Körner, Karl-Hermann

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Karl-Hermann Körner (8.3.1941 Rothkosteletz, Böhmen – 1.9.1992 Braunschweig); Sohn des kaufmännischen Angestellten Karl Körner (1904-1982) u. der Emilie geb. Butzke (1906-1966)

Verf. Frank-Rutger Hausmann

Romanische Philologie, bes. Sprachwissenschaft (Sprachtypologie, Textlinguistik, Stilistik, Grammatik)

1947 Volksschule Großschweidnitz, Sachsen; ab 1949 Zennern, Hessen; 1961 Abitur König-Heinrich-Schule Fritzlar; 1961-67 Stud. Rom., Politik, Erziehungswiss. Marburg (August Buck; Karl Heisig), Oviedo, Hamburg u. Lissabon; 1964 Wiss. Assist. Ibero-amerikan. Forschungsinst. U Hamburg; 8.7.1967 Prom. (Hans Flasche) Hamburg; 1968-70 WRat / WORat Hamburg; 1969 Geschäftsf. SFB Lateinamerika; 1972 Professeur associé en Philologie espagnole Bordeaux; 1972 Rufablehnung Groningen; 1973 Prof. TU Braunschweig; 1985 Rufablehnung Stockholm; 1986 HonProf. Göttingen.

1990 Mitgl. d. Braunschweigischen Wiss. Gesellschaft.

Hrsg. Portugies. Forschungen d. Görres-Ges. Reihe A, 1983f.

Karl-Hermann Körner: Kolumbus u. die Karibik. Mit einer Würdigung von Person und wissenschaftlicher Leistung sowie einem Schriftenverzeichnis. Hrsg. v. Helmut Castritius, Gustav Ineichen u. Silvia Switalski, Braunschweig 1993 (Schrift.-Verz. 41-49).

Die „Aktionsgemeinschaft finites Verb + Infinitiv“ im Spanischen. Vorstudie zu einer Untersuchung der Sprache Pedro Calderón de la Barcas, Hamburg 1968 (Diss.); Einführung in das Studium der französischen Semantik, Wiesbaden 1977; Korrelative Sprachtypologie. Die zwei Typen Rom. Syntax, Stuttgart 1987.

„Immer wieder bricht Karl-Hermann Körner gen Süden auf, ob er nun zur Vortragsreise in Lateinamerika ist oder erneut - vorübergehend - in Bordeaux lehrt. Aber er zieht auch gen Osten - im Wintersemester 1990/91. Im Rahmen des DAAD-Programms nach der Wende liest er an der Humboldt-Universität in Berlin über ,Die romanischen Sprachen aus kontrastiv-typologischer Sicht‘.

Da haben wir sein Lebensthema. Karl-Hermann Körner betreibt ein vergleichendes Studium der romanischen Sprachen, die er, vor allem syntaktisch, typologisiert. ,Sprachtypologisches‘ zum Ave Maria, anläßlich Jean-Luc Godards anstößigen Film(ti-tel)s‘ heißt ein kleiner, aber brillianter Aufsatz von 1986. ,Gegrüßet seist du, Hochbegnadete‘ – so begrüßt der Engel Gabriel die Jungfrau Maria (Neues Testament, Lukas I, Vers 28). ,Je vous salue, Marie‘ heißt es, mit Spitzenstellung des Subjekts, im Französischen, anders als im Deutschen. Anders auch das Spanische, das sich mit weiteren romanischen, z.B. ,kleineren‘ Sprachen wie dem Okzitanischen und Sardinischen, vom Französischen entfernt: ,Salve, llena de gracia‘. Den spezifischen Strukturen, Gemeinsamkeiten und Differenzen der romanischen Sprachen gilt immer wieder sein Forschungsinteressse.

Wissenschaftliche Aufsätze bevorzugen das Präsens. Die Schriften bleiben. Karl-Hermann Körner hat eine bedeutsame Reihe wissenschaftlicher Publikationen vorgelegt. Das wissenschaftliche Werk steht gegen das Vergessen, wie auch unsere Erinnerung, die unserem Mitglied gilt“ (Henne, 1994, 243).

CV; Kürschner, LH, 1994, 1, 478-479 (P); Helmut Henne, „[Nachruf auf] Karl Hermann Körner“, Jb. 1993. Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft, Göttingen 1994, 243.