Olivier, René

Aus Romanistenlexikon
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René Olivier (6.8.1888 Lüttich – 12.5.1962 Taubach b. Weimar)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Französische Sprache u. Literatur

1919 Lektor Jena; 14.11.1925 Prom. (Oskar Schultz-Gora) ebd.; 1948 Habil. Jena; 1954 Prof. m. Lehrauftrag.

Zum Gebrauche franz. Präpositionen bei Verben u. bei Substantiven mit verbaler Kraft, Jena 1925 (Diss.) [Kopierstiftkopie in Sütterlin; mit gedr. Auszug]; Franz.-deutsches Wörterbuch, Leipzig 1959f.; Deutsch-franz. Wörterbuch, Leipzig 1962f.; Französische idiomatische Redewendungen, Hrsg. v. Hans-Manfred Militz, Leipzig 1970f.

„Die dritte romanistische Professur hatte in jenen Jahren René Olivier […] inne. Noch im Jahr 1946 nahm er seine Tätigkeit als Lektor für Französisch wieder auf. […] Wie schon in den Vorkriegsjahren übernahm Olivier die Ausbildung im Neufranzösischen (bes. Syntax und Phonetik). Unvergessen ist sein ,Nümmerchenbuch‘ (Exercices sur les numéros 1–600), in dem er in zahlreichen Abschnitten Problemfälle des Französischen darlegte und zur Übung anbot. Olivier hielt aber auch Vorlesungen zur französischen Literatur, ihren Epochen wie auch über einzelne hervorragende Vertreter. In Erinnerung ist vor allem seine rhetorisch meisterhafte Interpretation der Novellen Maupassants. Als stets den Studenten Zugetaner prägte er, wenn auch gern mit einem Unteron skeptizistischer Weltsicht, viele Generationen Jenaer Romanisten“ (Militz/Scheickhard, 1996, 83).

H. M. Militz/W. Schweickard, „Tradition u. Perspektiven der Romanistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena“, in: Dahmen [u. a.] (Hrsg.), Die Bedeutung der romanischen Sprachen, 1996, 60–88, hier 83; Seidel, Vom Leben, 2005, 80.