Müller, Franz Walter

Aus Romanistenlexikon
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Franz Walter Müller (12.8.1912 Eimersdorf, Saarlautern– 11.10.1998 Alzenau); Sohn eines Lehrers

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Literaturwissenschaft

Volksschule Difflen, Reformgymn. Dillingen u. Saarbrücken; Ostern 1930 Abitur Saarbrücken; 1930–31 Stud. Franz., Engl., Span., Dt., Kunstgesch., Geogr. Marburg, 1931/32 Berlin; 1932 Dijon, dann wieder Marburg; 1936 1. StE. Franz., Engl., Span.; 1.12.1937 Prom. (Werner Krauss) Marburg; ab 1.10.1937 Verw. e. pl. wiss. Assistentur Marburg; ab Mai 1939 pl. Assist.; seit Kriegsbeginn Lektor f. Franz. u. Dolmetscherkurse beim Wehrkreiskommando Kassel; 1941–42 Wiss. Assist. (Friedrich Schürr) RU Straßburg; 4.1.1943 Dr. phil. habil. (Alwin Kuhn) Marburg; 9.9.1943 Doz.; 19.5.1942–18.6.1945 Kriegsdienst u. Gefangenschaft; 1.5.1949 apl. Prof. Marburg; 1.10.1959 o. Prof. FU Berlin; 1963 Frankfurt a. M.; 1977 em.

Mitgl. d. Wiss. Ges. a. d. Johann-Wolfgang-Goethe-Univ. Frankfurt a. M., 1971.

Die Grundlagen der gesellschaftlichen Welt in den Werken des Abbé Prévost, Marburg 1937, masch. (Diss.); Zur Geschichte des Wortes u. Begriffs „nation“ im französischen Schrifttum des Mittelalters bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts, Marburg 1942, masch. (Habil.-Schr., gedr. RF 58/59, 1947, 247–321); Der Rosenroman u. der lateinische Averroismus des 13. Jahrhunderts, Frankfurt a. M. 1947; Menéndez Pidal u. die Rolandsliedforschung, Wiesbaden 1971.

„,Maßgeblich für die wissenschaftliche Entwicklung Müllers waren‘ – wie es in der Laudatio hieß – ,die sich ergänzenden wissenschaftlichen Interessen und Methoden Auerbachs und Krauss‘. Durch sie wurde er in eine wissenschaftliche Denkrichtung geführt, die enge Zusammenhänge zwischen der ästhetischen und gesellschaftsphilosophischen Analyse literarischer Phänomene herstellte. […] Sein Beobachtungsfeld ist zwar primär die französische Literatur in einem weiten Umfange, doch ist das italianistische und hispanistische Feld keineswegs vernachlässigt. Alle seine Arbeiten sind getragen von einem lebhaften Interesse für die politisch-soziologischen Implikationen der literarischen und literarkritischen Themen. […] Gerade für die Frankfurter Universität wäre dieser zeitnahe, kritische und lebhafte Geist ein besonders zu begrüßender Gewinn‘, schloss der Dekan“ (Hammerstein, 2012, 479).

Auerbach, Catalogus professorum, 1979, 574; Karsten Garscha, Nachruf, RF 111, 1999, 42–44; Krauss, Briefe, 2002, 1010; Hausmann, „Vom Strudel“, 806, bes. 277–278, 415–416; Hammerstein, Die Johann Wolfgang Goethe-Universität 2, 2012, 976, bes. 478–480 (P).