Lorenz, Erika

Aus Romanistenlexikon
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Erika Lorenz (20.3.1923 Hamburg – 2.8.2003 Hamburg); Tochter des Kaufmanns Dr. rer. pol. Egon Lorenz

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Literaturwissenschaft Spaniens, Lateinamerikas u. Frankreichs (Schwerpunkt: Spanische Mystik)

1942 Abitur Oberschule (sprachl. Form) Hamburg; Stud. Rom. (Span., Port.), Musikwiss., Phonetik, Germ., Allg. Literaturwiss. Hamburg; 1950 Spanienaufenthalt 1953 Prom. (Rudolf Grossmann) Hamburg; 1956 Mitarb. Iberoamerik. Forschungsinst. Hamburg; 1960 Habil. (Grossmann) Hamburg; 1964–65 GProf. Bogotá u. Medellín (Kolumbien); 1973–85 Prof. f. span., lateinam. u. franz. Literatur- u. Sprachwiss. Hamburg.

1967 Großoffizierskreuz Rubén Dario, Nicaragua; 1970 Ehrenmitgl. d. Ateneo Santiago de Cali Kolumbien.

Mithrsg. Studies in Spirituality, 1990f.

„Vom Wort ins Schweigen. Ein Interview im DRS Bern“ [Die Fragen waren schriftlich gestellt von Lorenz Marti, Redaktion Religion. Schweizer Radio Bern. Der Text wurde Ende November 1998 mit kleinen Umstellungen zweimal als Dialog gesendet, einmal Hochdeutsch und einmal Schweizerisch seitens des Redakteurs].

Rubén Dario „bajo el divino imperio de la música“. Studie zur Bedeutung eines ästhetischen Prinzips, Hamburg 1956 (Diss.); Der metaphorische Kosmos der modernen spanischen Lyrik 1936–56, Hamburg 1961 (Habil.-Schr.); Der altspanische Cid, München 1971; Teresa von Ávila. Licht und Schatten, Schaffhausen 1982; Nicht alle Nonnen dürfen das: Teresa von Ávila u. Pater Gracián, die Geschichte einer großen Begegnung, Freiburg i. Br. 1983 u. ö.(auch poln.); Der nahe Gott im Wort der spanischen Mystik, Freiburg i. Br. 1985; Ein Pfad im Wegelosen. Teresa von Ávila. Erfahrungsberichte u. innere Biographie, Freiburg i. Br. 1986, 1990; Das Vaterunser der Teresa von Ávila. Anleitung zur Kontemplation, Freiburg i. Br. 1987, 41990; Ins Dunkel geschrieben. Johannes vom Kreuz: Briefe geistlicher Führung, Freiburg i. Br. 1987; Licht der Nacht. Johannes vom Kreuz erzählt sein Leben, Freiburg i. Br. 1990, 1992 (auch ital.); Auf der Jakobsleiter. Der mystische Weg des Johannes vom Kreuz, Freiburg i. Br. 1991; Wort im Schweigen. Vom Wesen christlicher Kontemplation, Freiburg i. Br. 1993; Praxis der Kontemplation. Die Weisung der klassischen Mystik, München 1994, Frankfurt a. M. 1997; Weg in die Weite. Die drei Leben der Teresa von Ávila, Freiburg 2003 (auch span.).

„Vor allem aber lehrten sie das nicht egoistische Sich-Versenken die spanischen Mystiker, allen voran Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz. Diese beiden waren ihr nicht ganz unbekannt. Dafür hatte sie schließlich spanische Literatur studiert. Die Gedichte des Johannes vom Kreuz hatte sie sogar schon einmal übersetzt, ,aus purer Begeisterung‘, als sie 34–jährig 1957 zur Katholischen Kirche übergetreten war. Sie waren ja so schön, ,zum Weinen schön‘, wie sie sich später einmal ausdrücken sollte, und das sowohl des Rhythmus, des Reimes und des Wohlklangs, kurzum: der Musik wegen, als auch des Inhalts wegen. Gott war für Johannes nicht einer, vor dem man Angst haben müsste. Er war für ihn vielmehr einer, dem begegnet zu sein ihn singen ließ ,Trunken war ich, wie von Sinnen, hingerissen, außer mir.‘ Immer deutlicher wurde ihr klar: Diese beiden haben nicht nur schöne Bücher geschrieben und wundervolle Gedichte gemacht. Sie sind es auch, die mich an die Hand nehmen und mir den Weg zeigen können aus dem Nur-um-michselber-kreisen hinaus ins Freie.

Jetzt veröffentlichte sie ihre alte Übersetzung der Johannes-Gedichte. Sie erntete Zustimmung, Anerkennung – und die Einladung, weiter zu publizieren, was sie tat, unermüdlich, ein ganzes Leben lang“ (Repges, 2004, 3).

CV; Walter Repges, „Erika Lorenz 1923–2003. Sie ging und wies den Weg der Kontemplation“, Geist und Leben 77, Jan./Febr. 2004, 1–7.