Loos, Erich

Aus Romanistenlexikon
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Erich Loos (4.9.1913 Wetzlar – 2.7.2006 Berlin); Sohn des Kaufmanns Richard Loos

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Literaturwissenschaft

Volksschule Köln; Dreikönigsgymn. Köln u. Städt. Gymn. Bonn; 1931 Abitur Realgymn. Köln-Lindenthal; 1932–33, 1938–39, 1946–49 Stud. Philos. u. Naturwiss. bzw. Rom., Germ. u. Philos. Köln (Fritz Schalk; Hans Schkommodau; Enrico De Negri) u. Jena (Heinrich Gelzer); 1939–45 Kriegsdienst u. engl. Gefangenschaft; 1946 pl. Wiss. Assist. Köln; 3.5.1950 Prom. (Fritz Schalk) Köln; 10.2.1954 Habil. (Schalk) Köln; 1954 PDoz.; 1954–55 LVtr. Bonn; 1959 apl. Prof. Köln; 10.1.1960 ao. Prof. Köln; 6.1.1961 pl. ao. Prof. FU Berlin; 27.1.1964 o. Prof. FU Berlin; 1966–68 Dekan; abgelehnte Rufe Freiburg i. Br., Bonn u. München.

1965 Commendatore dell’Ordine al Merito della Repubblica Italiana; 1967 Officier dans l’Ordre des Palmes Académiques; 1977 o. Mitgl. d. Akad. d. Wiss. u. d. Lit. Mainz; Mitgl. Assoc. Intern. des Etudes Franç.; Assoc. Intern. per gli Studi di Lingua e Letteratura Italiana.

Mithrsg. Analecta Romanica, 1966f.

Italien u. die Romania in Humanismus und Renaissance. FS für Erich Loos zum 70. Geburtstag. Hrsg. v. Klaus W. Hempfer u. Enrico Straub, Wiesbaden 1983 (Schriftenverz. IX-XIII); Come l‘uom s‘etterna: Beiträge zur Literatur-, Sprach- und Kunstgeschichte Italiens und der Romania. FS für Erich Loos zum 80. Geburtstag, im Auftrag der Berliner Renaissance-Gesellschaft hrsg. von Giuliano Staccioli u. Irmgard Osols-Wehden, Berlin 1994 (P; Schrift.-Verz. 10–12).

Charles Pinot Duclos als Moralist des achtzehnten Jahrhunderts u. seine Bedeutung für den Stand der „gens de lettres“, Köln 1949, masch. (Diss.); Baldassare Castigliones „Libro del Cortegiano“. Studien zur Tugendauffassung des Cinquecento (Habil.-Schr.); Der logische Aufbau der „Commedia“ und die Ordo-Vorstellung Dantes, Wiesbaden 1984; Die Bedeutung der Musik im Werk Dantes, Stuttgart 1988; Selbstanalyse u. Selbsteinsicht bei Petrarca u. Montaigne, Stuttgart 1988. [Hrsg. von Werken von Giacomo Casanova, Crébillon fils, Baron d’Holbach].

„Während die Dissertation von 1947 einem gelehrten Romancier des französischen 18. Jahrhunderts, Charles Pinot Duclos, gewidmet war, galt die Habilitationsschrift nach alter Tradition einem Werk aus einer anderen romanischen Literatur, in diesem Fall dem Libro del Cortegiano von Baldassare Castiglione. Damit waren die Epochen benannt, in denen sich Erich Loos, sieht man einmal von seiner Vorliebe für das französische 16. Jahrhundert und dort vor allem Montaigne ab, späterhin vor allem bewegen sollte: das Zeitalter der Aufklärung in Frankreich und die italienische Renaissance im weitesten Sinne, von den Anfängen bei Dante und Petrarca bis hin zu Tasso und Sperone Speroni. Während im Zentrum der Beschäftigung mit der französischen Literatur des 18. Jahrhunderts die monumentalen deutschsprachigen Ausgaben der Histoire de ma vie von Casanova und des Gesamtwerkes von Crébillon dem Jüngeren stehen, ragt im Bereich der Studien zur italienischen Literatur aus der glanzvollen Phalanx großer Namen von Petrarca und Pico della Mirandola bis Castiglione und Tasso Dante als der Autor hervor, der die besondere Aufmerksamkeit von Erich Loos fand“ (Neumeister, 2007, 13).

CV; Wenig, Verzeichnis, 1968, 182; Wer ist wer? 44, 2005–06, 857; Sebastian Neumeister, DDJb 82, 2007, 13−16; Hans-Günter Funke, RF 118, 2006, 473−475.