Linder, Karl Peter

Aus Romanistenlexikon
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Karl Peter Linder (8.5.1941 Bad Waldsee– 26.6.1998 Herxheim); Sohn des Kaufmanns Karl Linder u. der Maria geb. Braunger

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie (Sprachwissenschaft, bes. Rätoromanisch)

1947–57 Kathol. Volksschule u. Progymn. Bad Waldsee; 1957–60 Neues Gymn. Ravensburg; 1960 Stud. Rom. u. Latinistik Tübingen (Ernst Gamillscheg; Eugenio Coseriu; Gerhard Rohlfs; Mario Wandruszka), Köln, Berlin, Sorbonne; 1965/66 Assistant d’allemand Courbevoie, Seine; 1.6.1969 Verw. einer Wiss. Assistentur TU Stuttgart; 24.8.1970 Prom. (Coseriu; Gamillscheg) Tübingen; AORat TU Stuttgart; 1985 Habil. Stuttgart; 1.4.1987 Prof. Mainz-Germersheim (Institut f. Franz. u. Ital. Sprache u. Lit.; Nachfolge v. Jörn Albrecht).; 1.9.1997 i. R.

Studien zur Verbalsyntax der ältesten provenzalischen Urkunden u. einiger anderer Texte mit einem Anhang über das konditionale qui, Tübingen 1970 (Diss.); Grammatische Untersuchungen zur Charakteristik des Rätoromanischen in Graubünden, Tübingen 1987 (Habil.-Schr.).

„Ein Gelehrter im ganz alten Sinne war Peter Linder: In seinen Publikationen gibt es kein Begriffsgeklingel, kein Aufbauschen modischer Themen - dafür aber Klarheit der Argumentation, des Urteils und der Diktion sowie überragende Solidität, die seinen Forschungsbeiträgen Dauer verleihen müssen. […]

Die Universität hatte mithin Glück mit Peter Linder. Aber hatte er auch Glück mit unserem Fachbereich? Da fällt die Antwort schon schwerer. Für das wissenschaftliche Fachgespräch gab es nur wenige Partner. Die eigenen Forschungsschwerpunkte ließen sich kaum nutzen für die Ausbildung von Übersetzern und Dolmetschern. Die Gremienarbeit war zermürbend, bestenfalls ein stoisch zu ertragendes Übel. Ein Wechsel an ein stärker sprachgeschichtlich-philologisch orientiertes romanistisches Institut kam wegen der Erkrankung nicht mehr in Betracht“ (Kelletat, 1998).

Auskünfte Mainz, UA; CV; Andreas F. Kelletat, „Abschied von Peter Linder, gesprochen vor seinem Sarg in der Friedhofshalle von Herxheim am 1. Juli 1998“ (http://www.fask.uni-mainz.de/inst/ik/germanistik/kelletat/13.html).