeit der Idiome, zum Streit rund um die Standardsprache Rumantsch Grischun äusserte er sich höchstens im Privaten.

Die Welt des bäuerlichen Unterengadins hatte Oscar Peer und sein Werk geprägt. «Sein zentrales Motiv ist der ausgegrenzte Mensch in einer kleinen Gesellschaft. Das Thema des Einzelgängers, der sich auflehnt, der daran bricht, und der sich schlussendlich diesem Schicksal ergibt», erklärt Mevina Puorger, Lehrbeauftragte für Rätoromanische Literatur und Kultur an der Universität Zürich und Herausgeberin von Oscar Peer“ (sdh/haet, 2013).

sdh/haet, www.srf/kultur/literatur, 27.12.2013; Manfred Gross, hls (online).